Obere Grenze erreicht

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Erfolgreiche Storchzählung 2019

Ausgabe Nr. 2635

In Veneția de Jos im Kreis Kronstadt, wo es auch so viele Storchennester wie in Grossau gibt, wurden die Storchenfreunde aus Dänemark belohnt: sie fanden ein Nest mit sechs Jungstörchen!

Mit Hilfe von treuen Freunden konnte auch in diesem Jahr die Storchzählung im Kreis Hermannstadt durchgeführt werden. Die Brüder Anselm und Matthias Ewert aus Brandenburg waren nun zum 20. Mal dabei und haben die Zählung ganzer Gegenden selbst übernommen. Begeistert begleitet hat mich aber auch wieder  der Erstklässler Andreas Zeck aus Reutlingen in seinen Pfingstferien.

 

Und wir wurden auf unseren Fahrten nicht enttäuscht. Zwar gab es auch schon bessere Jahre was den Bruterfolg betrifft, aber auch einige Besonderheiten in diesem Jahr: Wir haben noch nie so viele besetzte Horste gezählt (197) und noch nie 159 Horstpaare mit Jungen. Was sich dann allerdings auch beim etwas geringeren Bruterfolg pro Horstpaar auswirkt. Denn das Nahrungsangebot ist dann doch begrenzt. Aber mit durchschnittlich 3,09 Jungstörchen im Nest erfolgreicher Bruten stehen wir immer noch sehr gut da und die Zahl der von uns gezählten Jungstörche war immerhin 492 (nur in drei anderen Jahren zählten wir über 500). Der Anteil der Masthorste steigt weiter an und erreichte über 76 Prozent aller besetzten Horste.

Diesen ,,Storchenbaum“ entdeckten die Storchzähler bei Burgberg.

Noch nie zählten wir vom Kirchturm in Grossau 41 Horste, aber darin wuchsen im Durchschnitt nicht ganz zwei Jungstörche groß, also wesentlich weniger als im Durchschnitt für den ganzen Kreis Hermannstadt (3,09). Auch hier ist wohl eine obere Grenze der Population erreicht. Zum Unterschied von den vergangenen Jahren gab es in Grossau keine 5-er Bruten. Solche zählten wir aber in 13 anderen Orten – um 12 weniger als im Vorjahr. Die 50 Bruten mit vier Jungen sind ungefähr gleich geblieben (im Vorjahr 52).

Mehrere Ortschaften, in denen es in den vergangenen Jahren noch Störche gab, sind auch in diesem Jahr ohne deren Nester geblieben: Hammersdorf, Halvelagen, Jakobsdorf, Michelsberg, Hahnbach, Probstdorf, Zoodt, Sângîtin.

Dafür fanden wir neue Besiedlung bei Benești, in Dobring, Gießhübel und Gürteln.

Auch die Störche von Hermannstadt auf den beiden alten Fabriksschloten haben es immer schwerer, Nahrung für ihre Jungen von außerhalb der Stadt heran zu bringen und hatten wohl daher nur 1 beziehungsweise 2 Jungen. Es ist abzusehen, dass Hermannstadt  in den nächsten Jahren ohne Storchennester bleibt.

Die Störche aus Siebenbürgen sind durch unseren langjährigen Storchenfreund Hans Skov auch in Dänemark bekannt, wo es im ganzen Land nur noch drei Nester gibt. Daher besucht der Storchenverein des Landes Storkene.dk in jedem Jahr eine Gegend Europas, wo es noch mehr Störche gibt. Auf Anregung von Hans Skov besuchte uns im Juni eine Gruppe von 43 Storchenfreunden aus Dänemark. Und sie freuten sich an jedem Nest, an dem sie auf ihrer Fahrt durch Siebenbürgen vorbei kamen. Für ihre Fahrt nach Veneția de Jos im Kreis Kronstadt, wo es auch so viele Storchennester wie in Grossau gibt, wurden sie belohnt: sie fanden ein Nest mit sechs Jungstörchen! So etwas sehen wir nicht in jedem Jahr!

Friedrich PHILIPPI

 

 

 

 

 

 

 

 

Veröffentlicht in Aktuelle Ausgabe, Im Jahreslauf.