Premiere am Gong-Theater war ein Erfolg
Ausgabe Nr. 2619
Es ist inzwischen zur Tradition geworden, dass der Welttheatertag, am 27. März, am Gong-Theater für Kinder und Jugendliche mit einer Premiere gefeiert wird. Dieses Jahr wurde das Kunstmärchen „Privighetoarea“ (Des Kaisers Nachtigall) nach Hans Christian Andersen in rumänischer Sprache aufgeführt. Die Regie führte Gavriil Pinte, der in den vergangenen Jahren öfter hier inszeniert hatte, u. a. die Stücke „Harap Alb“ und „Povestea lui Rapunzel“.
Die Geschichte „Des Kaisers Nachtigall“ von Hans Christian Andersen wird erzählt am Hof des chinesischen Kaisers. Das Schloss des chinesischen Kaisers ist so kostbar und prunkvoll, dass jeder, der es gesehen hat, von nichts anderem mehr spricht. Doch es gibt etwas, das den Glanz dieses Schlosses verblassen lässt: der Gesang der Nachtigall. Als der Kaiser eines Tages von diesem wundervollen Gesang hört, befiehlt er seinem Haushofmeister, dieses Geschöpf zu finden und am Abend für ihn singen zu lassen. Nachdem dieser zahlreiche Angestellte und Bedienstete des Palastes nach der Nachtigall gefragt hat, führt ihn schließlich eine junge Köchin zu dem Vogel. Der Haushofmeister bietet die Nachtigall am Abend vor dem Kaiser zu singen und diese willigt ein. Schon nach kurzer Zeit sind sowohl der Regent als auch sein gesamter Hofstaat von dem wunderschönen Gesang des Vogels angetan. Fortan soll die Nachtigall Abend für Abend im Palast ihr Lied singen. Eines Tages erreicht ein Geschenk den Kaiser. Darin findet er einen mechanischen Vogel aus purem Gold und mit den schönsten Edelsteinen besetzt. Dieses Kunstwerk ist eine mechanische Nachtigall, die nicht minder herrlich als die echte singen kann. Sofort ist der Kaiser so angetan von diesem Geschenk, dass er die wahre Nachtigall des Landes verweist. Doch als der mechanische Vogel nach vielen Jahren kaputt geht und der Kaiser schwer erkrankt, bereut er seinen Entschluss.
Beschrieben wird eine künstliche Welt voll Kostbarkeiten und Kitsch. Auf der Bühne des „Gong“-Theaters wird diese künstliche Welt durch die steif sitzenden Kostüme der Schauspieler und deren roboterähnliche Bewegungen dargestellt. Dazu tragen die meisten Schauspieler Masken, die aus Porzellan zu sein scheinen. Bühnenbildnerin Roxana Ionescu wollte dadurch eine unflexible Welt erzeugen. „In dem Theaterstück kommt ein Dialog zustande zwischen einer automatisierten, mechanischen, mannequinisierten und einer lebendigen Welt.“, erklärt Regisseur Gavriil Pinte. Die Geschichte von der Nachtigall zog die Kinder im Saal sofort an und es kam trotz wenig Dynamik auf der Bühne keine Langeweile auf. Die kleinen Zuschauer verfolgten die Erzählung gespannt und freuten sich, als die Nachtigall zum Palast zurückkehrte und der Kaiser wieder gesund wurde.
Auf der Bühne zu sehen sind: Lucia Barbu, Paul Bondane, Mircea Corcoveanu, Barbara Crișan, Jenő Major, Gabriela Mitrea, Raluca Răduca und Alexandra Șerban.
Das Stück wird am 13. und 14. April jeweils um 11 Uhr wieder aufgeführt.
Cynthia PINTER