Marquardt Hermannstadt eröffnete neue R&D-Büros im Zentrum der Stadt
Ausgabe Nr. 2643

Das Demo-Auto wurde vorgeführt, stolz darauf waren auch Vizepräsident Thomas Schwarz (1. v. l.), Vizepräsident Gerd Villing (4. v. l.), Generalmanager in Rumänien Mourad Halilou (5. v. l.) und R&D-Leiter in Hermannstadt Sorin Brumar (1. v. r.).
Foto: Ruxandra STĂNESCU
Marquardt Hermannstadthat am vergangenen Donnerstag die neuen Büros des Forschungs- und Entwicklungzentrums im Ramada-Hotel eröffnet. Bei dieser Gelegenheit wurde auch ein Demo-Auto vorgestellt, in dem die in Zukunft von Marquardtentwickelten Produkte getestet werden konnten.
Fast 200 Mitarbeiter hat das Forschungs- und Entwicklungs-Zentrum (R&D, Research & Development) zur Zeit in Hermannstadt, insgesamt 300 sollen es bis 2022 werden. Um Platz nicht nur für die zukünftigen Angestellten, sondern auch für einen Teil der jetzigen R&D-Mitarbeiter zu haben, wurden die Büroräume im Zentrum der Stadt angemietet, weitere sollen in den nächsten Monaten und Jahren dazukommen, erklärte Mourad Halilou, Generalmanager der Hermannstädter Niederlassung des deutschen Unternehmens. Das hiesige Unternehmen hat vor 12 Jahren in Hermannstadt seinen Betrieb aufgenommen und war ein Jahrzehnt später nicht nur der weltweit größte Standort der Gruppe, sondern auch größer als die Mutterfirma. ,,Über eine halbe Million Euro wurden in diese Büros im Zentrum bereits investiert, in den nächsten Jahren soll die Investition besonders in Ausrüstung und Testausrüstung eine Million Euro überschreiten“, so der Manager. ,,Wir stellen uns den Herausforderungen der Zukunft“, so Halilou, ,,und haben in Hermannstadt in einigen Bereichen die Führung übernommen.“ Es sei wichtig, dass die Büros im Zentrum sind, ,,weil Mitarbeiter für diese Art von Jobs ein anderes Umfeld brauchen als im Industriegebiet, außerdem ist die Nähe an die Universität sehr passend“, so der Manager,
,,Hermannstadt ist sehr wichtig für unsere Gruppe“, erklärte Gerd Villing, einer der Vizepräsidenten der Marquardt-Gruppe, der bei der Eröffnung dabei war und weiterhin erklärte, dass ,,Marquardtwachsen will. Software-Entwicklung ist sehr wichtig für uns, deswegen mussten wir das Zentrum erweitern.“ Sehr wichtig in diesem Unternehmen ist das gute Mitarbeiter-Angebot in Rumänien und auch die sehr gute Zusammenarbeit mit der Hermannstädter Lucian Blaga-Universität.
,,Wir freuen uns, unseren Mitarbeitern mehr Platz anbieten zu können, in den letzten Jahren war es ziemlich überfüllt in den bisherigen Räumlichkeiten. Attraktive Arbeitsplätze, wie diese jetzt im Zentrum Hermannstadts, steigern unsere Chancen in dem Kampf um talentierte Mitarbeiter“, erklärte Thomas Schwarz, ebenfalls Vizepräsident der Marquardt-Gruppe. Wir planen, auch weiter zu expandieren, das war jetzt nur der erste Schritt, denn wir wollen demnächst auch die Räumlichkeiten in der Etage darüber besetzen.“

Noch sind nicht alle Büros besetzt, denn ein Teil der Mitarbeiter müssen noch umziehen und neue Kollegen sollen dazu kommen. Nicht alle R&D-Mitarbeiter werden allerdings im Zentrum arbeiten, im Industriegebiet bleiben insbesondere diejenigen, die Zugang zu Testausrüstung haben müssen. Im Zentrum der Stadt sollen in den nächsten Monaten auch weitere Büroräume angemietet werden. Foto: Ruxandra STĂNESCU
,,Rund 90 Ingenieure ziehen jetzt in diese Büros um, wahrscheinlich die modernsten in dieser Gegend“, erklärte Sorin Brumar, Leiter des R&D-Zentrums. ,,Unsere hiesige Abteilung wird zuständig sein für die Human Mashine Interface-Produkte, die Marquardtweltweit produziert.“
Thomas Schwarz, Vizepräsident der GmbH im Bereich Engineering Services, erklärte für die Hermannstädter Zeitung, dass es höchste Zeit war, umzuziehen: ,,Wir sind in unseren Büros aus allen Nähten geplatzt, durch die Verlagerung der Softwareentwicklung schaffen wir Platz für die Entwickler, außerdem sind durch Zentrumsnähe die Arbeitsplätze sehr attraktiv, denn insbesondere die Softwareentwickler sind heiß begehrt. Wir haben eine sehr reife Entwicklung geschaffen und planen, dass wir hier in Hermannstadt einen komplett eigenständigen Standort haben, das heißt, es ist nicht nur eine Zuarbeit, eine Hilfsarbeit für einen Standort in Deutschland, sondern wir wollen hier eigenständig die Komplettentwicklung eines Produkts gestalten.“
Nach der Pressekonferenz wurde das Demo-Auto vorgestellt, mit der das Unternehmen die Produkte für die Zukunftsautos auf Messen vorstellt. Touch-Screen, 3D-Console, Control Panel, Bedienfelder und interaktive Glasoberflächen gehören in die Zukunftsautos. Alles kann mit einem leichten Druck oder einem ,,swipe“ aktiviert werden, klassische Schalter gibt es nicht mehr. Auto, Handy und Tablet arbeiten miteinander, um dem Menschen die Fahrt zu erleichtern. Als Beispiel wurde die Funktion vorgestellt, die mehr Sicherheit beim Autofahren bringen soll: Wenn der Fahrer überholen will und das Auto ein weiteres Fahrzeug auf der linken Spur entdeckt, blinkt ein rotes Warnlicht an der linken Tür, das warnen soll, dass es links nicht frei ist.
Thomas Schwarz: ,,Mit dem Demo-Car möchten wird Zukunftstechnologien demonstrieren. Die Produkte wandeln sich, man sieht es am eigenen Telefon: Aus den Tasten mit den Zahlen drauf, mit den fest definierten Knöpfen, wird eine Bedienoberfläche, die intuitiv ist. Das Fahrzeug, das ja auch von seinen Funktionen her immer komplexer wird, muss seine Funktionen auch besser intuitiv dem Menschen bedienbar machen. Wir haben viele visuelle Warnhinweise für den Fahrer, das Auto kann sich auch adaptiv verändern und der Mensch wird einfach schneller mit der Bedienung vertraut.“
Nicht nur die Presse testete das ,,Zukunftsauto“, sondern auch die Vertreter der Stadt und der lokalen Behörden, die bei der folgenden Eröffnungsfeier dabei waren: Bürgermeisterin Astrid Fodor, Präfektin Maria Minea, Kreisratsvorsitzende Daniela Cîmpean und der Deutsche Konsul Hans Erich Tischler. Diese gratulierten den Vertretern der Marquardt-Gruppe, denn der Erfolg einer Firma ist ein Erfolg für die Stadt und auch für die ganze Region.
DieMarquardt GmbHist ein Familienunternehmen, gegründet 1925, mit dem Sitz in Rietheim-Weilheim. Weltweit beschäftigt es zur Zeit 11.000 Personen an 20 Standorten in neun Ländern.
Ruxandra STĂNESCU