Band 34 der „Kärnten Dokumentation“ in Hermannstadt vorgestellt
Ausgabe Nr. 2616
Die „Kärnten Dokumentation“, deren 34. Band am Freitag im Bischofpalais vorgestellt worden ist, ist eine jährlich erscheinende Publikation, die seit sechs Jahren nicht mehr „nur“ ein Sammelband mit den Beiträgen des jeweiligen Volksgruppenkongresses ist, sondern „eine mit äußerst interessanten Sonderthemen erweiterte Ausgabe“. Dies betonte Mag. Udo Puschnig, Unterabteilungsleiter und provisorischer Leiter des Flüchtlingswesens in der Abteilung 1 der Landesamtsdirektion im Amt der Kärntner Landesregierung, in seinem Grußwort.
Puschnig erinnerte auch daran, dass er vor genau 30 Jahren, im März 1989, zum ersten Mal in Hermannstadt war mit einem Hilfstransport seitens der evangelischen Johanneskirche aus Klagenfurt, deren Kurator er heute ist.
Prof. Dr. Zeno-Karl Pinter, der Vorsitzende des Demokratischen Forums der Deutschen in Hermannstadt, der selbst einmal einen Beitrag in dem 2010 herausgegebenen 27. Band dieser Publikation veröffentlicht hatte, hob die Bedeutung des Europäischen Volksgruppenkongresse hervor, der in diesem Jahr seine 30. Auflage feiern darf.
In dieser von Mag. Dr. Wolfgang Platzer vom Amt der Kärntner Landesregierung federführend betreuten Ausgabe befinden sich außer den beim Europäischen Volksgruppenkongress 2017 vorgestellten Vorträgen Beiträge zum 40. Jubiläum der Arbeitsgemeinschaft Alpen-Adria und zur 1. Kärntner Menschenrechtsenquete, die am 7. Dezember 2017 unter dem Titel „Aspekte und Bekämpfung des Menschenhandels in Kärnten“ in Klagenfurt stattgefunden hat.
Den „Volksgruppen im Zeitalter einer digitalisierten Welt“ gewidmet waren die äußerst interessanten Vorträge des 28. Volksgruppenkongresses, wobei die Autoren und Autorinnen auf Vor- und Nachteile der Digitalisierung eingingen. So z. B. titelt Dr. Paul Videsott, Dekan der Fakultät für Bildunsgwissenschaften an der Freien Universität Bozen/Italien seinen Vortrag „Digitale Medien als Chance für die Minderheitensprachen“. Hier kann man lesen, dass es laut einer aktuellen Aufstellung in Europa 105 Sprachen und 362 Minderheiten gibt. Über „Potenziale, Herausforderungen und Grenzen der Digitalisierung für Volksgruppen“ referierte MMag. Dr. Isabell Koinig vom Institut für Medien- und Kommunikatiosnwissenschaft der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt. Alle Beiträge dieser Ausgabe sind lesenwert. Sie bieten sachlich und strukturiert aufbereitete Einblicke in Themenbereiche, die von allgemeinem Interesse sind.
Auch in dieser Ausgabe ist ein Hermannstädter mit einem Beitrag vertreten. Es handelt sich um den DFDH-Geschäftsführer Raul Rognean, der im Kapitel „Sonderthemen“ mit dem Beitrag „Grenzen zwischen politischen Eliten und Bürgern. Fallbeispiel: die Rumänisch-Orthodoxe Kirche als ‚Zöllner'“ vertreten ist. Er stellte am Freitag diesen Vortrag vor, den er im Zusammenhang mit seiner Doktorarbeit verfasst hatte. Rognean arbeitet derzeit an seiner Dissertation zum Thema „Beziehung von Staat und Kirche: Einordnungsmöglichkeiten der Orthodoxie“.
Die Tatsache, dass die „Kärnten Dokumentation“ immer auch in Hermannstadt vorgestellt wird, ist ein Beweis dafür, dass die Partnerschaft zwischen Hermannstadt und Klagenfurt weiterhin gepflegt wird.
Beatrice UNGAR