Graf Dracula hätte auf Blut gepfiffen…

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Streiflichter von der Wiener Ferienmesse 2019 / Von Ingrid WEISS

Ausgabe Nr. 2608

Die HZ-Korrespondentin Ingrid Weiss (links) beim Rumänien-Stand mit Simion Giurcă, dem früheren Leiter des am 15. Juni 2017 geschlossenen Rumänischen Touristenamtes Wien.          
Foto: Heinz WEISS

Ja, ganz sicher! Graf Dracula hätte auf Blut gepfiffen, wenn er nur die Möglichkeit gehabt hätte, die Wiener Ferienmesse 2019 zu besuchen. Aber alles der Reihe nach: Die Messe Wien startet das neue Messejahr 2019 mit ihrem schon traditionellen Jahres-Megaevent: 850 Aussteller aus aller Welt präsentieren vom 10. bis 13. Jänner auf der Ferien-Messe Wien dem Messepublikum Destinationen und Touristikunternehmen aus mehr als 80 Ländern. Mag es draußen kalt sein, regnen oder schneien, Österreichs größte Publikumsmesse für Tourismus – ca. 150.000 Besucher – lässt in der Messe Wien die Herzen der Reiselustigen und Urlaubsuchenden zur richtigen Buchungszeit mit Tausenden Angeboten rund um den Globus höher schlagen.

 

Diese reichen von Kulturreisen über Abenteuerausflüge bis hin zu Entspannungsurlauben. Beliebte Urlaubsziele, neue Destinationen, Geheimtipps, neue Reisetrends und maßgeschneiderte Reise- und Freizeitprogramme – da ist für jeden etwas dabei, hier macht sogar die Qual der Wahl Vergnügen. Denn die Ferien-Messe Wien ist eine erlebnisreiche Show für alle Sinne.

Damit hätte sich Graf Dracula ebenfalls unter die unzähligen Besucher gemischt, wäre von Malta direkt an die Nordsee getrampt, hätte sich am Schnittpunkt von Europa und Asien auf Entdeckungsreise in den Kaukasus begeben, anschließend eine Erholungsphase an den weißen Sandstränden der Kapverdischen Inseln eingelegt, um dann noch rasch die neuen Sitze in der Premium Economy Class der Austrian Airlines zu testen, denn ein Trip nach Kapstadt stünde an. Doch irgendwann hätte unser Graf Heimweh bekommen und wäre abgekämpft, aber glücklich bei dem rumänischen Ausstellungsstand gelandet. Heuer kleiner als gewohnt: das offizielle rumänische Tourismusministerium sieht keine Notwendigkeit, an der Wiener Ferienmesse teilzunehmen und somit repräsentiert eine kleine private Veranstaltergruppe den rumänischen Tourismusbereich. Im Grunde unvorstellbar, denn Rumänien hat mit Beginn des Jahres 2019 den EU-Ratsvorsitz übernommen und wäre gut beraten gewesen, seine offizielle Repräsentanz als EU-Tourismusland anlässlich einer derart publikumsträchtigen Veranstaltung im Herzen Europas zu bekunden!

Die Autorin Ingrid Weiss (links) im Gespräch mit Cristian Cismaru von My Transylvania.                                                          
Foto: Heinz WEISS

Doch zurück zu Graf Dracula, der ja in Sachen Public Relationsund Tourismus ein glückliches Händchen hat. Interessiert betrachtet der Gast die Ausstellungsfolder, die von freundlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ausgehändigt und detailreich erklärt werden. Verwöhnt mit einem Espresso oder einem Gläschen rumänischen Wein fällt der Blick des Besuchers auf die Headline: Rumänien mehr als nur Dracula!“ Was soll dies bedeuten? Die Erklärung ist einfach: diverse thematisch besetzte Rundreisen sind die Highlights des Angebots und werden jedem auch kulturellen Anspruch gerecht.

Nicht zuletzt sticht das Logo Eat Localins Auge. Damit untrennbar verbunden trägt Hermannstadt 2019 stolz die Bezeichnung Europäische Gastronomische Region. Laut den Vertretern der Vereine My Transylvania und Slow Food Sibiu, die mit einer Kochshow aufwarteten, wird dabei die neue Idee des Slow Food-Ansatzes umgesetzt: eine Lokalwirtschaft, basierend auf Lebensmitteln, Landwirtschaft, Traditionen und Kultur. Dabei werden die drei Grundsätze zu Lebensmitteln und deren Erzeugung, nämlich gut (= frisch, saisonal, wohlschmeckend), sauber (= hergestellt bzw. verbraucht, ohne Schaden an Mensch, Tier und Umwelt zu verursachen) und fair (= korrekte Preisbildung für Erzeuger und Verbraucher) in den Fokus gerückt. Parallel dazu soll beim Konsumenten einerseits die Geschmacksbildung entwickelt und andererseits das Wissen um die Erzeugung erweitert und vertieft werden. Laut Goethe ist „kein Genuss vorübergehend, denn der Eindruck, den er zurücklässt, ist bleibend.“ Somit werden zwischen April und November in Hermannstadt und Umgebung Gourmet-Weekends mit transsilvanischem Brunch in siebenbürgischen Dörfern, Verkostungen bei Familienproduzenten und gastronomische Führungen durch das Hermannstädter Astra-Freilichtmuseum angeboten. Erweitert wird das Programm durch die Möglichkeit, die vorhandene Handwerkskunst in einem Atelier selbst auszuprobieren beziehungsweise als kultureller Schwerpunkt kann Volkstanz einstudiert oder Chorsingen erprobt werden. Zur logistischen Umsetzung steht den Teilnehmern der „Brunch-Bus“ zur Verfügung. Alles genau durchdacht und für den zukünftigen Slow Food-Gourmet sorgfältig aufbereitet! Wahrscheinlich haben sich die Veranstalter an die Aussage von Epikur gehalten, der schon 300 v. Chr. meinte: „Der Weise aber entscheidet sich bei der Wahl der Speisen nicht für die größere Masse, sondern für den Wohlgeschmack.“

Diesen gastronomischen Köstlichkeiten aus der preisgekrönten Region in und um Hermannstadt könnte auch Graf Dracula nicht widerstehen und … hätte auf Blut gepfiffen!

Ingrid WEISS

Anmerkung der Redaktion: Die Stadt Hermannstadt präsentiert sich und das Programm Europäische Gastronomische Region 2019″ derzeit und bis zum 20. Januar d. J. auf der CMT Stuttgarter, der weltweit größten Publikumsmesse für Tourismus und Freizeit. In dem Hermannstädter Stand vertreten sind auch vier Hermannstädter Tourismusagenturen.

 

 

 

 

 

 

 

 

Veröffentlicht in Aktuelle Ausgabe, Tourismus.