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Streiflichter von der Musikreihe ,,Musik à la carte“ in der Sakristei

Ausgabe Nr. 2635

Noemi Miklos, Mihaela Maxim, Gabor Hegyi, Maria Szabó und Zoltán Majó treten am 18. August in Michelsberg auf (v. l. n. r.).

Seit dem 14. Juni und bis zum 27. September werden jeweils freitags, 12.20 Uhr, in der Sakristei der evangelischen Stadtpfarrkirche unter dem Titel  „Musik à la carte“ kammermusikalische Tafelmusik präsentiert.

 

,,Wir verleihen der Europäischen Gastronomieregion Hermannstadt auf diese Weise musikalisches Gehör“, versprechen die Veranstalter, die Stadtkantorin Brita Falch-Leutert und der Musikwart Jürg Leutert in ihrer diesbezüglichen Mitteilung. Insgesamt 16 Konzerte sind geplant. Zur Eröffnung am 14. Juni stand eine besondere musikalische Delikatesse auf dem Programm, nämlich ein Konzert für Zink und Streicher des norwegischen Rokokko-Komponisten Johan Daniel Berlin.

Am letzten Freitag konzertierte das Klausenburger Ensemble Flauto Dolce in gewohnter Weise lebhaft und begeisternd. Als Sondergast war der Musiker Gabor Hegyi mit seiner Naturtrompete dabei. Die Naturtrompete wird auch Barocktrompete genannt und verfügt nicht über Ventile wie die heute bekannte Trompete sondern über Intonationskorrekturlöcher. Sie war das Hauptinstrument der Trompeter und Trompetenmusik von der Entwicklung der Schleifenform in der Renaissance, über Barock- und Hochbarock, Klassik und Frühromantik, bis zur Erfindung der Ventile im frühen 19. Jahrhundert. Der anheimelnde Klang dieses historischen Instruments erfüllte die Sakristei gemeinsam mit den Klängen der Blockflöten (gespielt von Mária Szabó und Zoltán Majó) und des Cembalos (Noemi Miklos) sowie der vollen und warmen Sopranstimme (Mihaela Maxim) bei der Interpretation der ,,Sonata à cinque in D-Dur G7″ von Giuseppe Torelli (1658-1709). Die Anwesenden konnten sich nicht satthören, um bei dem gastronomischen Ansatz dieser Konzertreihe zu bleiben, die immer gleichzeitig mit dem Biobauernmarkt auf dem Huetplatz stattfindet.

Desgleichen erklangen Werke von Marco Uccellini (1610-1680), William Williams (gest. 1701), Andreas Hammerschmidt (1611-1675), Georg Philipp Telemann (1681-1767), Heinrich Schütz (1585-1672).

Zum Abschluss ließ das Flauto Dolce-Ensemble ein Werk von Johann Sartorius jun. (1712-1787), dem Sohn des Holzmenger Pfarrers Johann Sartorius und späteren Pfarrer von Deutsch-Kreuz erklingen: Die Arie ,,Guter Sämann, guter Samen“ aus ,,66 Arien für das ganze Kirchenjahr“.

Beatrice UNGAR

 

 

 

 

 

 

Veröffentlicht in Aktuelle Ausgabe, Musik.