„Ein Raum nur für uns”

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Beatrice Ungar sprach über die deutschsprachige Presse

Ausgabe Nr. 2662

Beatrice Ungar (stehend) und Ioana Andreea Göllner (1. v. r.) beim Frauensalon am Dienstag.                                     Foto: die Verfasserin

Beim vierten Treffen des Frauensalons in der Evangelischen Akademie Siebenbürgen (EAS) sprach Beatrice Ungar, die Chefredakteurin der Hermannstädter Zeitung, über die deutschsprachige Presse in Rumänien.

Beatrice Ungar sprach zunächst über die deutsche Presselandschaft in Hermannstadt, beginnend mit den Anfängen 1778. Der kurzweilige Bericht konzentriere sich dann auf den Redaktionsalltag in der Hermannstädter Zeitung vor der Wende. „Perfekt parallel” war die Presse während der Diktatur mit dem Alltag ihrer Leser, der Bericht rief bei manchen Teilnehmerinnen auch viele Erinnerungen wach, gab auch einiges zum Nachdenken. Danach sprach die Chefredakteurin über die deutschsprachige Medienlandschaft heute in Rumänien. Sie stellte fest, dass man „30 Jahre nach der Wende und 24 Jahre seit der Einführung einer demokratischen Verfassung noch nicht über eine  konsolidierte Medienlandschaft sprechen kann“, obwohl diese äußerst vielfältig sei. Ein recht gutes Angebot gibt es auch für Deutschsprachige.

Nach dem Bericht erfolgte ein reges Gespräch zwischen den Teilnehmerinnen – deren Anzahl von einem Treffen zum anderen stetig wächst – und der Referentin. Natürlich durfte dabei ein gutes Glas Wein nicht fehlen.

Ioana Andreea Göllner, die erste Nutznießerin des „Gerhard Möckel”-Stipendiums für junge Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen an der EAS organisiert seit dem Vorjahr den Frauensalon, „eine Austauschplattform für Frauen, die sich treffen, um über ihre Erfolgsgeschichten und Forschungsthemen zu berichten.” Der Frauensalon war auch eine Art Gegenreaktion auf das Männerfrühstück, das seit längerer Zeit in der EAS organisiert wird. „Das ist ein Raum nur für uns, Frauen, wir sind eben – wie die Männer – auch nicht offen”, erklärte sie. „Die Reaktionen der Frauen war immer sehr gut. Ich hoffe, dass die Veranstaltung weiterhin so wächst, denn sie hat sich sehr schön entwickelt.”

Der Frauensalon findet immer dienstags, ab 19 Uhr statt, im 6-8-Wochen-Rhythmus, wie die Referentinnen Zeit haben, denn „erfolgreiche Frauen sind natürlich auch sehr beschäftigt”, so die Organisatorin, die bereits einige Frauen für zukünftige Themen angesprochen hat.  Auf der Internet- und der Facebook-Seite der EAS, aber auch in der Hermannstädter Zeitung werden diese Treffen rechtzeitig angekündigt, die Teilnahme ist kostenlos.

Ruxandra STĂNESCU

 

 

 

 

 

 

 

Veröffentlicht in Aktuelle Ausgabe, Gesellschaft.