Stehapplaus für Ohrwürmer

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6. Konzert des Projekts ,,Piano Rocks“ im Thalia-Saal

Ausgabe Nr. 2634

Die Mitglieder des Chores der Klausenburger ,,Transilvania“-Staatsphilharmonie (in Mönchskutten) eröffneten gemeinsam mit der Pianistin Monica Florescu und dem Schlagzeuger Gabriel Barani mit Alfred Schnittkes ,,Requiem“ das Konzert. Ebenfalls im Bild zu sehen ist der ausgezeichnete Nachwuchsgitarrist Alexandru Petre und Mircea Ittu, Bläser im Orchester der Hermannstädter Staatsphilharmonie, der Bassgitarre gespielt hat.
 Foto: ARTOGrafica

,,Können wir nicht noch einmal die ‚Bohemian Rhapsody‘ anstimmen?“ fragten die 16 Choristen und Choristinnen während des minutenlangen Stehapplauses, den das begeisterte Publikum der Pianistin Monica Florescu und ihrem Team zollte, die am Freitag der Vorwoche das 6. Konzert im Rahmen des von Laurențiu Străuț initiierten Projekts ,,Piano Rocks“ auf der Bühne des Thalia-Saals bestritten haben.

 

Ayaka Nagai und Marco Palamone vom Hermannstädter Ballettheater präsentierten klassische und moderne Balletteinlagen.
Foto: ARTOGrafica

 

Ehrlich gesagt, hätte das Publikum dies auch gewollt, denn die Interpretation dieses Queen-Hits nach dem Arrangement des Musikerehepaars Monica Florescu und Makcim Fernandez Samodaiev gehörte zu den Highlights der Show. Ja, es war eine Show. Die Sechzehn vom Chor der Klausenburger ,,Transilvania“-Staatsphilharmonie hatten sich auch entsprechend gekleidet und machten mit viel Begeisterung mit. Der Kunstgriff war der Pianistin gelungen. Schon beim 5. Konzert, als sie nach dem Weggang der PIanistin Teodora Cîrciumaru in die Bresche gesprungen und mit dem Ilia-Quartett und der Rockband Antract aufgetreten war, überzeugte Monica Florescu.

Das jüngste Konzert des Projekts wurde auch bis zur Pause von Tanzeinlagen in der Choreographie von Aleisha Gardner von zwei Mitgliedern des Hermannstädter Balletttheaters begleitet. Die beiden eilten danach auf den Großen Ring, wo die Abschlussvorstellung dieser Einrichtung über die Bühne ging.

Monica Florescu (im Vordergrund) zur Seite standen auch vier Ausnahme-Streicher (im Hintergrund), die sich Ilia-Quartett nennen: Ilia Rusnac, Andrei Moldovan, Makcim Fernandez Samodaiev und Tiberiu Maniu (v. l. n. r.)
 
Foto: ARTOGrafica

Währenddessen rockte die Pianistin das Klavier und auch die vier Streicher des Ilia-Quartetts gaben ihr Bestes, allen voran Ilia Rusnac, der sich als richtiger Rockfan entpuppte und bewies, dass man auch auf der Violine Rock- oder Popmusik spielen kann. Regelrechte Ohrwürmer wie ,,Viva la vida “ von Coldplay, ,,Shape Of My Heart“ von Sting, ,,Nothing Else Metters“ von Metallica wurden zu Gehör gebracht. Fetzig wurde es dann mit ,,Thunderstruck“ von AC/DC, die Chorsängerinnen und -sänger konnten kaum stillhalten, sie hätten wohl losgetanzt, wenn es irgendwie möglich gewesen wäre. Das gilt natürlich auch für das Publikum. Dieses hielt es aus, sitzen zu bleiben bis zum Schluss, stand dann aber wie auf ein Zeichen auf und klatschte, was das Zeug hielt.

Beatrice UNGAR

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Veröffentlicht in Aktuelle Ausgabe, Musik.