Start für die Europäische Gastronomieregion 2019
Ausgabe Nr. 2612
Für „bulz statt Dracula“ plädierte die Rundfunkredakteurin Liana Stanciu von Magic FM in ihrer kurzen Ansprache bei der Feierlichkeit zur Übergabe des Titels einer Europäischen Gastronomieregion 2019 an Hermannstadt am Dienstag in der Aula der Nicolae Balcescu-Militärakademie. Stanciu sagte, sie habe auf ihren Auslandsreisen erfahren, dass die meisten Rumänien mit Dracula, dem blutsaugenden Grafen aus Bram Stokers gleichnamigen Roman in Verbindung bringen. Ein erster Schritt hin zu einer anderen Wahrnehmung sei, die rumänische Küche international bekannt zu machen.
Diese Küche habe sich über die Jahrhunderte in einem ethnisch gemischten Umfeld entwickelt, sei Einflüssen unterschiedlicher Art ausgesetzt gewesen. Das ging aus den Werbefilmen des gewieften Direktors des Astra-Filmfestivals, Dumitru Budrala hervor, die bei der Zeremonie gezeigt wurden.
Der von dem Internationalen Institut für Gastronomie, Kultur, Kunst und TourismusetablierteTitel einer Europäischen Gastronomieregion (EGR) wurde erstmals 2016 vergeben an Minho in Portugal und an die Provinz Katalonien. 2018 teilten sich Galway/Irland und die Region Nordbrabant in den Niederlanden diesen Titel und deren Vertreter übergaben nun den Stab an Hermannstadt und an die Süd-Ägäis-Region in Griechenland, deren Gouverneur nicht dabei sein konnte aber eine Videobotschaft geschickt hatte.
Hermannstadts Bürgermeisterin Astrid Fodor führte in ihrer Ansprache die vier Zutaten an, die Hermannstadt für diesen Titel qualifizieren: eine starke und gut erhaltene Tradition, schmackhafte landwirtschaftliche Erzeugnisse, Erfahrung und Kreativität und nicht zuletzt starke Partner. Das Projekt werde nämlich weder aus rumänischen Staatsgeldern noch aus EU-Mitteln finanziert sondern aus lokalen und regionalen privaten und öffentlichen Mitteln.
Zu dem Konsortium, das die Bewerbung Hermannstadts als EGR erfolgreich betrieben hatte, gehören die Stadt Hermannstadt, der Kreisrat Hermannstadt, die Industrie- und Handelskammer Hermannstadt, die Stadt Mediasch, die Lucian Blaga-Universität, der Tourismusverein des Kreises Hermannstadt und als jüngstes Mitglied die Militärakademie, die am Dienstag Gastgeber der Veranstaltung war. Inzwischen haben sich dem Konsortium mehr als 100 Mitglieder hinzugesellt.
Gegessen wurde anschließend auf dem Truppenübungsplatz aus Tellern und mit Besteck aus Weizenkleie, biologisch abbaubar und kompostierbar.„Sie können Ihre Teller gleich mitessen“, sagte der Moderator des Abends Eugen Iordanescu, der Luke Douglas-Home von dem Verein Clean Public Space vorstellte, den er in London getroffen hatte und der diese Idee hatte.
Im Vorfeld hatten sich am Montag Vertreter aus Finnland, Irland, Katalonien, Portugal, Slowenien, den Niederlanden und Spanien des EGR-Netzwerks, der Plattform der Städte, Regionen und Länder, die den Titel einer Europäischen Gastronomieregion getragen haben, tragen bzw. tragen werden, im Hermannstädter Rathaus getroffen.
Die Stadt Hermannstadt hat auf ihrer Homepage eigens für die Veranstaltungen rund um das EGR-Jahr einen Link eingerichtet: https://www.sibiu.ro/index.php/SRGE
Beatrice UNGAR