Von der Schnauze bis zum Schweif

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Rassehunde-Wettbewerb fand auf dem Stadion statt

Ausgabe Nr. 2626

Zwei Exemplare des Zentralasiatischen Owtscharka Alabaj posieren mit ihrem Herrchen.                                                          Foto: Cynthia PINTER

Jedes Jahr im Mai findet in Hermannstadt eine Veranstaltung statt, die viel zu wenig Beachtung in der Presse und beim Hermannstädter Publikum bekommt. Es handelt sich um die jährliche Rassehunde-Ausstellung „Sibiu Dog Show“. Die Ausstellung mit Wettbewerb wird vom Hermannstädter Hundeverein (Asociația Chinologică Sibiu) jährlich meistens am letzten Wochenende im Mai organisiert. Diesmal fand das Event am 25. und 26. Mai auf dem Voința-Stadion, in der Nähe des Freibads statt.

 

Zig Hunde tummelten sich am Samstag auf dem frisch gemähten Rasen. Igluzelte wurden aufgebaut, rechteckige Flächen mit Absperrband eingezäunt, wo später die Wettbewerbe stattfinden sollten. Noch ein letztes Probelaufen an der Leine mit Herrchen oder Frauchen und dann ab in den Ring.

Dem Expertenblick des Jurors entgeht nichts. Die schönsten und besten Züchtungen werden preisgekrönt. Dabei richtet sich die Evaluation auf die Standards der jeweiligen Rasse. Die Jury sieht sich jeden Hund genau an, von den Ohren, zur Schnauze, zur Statur und der Gangart muss alles stimmen. Damit sich der Juror ein Urteil bilden kann, muss Herrchen oder Weibchen mit dem Vierbeiner mehrere Runden im Kreis laufen und dann eine besondere Position einnehmen. Dabei hält das Herrchen Kopf und Schweif des Hundes hoch, damit der Richter den Hund von allen Seiten bewundern kann. Dann wird nach kurzer Überlegung der Gewinner bekannt gegeben. Auch in diesem Jahr nahmen Hundezüchter aus ganz Europa an dem Wettbewerb teil. Aber am meisten hörte man die Züchter untereinander rumänisch und ungarisch reden.

Früh übt sich… Eine junge Teilnehmerin präsentiert die Standardposition bei ihrem sieben Monate alten Welpen der Rasse Standardschnauzer. Foto: Cynthia PINTER

 

Zuerst wird der schönste Hund einer gewissen Rasse auserkoren. Der „Beste Hund der Rasse“ wird nach dem Richten aller Klassen vom Zuchtrichter aus den Rüden und Hündinnen der Jugend-, Veteranenklasse und Offenen-Klasse bestimmt. Danach findet der Gruppenwettbewerb statt, denn jede Rasse gehört zu einer Gruppe. Der höchste Titel ist allerdings „Best in Show“, den der schönste Hund unter allen Rassen bekommt. Dieses Jahr wurde ein Berner Sennehund zum schönsten Hund der Sibiu Dog Show ernannt.

Besondere Aufmerksamkeit bekamen zwei Hunde, die wegen ihrer Größe und Stämmigkeit alle Blicke auf sich zogen. Sie gehörten der Rasse Zentralasiatischer Owtscharka Alabaj an. Das ist eine russische Hunderasse, die es seit mehr als 600 Jahren gibt. Sie werden zwischen 70 und 75 Zentimeter groß (Widerristhöhe) und wiegen um die 50 Kilogramm. Daneben sah die Deutsche Dogge schlank und rank aus. Wie in den vergangenen Jahren war auch diesmal die Rasse der Golden Retriever am besten vertreten. Aber auch Belgische Schäferhunde und Französische Bulldoggen scheinen bei den Züchtern beliebt zu sein.

Auf dem Gelände des Stadions gab es auch mehrere Stände mit allem, was das Hundeherz, begehrt. Von buntem, laut quietschendem Spielzeug, bis hin zu Hundeshampoo, Scheren und Bürsten oder Schwingtüren für Hunde. Hundefutter konnte man auch kaufen. Und an die Herrchen und die hungrig gewordenen Zuschauer hatte man auch gedacht: Mici und kühles Bier konnte man genießen.

Auch an diesem letzten Wochenende im Mai ging kaum ein Hundezüchter leer aus, denn fast jeder Hund gewann einen Preis. Die Hunde freuten sich allerdings mehr über das Lob, die Leckerlis und die Streicheleinheiten als über Medaillen und Diplome.

Cynthia PINTER

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Veröffentlicht in Aktuelle Ausgabe, Umwelt.