„Wortschkoschtprob“, das BZ-Redaktionsfest in Busiasch stattgefunden
Ausgabe Nr. 2613
Mit insgesamt 24 hausgemachten Würsten wetteiferten die Banater im Rahmen der „Worschtkoschtprob“, dem traditionellen Redaktionsfest der Banater Zeitung, das am vergangenen Donnerstag dieses Mal im Kurort Busiasch, im Parc-Hotel stattfand. Als der allerbeste Wurstmacher entpuppte sich dieses Mal die Mannschaft des Bürgermeisteramtes Busiasch, die mit der Wildschweinwurst geradewegs auf den ersten Platz landeten. Begrüßt wurden die Anwesenden von Siegfried Thiel, Redaktionsleiter der Banater Zeitung, Sorin Muntean, Bürgermeister von Busiasch, Erwin Josef Țigla, stellvertretender Vorsitzender des Banater Forums und DFDR-Abgeordneter Ovidiu Ganț sowie Ralf Krautkrämer, Konsul der Bundesrepublik Deutschland in Temeswar, der als Juryvorsitzender auch die Preise übergab. Moderiert wurde die Veranstaltung von der BZ-Mitarbeiterin Ștefana Ciortea-Neamțiu.
Die Nummer 13 erwies sich dieses Mal als Glückszahl, denn es war die Gewinnerwurst. „Ein Metzger verlor sich an einen Ökonomen“, sagt man Valentin Ion Otescu in der Familie, der dem Team des Bürgermeisteramtes angehörte. Auf die Frage welches das Geheimnis dieses Erfolges sei, antwortete er „Etwa 200 Jahre sind es her, seit die Schwaben in Busiasch und Bakowa sind, von ihnen lernten wir das Rezept“. Otescu hat tatsächlich Erfahrung, denn nach eigener Aussage befasst er sich seit 43 Jahren damit, Wurstwaren zu machen. Weitere Mitglieder der Gewinnermannschaft waren Ionel Ștef, Andrei Crafciuc, Sorin Grecu, Ion Brudiu. Mit einer Wurst aus Kalb- und Schweinefleisch landete Petru Erdős auf den zweiten Platz und die Wurst aus Wildschwein und Mangalitza brachte Péter Szabó aus Zimandcuz den dritten Preis. Dann gab es noch einen Sonderpreis der Jury, der an Andrei Herczeg aus Temeswar ging. „Die Würste waren von guter Qualität, die Noten der Jury lagen nahe aneinnader. Viele hätten da den Preis verdient“, schlussfolgerte Siegfried Thiel.
Auch dieses Jahr wurde der „Weg vom Hausschwein zur Hauswurst“ gezeigt, wobei Petru Erdős, ein ehemaliger Koch zeigte, wie ein Schwein zerlegt wird. Erdős war übrigens auch mit einem Honigstand dabei. So viele Stände wie dieses Jahr soll es noch nie gegeben haben. Scheinbar war es eine der am besten gelungenen Worschtkoschtproben der Banater Zeitung. Es sei mehr als nur bloßes befriedigen von Grundbedürfnissen wie Essen und Trinken unter der Schirmherrschaft der Banater Zeitung gewesen. „Wir konnten Esskultur und Traditionspflege vermitteln“, unterstrich Siegfried Thiel. Ein Dank ging natürlich an alle Sponsoren und Helfer. Zum Kulturprogramm gehörte die musikalische Untermalung durch die Banater Musikanten wobei die Tanzbeine eifrig geschwungen wurden. Die Tanzgruppe aus Busiasch sowie eine gemischte Tanzgruppe bestehend aus den Warjascher Spatzen und der Tanzgruppe aus Großjetscha zeigten Tanzvorführungen. Der „Kati Ländler“ oder die „Veilchenblauen Augen“ waren höchstwahrscheinlich gut bekannt.
An eine ähnliche Tradition in Busiasch in einer gewissen Form kennt bereits der Vorsitzende des Ortsforums Josef Kanton. „Das ist eine Tradition, die in Busiasch gepflegt wurde. Die Deutschen kamen zusammen am Samstagabend vor Aschermittwoch, ein wenig tratschen, ein wenig Wurst verkosten und loben und heuer ist es eine Ehre für uns, die Deutschen in Busiasch, dass die Banater Zeitungdiese Veranstaltung hier organisiert”.
„Es ist nicht mehr nur ein Fest der Banater Schwaben, im Gegenteil, die ganze Gesellschaft ist dabei unabhängig von der ethnischer Herkunft. Alle freuen sich“, sagte Ovidiu Ganț. „Ich glaube, das ist auch Teil unseres Beitrages zum Banater normalen Leben, welches wir eigentlich dem ganzen Land wünschen.“
Vertreten war in diesem Jahr auch der Caritas-Verband der römisch-katholischen Diözese Temeswar. „Wir haben einige Projekte in Bakowa, wir haben eine Farm für sozialberufliche Integration für Obdachlose, wo für Selbstversorgung Getreide angebaut wird und Schweine und Kühe gezüchtet werden. Da die Worschtkoschtprob in Busiasch stattfindet, machen auch wir mit“, sagte Geschäftsführer Herbert Grün. Gegenwärtig gibt es neun Obdachlose, die hier arbeiten und dafür den Mindestlohn und eine Unterkunft bekommen. In Bakowa betreibt der Verband weiterhin noch ein Tageszentrum für Kinder aus der Gemeinschaft und ein Altenpflegeheim mit 26 Plätzen.
Werner FINK