Gedenkveranstaltungen in Temeswar und im Rumänischen Parlament
Ausgabe Nr. 2654
,,Unerlaubt lange“ verspäte die Wahrheitsfindung in Sachen Rumänische Revolution im Dezember 1989, sagte Rumäniens Staatspräsident Klaus Johannis in seiner Rede bei der feierlichen Sitzung des Rumänischen Parlaments am Montag, den 16. Dezember, aus Anlass der Gedenkstunde zum Auftakt der Rumänischen Revolution in Temeswar vor genau 30 Jahren. Die für die zahlreichen Toten und Verletzten Verantwortlichen müssten endlich der Justiz übergeben werden, für die es ,,ein Prüfstein“ sei, Licht in die Ereignisse zu bringen.
In seiner Ansprache bei der Gedenkveranstaltung in der Nationaloper in Temeswar am gleichen Tag sagte Staatspräsident Johannis, es sei die unehrenhafteste Tatsache in der Geschichte des postkommunistischen Rumänien, dass ,,wir noch immer nicht die Wahrheit über die grauenhaften Verbrechen während der Revolution erfahren haben, in die die repressiven Organe des Regimes mit Ceaușescus Securitate an der Spitze impliziert waren. Die Wahrheit über die Ereignisse in jenen Tagen, die die Weichen in der Geschichte umgelegt haben, muss ans Licht! Diese unerfüllte Pflicht der Justiz in Rumänien muss repariert werden, sowohl für die Opfer aber auch um die Würde einer Nation komplett wieder herzustellen, die sich dann frisch und frei an dem Gründungsmoment ihrer demokratischen Entwicklung erfreuen könnte.“ Johannis ließ sowohl in seiner Rede im Parlament als auch in Temeswar keinen Zweifel daran aufkommen, dass es eine antikommunistische Revolution gewesen ist. ,,Der Kommunismus stellte die Quintessenz des absoluten Bösen dar, und die Befreiung aus den Klauen einer kriminellen Staatsführung war nur durch die Revolution im Dezember 1989 möglich.“ Desgleichen sagte Johannis in Temeswar: ,,Wer heute behauptet, 1989 habe es in Rumänien keine antikommunistische Revolution gegeben, verleugnet in schändlicher Weise den unermesslich hohen Blutzoll an Menschenopfern.“
Beatrice UNGAR