Neujahrskonzert der Hermannstädter Philharmonie
Ausgabe Nr. 2608
Zum Auftakt der neuen Konzertsaison lud die Hermannstädter Staatsphilharmonie gleich dreimal zum Neujahrskonzert ein. Von Donnerstag, den 10. Januar, Freitag, den 11. Januar und Samstag, den 12. Januar d. J. spielte das Sinfonische Orchester unter Leitung von Dirigent Theo Wolters jeden Abend pünktlich um 19 Uhr auf. Und an jedem Abend waren die Eintrittskarten ausverkauft.
Auf die zahlreich erschienenen Zuschauerinnen und Zuschauer wartete ein abwechslungsreiches, schwungvolles Programm. Walzer- und Polka-Melodien dominierten. So endete die erste Hälfte beispielsweise mit Tschaikowskis vielgeliebtem „Blumenwalzer“ aus der „Nussknacker-Suite“. Erstmals ertönten Werke von Leroy Anderson („Bugler’s Holiday“) und Paul Lincke (der „Folies Bèrgere“-Marsch).
Das Programm wurde durch einige kürzere Arien aus Opern („Rusalka“ von Antonin Dvorak, „La Boheme“ von Giacomo Puccini, „Faust“ von Charles Gounod) und Operetten („Die Fledermaus“ von Johann Strauss Sohn) bereichert, zu denen Theo Wolters mehrfach die Sopranistin Diana Ţugui auf die Bühne bat. Die Solistin des Lyrischen Theaters „Elena Teodorini“ aus Craiova bezauberte die Anwesenden. Mit ihrem fröhlichen Lächeln hielt sie das Publikum in ihrem Bann und auch ohne Mikrofon erreichte ihre volle beeindruckende Stimme mühelos die hintersten Zuschauerreihen.
Nicht nur die Solistin, sondern auch die Damen des Orchesters hatten zum Neujahrskonzert auf das sonst vorgegebene Schwarz in der Kleiderwahl weitestgehend verzichtet; stattdessen trugen sie festliche Kleider in den verschiedensten Farben, während die Herren sich im Frack präsentierten.
Zum Abschluss des Konzerts orientierte sich Theo Wolters am Neujahrsbrauch der Wiener Philharmoniker und wünschte dem Publikum „a happy new year“. Das „La mulți ani“ (Prosit Neujahr) das die Mitglieder des Orchesters im Sprechchor sagten, ging im folgenden Applaus beinahe unter.
Gleich den Wiener Kollegen folgte als Höhepunkt und Abschluss Johann Strauss´ (Sohn) Meisterwerk, der Walzer „An der schönen blauen Donau“. Während der letzten Takte wurden aus den oberen Rängen Konfettikanonen abgefeuert, vom Publikum begeistert beklatscht.
Der Applaus des Publikums reichte aus, um Wolters für eine Zugabe zurück auf die Bühne zu holen, und, ganz in der Wiener Tradition, erklang der „Radetzkymarsch“ von Johann Strauss (Vater). Das Publikum klatschte unter Anleitung des Dirigenten begeistert mit und spendete Standing Ovations zum Schlussapplaus.
Katharina BAUM