Ehrenamt, Identität und Kooperation

Teile diesen Artikel

Streiflichter vom internationalen ifa-Netzwerktreffen in Hermannstadt

Ausgabe Nr. 2620

Die ifa-Kulturmanager und die Veranstalter (v. l. n. r.): Florian Kerzel (Temeswar), Sara Delinger (Sombor/Serbien), Arthur Glaser (Sathmar), Konsul Hans Erich Tischler, Cornelia Hemmann (ifa-Regionalkoordinatorin Temeswar), Margarete Walo (ifa, Abteilung Dialoge, Entsendeprogramm, Stuttgart), Constanze Thielen (Fogarasch/Seligstadt), Aurelia Brecht (Hermannstadt).                                                   Foto: Beatrice UNGAR

Ehrenamt, Identität, Kooperation und Verantwortung waren die Stichworte im Rahmen des ifa-Netzwerkstreffens, das am Donnerstag der Vorwoche im Festsaal im Bischofspalais in Hermannstadt zum Thema „Die deutsche Minderheit im Kontext der Zivilgesellschaft“ stattgefunden hat. Mitarbeiter des Instituts für Auslandsbeziehungen aus Deutschland, Rumänien, Serbien und Ungarn haben ihre Projekte präsentiert und Ideen für die Zukunft ausgetauscht.

 

Ziel des ifa-Netzwerktreffens in Hermannstadt  war, eine Standortbestimmung vorzunehmen und Zukunftsvisionen zu formulieren zu der Frage: Welche Rolle kann die deutsche Minderheit mit ihren Aktivitäten und Strukturen im Bereich des zivilgesellschaftlichen Engagements im Lande spielen?

Mitveranstalter war der Konsul der Bundesrepublik Deutschland in Hermannstadt, Hans E. Tischler, der im Grußwort die Geschichte der Sachsen kurz schilderte, von deren Berufung durch den ungarischen König Geza II., um die Grenzen gegen feindliche Angriffe zu beschützen, bis zur Massenabwanderung innerhalb weniger Jahre, vor und nach der Wende.

Konsul Tischler führte aus:Zurückgeblieben ist ein enormes kulturelles Erbe, materiell wie immateriell. Obwohl zahlenmäßig nicht mehr sehr präsent, hat die deutsche Minderheit einen sehr deutlichen Fußabdruck in diesem Land hinterlassen, was sich in wirtschaftlicher, kultureller sowie gemeinschaftlicher Hinsicht geäußert hat und immer noch äußert. Die deutsche Minderheit gilt es weiterhin zu unterstützen und sichtbar zu machen. Über Jahrzehnte hat die Bundesrepublik die deutsche Minderheit in Rumänien stark unterstützt, wie nicht zuletzt auch durch die Förderung der Tätigkeit des ifa. Die Bundesrepublik wird sich insbesondere auch für die deutschsprachigen Medien in Rumänien engagieren, was für die Verbreitung von Nachrichten über aktuelle Aktivitäten und Entwicklungen bei der deutschen Minderheit entscheidend ist.“

Das ausgewählte  Thema wurde in einer Gesprächsrunde geschildert und debattiert. Das Podium bildeten Raul Rognean,  Geschäftsführer des Demokratisches Forum der Deutschen in Hermannstadt, Ruth István, Vertreterin der Stiftung Kirchenburgen und Franziska Fiedler, Vertreterin des Europäischen Jugendbegegnungszentrums Kirchenburg Holzmengen e.V.. Der Stadt- und Regionalplaner Karsten Michael Drohsel  hat die Diskussion moderiert.

Man erwähnte Themen wie Ehrenamt, Identität, Kooperation aber auch Verantwortung. ifa-Kulturmanager aus Sathmar, Temeswar, Fogarasch und Serbien haben zu Gruppendiskussionen eingeladen und aktuelle Projekte für Schüler und Jugendliche in deutschen Gymnasien und Lyzeen aus Rumänien präsentiert, wie z. B. das Funkforum und die Jugendwelle in Temeswar, innerhalb des Projekts Nachwuchs-Akquise für den Deutschsprachigen Journalismus durch Schülerradio-Projekt, außerschulische Bildung wie Lesungen für Jugendliche zum Thema „Was ist Heimat“ in Hermannstadt, non-formale und informelle Kinder- und Jugendarbeit, Projekte im Jugendzentrum Seligstadt und in der Kinderuni Bekokten, politische Bildung, Initiativen für Empowerment von Jugend in Sathmar, Projekte für Vernetzung und Kooperation in Ungarn, oder die Entwicklung  des Projekts „Roter Faden für einen Audioguide auf den Deutschen Spuren Sombors“ in Serbien.

Hermannstadt ist die Stadt, wo das ifa den wichtigsten strategischen Partner in Rumänien hat, das Landesforum, so Cornelia Hemmann, Regionalkoordinatorin für Rumänien, Ungarn und Serbien. „Ich freue mich auf die langjährige Zusammenarbeit“, sagte sie zum Abschluss.

Monika TOMPOS

 

 

 

 

 

Veröffentlicht in Aktuelle Ausgabe, Allgemein.