Den richtigen Standort gefunden

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Erster Spatenstich zum Bau des ILLIG-Montagewerks in Kleinscheuern gesetzt

Ausgabe Nr. 2620

Die Vertreter der Firma ILLIG, der lokalen Behörden und die Vertreter der Baufirmen CONA und MPS setzen den ersten Spatenstich zum Start der Bauarbeiten am neuen ILLIG-Produktionswerk. Zu sehen sind u. a. Bürgermeister von Kleinscheuern, Valentin Ristea (5. v. r.), Heinrich Sielemann, ILLIG –Geschäftsführer (4. v. r.), Mihai Talabă, Geschäftsführer von ILLIG Rumänien (3. von rechts), Hans-Peter Roth, zuständig für die weltweite Produktion bei ILLIG ( 2.  v. r.).                   Foto: Werner FINK

„Zum einen haben wir einen Standort, der für unser Wachstum der richtige ist und zum anderen einen Standort, der die Werte unseres Familienunternehmens weiterträgt”, unterstrich Heinrich Sielemann, Geschäftsführer von ILLIG,im Rahmen der feierlichen Setzung des ersten Spatenstiches zum Baustart des neuen ILLIG-Montagewerkes in Kleinscheuern/Șura Mică. ILLIG ist ein weltweit führender Anbieter von Hochleistungsanlagen und Werkzeugen zum Thermoformen von Kunststoffen und von Lösungen für die Verpackungsindustrie. Im Industriepark in Kleinscheuern soll nun auf einer Grundfläche von rund 60.000 Quadratmetern ein modernes Produktionswerk für technisch anspruchsvolle Maschinen sowie eine Verwaltungseinheit entstehen.

Anwesend war im Rahmen des feierlichen Anlasses u. a. auch der Bürgermeister von Kleinscheuern, Valentin Ristea.

 

Rund zehn Millionen Euro investiert das Unternehmen mit Sitz in Heilbronn/Deutschland in die Errichtung des Werkes in Kleinscheuern, das nun der zweite Produktionsstandort außerhalb Deutschlands sein wird.

Der Standort hier eignet sich als solcher aus der Sicht von ILLIG optimal. „Die wichtigste Komponente, die ich auch persönlich mit Kleinscheuern und Hermannstadt verbinde, sind die Menschen”, betonte Sielemann. „Es sind einige deutsche Firmen in Hermannstadt und Kleinscheuern anwesend, die wir gut kennen und die rumänischen und deutschen Menschen haben uns viel geholfen um die richtigen Kontakte zu finden. Ohne dieses Netzwerk würden wir heute nicht hier sein. Wir sind sicher, hier gut ausgebildete Menschen vorzufinden, die unsere Werte verstehen und uns helfen, erfolgreich zu sein.” Die zweite wichtige Voraussetzung seien die Standortfaktoren wie kulturelle Nähe, die Ausbildungsmöglichkeiten, die Sprachkenntnisse, die logistischen Vorteile wie Infrastruktur, nicht zuletzt die guten Flugverbindungen gewesen. Nicht zu unterschätzen sei die Zugehörigkeit Rumäniens zur Europäischen Union, eine Tatsache, die administrative Abläufe erleichtere.

„Zukünftig bieten wir 50 qualifizierte Arbeitsplätze für die Menschen aus der Region. Wir haben bereits zehn Mitarbeiter eingestellt, die derzeit bei ILLIGin Heilbronn geschult werden“, freute sich der neue Geschäftsführer von ILLIG Maschinenbau S.R.L, Mihai Talabă. Gestartet werden soll die Produktion hier Anfang 2020, nach Beendung der Bauphase. Die Absicht besteht übrigens,  Zulieferer auch in der Region bzw. in Rumänien zu suchen, wodurch zusätzliche Arbeitsplätze generiert werden.

Blick in die Montage bei ILLIG Maschinenbau am Standort Heilbronn, Deutschland, wie sie in Kleinscheuern entstehen soll.              
Foto: ILLIG

„Wenn jemand wirklich gern Maschinen baut, dann muss er zu uns kommen”, erklärte Hans-Peter Roth, zuständig für die weltweite Produktion bei ILLIG. „Woanders macht er Komponente für die Automobilindustrie, bei uns baut er halt richtig Maschinen.  Wenn jemand Spaß dran hat, am Wochenende an seinem Auto zu schrauben und zu basteln, ist er für uns der richtige Mitarbeiter.” Eine Maschine zu bauen ist auf jeden Fall komplexer als man denkt. Für die Fertigung einer einzigen Maschine sollen rund 300 Montagestunden benötigt werden und die Qualifikation der Mitarbeiter muss natürlich entsprechend sein. Außerdem soll das Angebot an Optionen für die Kunden sehr vielfältig sein. „Keine Maschine ist  gleich wie die andere”, bemerkte Roth.

Die Maschinen von ILLIGkönnen jedes Thermoformmaterial von biobasierten Materialien wie PLA bis recyceltem Material verarbeiten.  Der Vorteil vom Thermoformen – das Thermoformen oder Warmformen ist ein Verfahren zur Umformung thermoplastischer Kunststoffe unter Wärmeeinwirkung sowie mit Hilfe von Druckluft oder Vakuum – ist, dass sehr dünnwandige Produkte entstehen und bei der Herstellung weniger Energie, weniger Material verbraucht wird und weniger Ausschuss entsteht. Der tiefgezogene Kunststoffteil kann dabei mit einer Kartonhülle verstärkt werden, wobei weniger Kunststoff benötigt wird, so dass das Produkt z. B. ein Joghurt-Becher, trotzdem stabil ist.  Vor allem von der Ökobilanz her, sollen die Thermoformprodukte besser als andere sein.  Möglich ist dabei auch Produkte aus mehreren Schichten herzustellen, was beim Spritzgießen nicht geht.

Die technische Entwicklung auf dem Markt wurde von ILLIG über die Jahre immer vorangetrieben. „Es steckt viel Entwicklungsgeist dahinter und das macht auch die ILLIG-Maschinen so besonders, da immer vorausgedacht und nachhaltig gedacht wird”, erklärte Roth. „Für die Olympischen Spiele in Sydney  im Jahr 2000 wollte man zum Beispiel recycelbares Einweggeschirr haben. Da war die Lösung schon da”.

ILLIGwurde 1946 gegründet und entwickelt heute Ideen zu nachhaltigen und wirtschaftlichen Verpackungslösungen, wobei auch die passenden Werkzeuge konstruiert werden und diese in das optimale Produktionssystem mit umfassendem Service integriert werden. ILLIGsteht als Erfinder des industriellen Thermoformens für höchste Qualität und Innovation aus einer Hand. Das große Leistungsspektrum umfasst Entwicklung, Konstruktion, Fertigung, Montage und Inbetriebnahme komplexer Fertigungslinien und Einzelkomponenten. Mit den eigenen Niederlassungen und Vertretungen ist ILLIGin über 80 Ländern und damit  auf allen Märkten rund um den Erdball vor Ort anwesend.

Werner FINK

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Veröffentlicht in Aktuelle Ausgabe, Wirtschaft.