30. Osterbasar der Handarbeitskreise fand im Presbyterialsaal statt
Ausgabe Nr. 2621
Noch nie hat der Presbyterialsaal so lecker nach Zimt, Nelken und Honig geduftet, wie am Samstagmorgen. Im Haus am Huetplatz Nummer 2 fand nämlich der schon zur Tradition gewordene Osterbasar der Handarbeitskreise des Hermannstädter Evangelischen Frauenkreises statt. Und zum Osterbasar wie zum Weihnachtsbasar gehören die Honigkekse dazu. Häschen in allen Größen und Formen, wunderschön mit weißem Zuckerschnee verziert, hießen die Gäste willkommen. Viele der ersten Käufer stürzten sich regelrecht auf den vollen Tisch. Auch dieses Jahr war der Honigkekse-Stand der erste, der nach wenigen Minuten leer war.
„Die Honigkekse sind ein Projekt im wahrsten Sinne des Wortes“, erklärte für die Hermannstädter Zeitung Gemeindekuratorin Ilse Philippi. Die erste Etappe sei das Einkaufen von frischen Zutaten, die zweite den Teig von Hand zu kneten. „Diesmal sind es 24 kg Teig gewesen. Unsere Expertinnen sind Helga Pitters und Heide Klein, die beim Teig Kneten immer dabei sind“, fügte die Chemielehrerin in Rente hinzu. Beim Verzieren, das diesmal vier Stunden gedauert habe, hätten Lehrerinnen von der „Charlotte Dietrich“-Schule geholfen. Es war übrigens das erste Mal, dass keine zusätzlichen bunten Zuckerl und Streusel, sondern ganz traditionell bloß Zuckerguß zur Dekoration der Häschen verwendet wurde.
Dies geschah auf Anfrage besorgter Mütter, die sich für ihre Kinder nicht mehr Zucker als nötig wünschten. Schon ab 2 Lei konnte man einen kleineren Lebkuchenhasen ergattern. „Wir machen nicht viel Gewinn vom Verkauf der Honigkekse, aber es ist uns wichtig, dass diese Tradition weiterlebt“, fügte Ilse Philippi hinzu.
Begonnen hat die Tradition vor genau 30 Jahren. 1990 fand der erste Osterbasar statt. Seitdem freuen sich die Hermannstädter Jahr für Jahr auf gestrickte bunte Wollsocken, Deckchen, Topflappen, Mützen und Vieles mehr. Natürlich darf man die leckeren Mehlspeisen nicht vergessen. Nach alten siebenbürgischen Rezepten backen die Frauen jedes Jahr pünktlich zum Basar Kuchen, der einem das Wasser im Mund zusammenlaufen lässt. Apfelkuchen, Krapfen, Kremschnitten, Greta Garbo, Käsekuchen und andere Sorten konnte man für nur 3 Lei das Stück erwerben und direkt an Ort und Stelle mit einer Tasse Tee oder Kaffee genießen, oder mit nach Hause nehmen. Wie es Ilse Philippi formulierte, kommt dem Osterbasar „eine Funktion des lockeren Zusammentreffens“, die er Jahr für Jahr entsprechend erfüllt hat. Bloß in diesem Jahr war der Raum zu klein, um auch andere Handarbeitskreise und Vereine zur Teilnahme einzuladen.
Der Erlös des Osterbasars im Presbyterialsaal wird aufgeteilt an den Dr. Carl Wolff-Verein, das Protestantisch-Theologisch Institut und die Kirchengemeinde Hermannstadt.
Parallel zum Osterbasar der Handarbeitskreise des Evangelischen Frauenkreises veranstaltete der Neppendorfer Handarbeitskreis seinen Osterbasar ebenfalls am Samstag, dem 13. April, im Freilichtmuseum, in dem Kleinschelkener Haus. Es gab Lebkuchen, Stickereien und V ieles mehr im Angebot. Dieser Osterbasar war trotz Schmuddelwetter im Jungen Wald auch sehr gut besucht. Internationale Besucher, u. a. aus Australien, und Großbritannien, kauften fleißig ein. Die Neppendörferinnen seien, so die Gemeindesekretärin Renate Köber, zufrieden mit dem Erlös, er war besser als im Vorjahr. Dazu habe wohl auch die kleine aber feine Kuchentheke beigetragen.
Der Weihnachtsbasar wird dann wieder im Spiegelsaal des Demokratischen Forums der Deutschen in Hermannstadt stattfinden.
Cynthia PINTER