Streiflichter von einem musikalischen Sonntag im Advent in Hermannstadt
Ausgabe Nr. 2605
Am Sonntag gab es eine Premiere für den Hermannstädter Bachchor: Zum ersten Mal fand das von diesem Klangkörper gestaltete Weihnachtskonzert in der reformierten Kirche in der Fleischergasse statt. „Wenn es Ihnen so gut gefallen hat, kommen Sie um 18 Uhr auch zu der zweiten Aufführung“, sagte Musikwart Jürg Leutert, der die Gesamtleitung innehatte, weil der Applaus nach dem Konzert um 16 Uhr nicht enden wollte. Freude hatten auch die Chormitglieder, die Solistinnen und die Instrumentalisten aus Hermannstadt, Klausenburg und Kronstadt, die an diesem Tag gleich zwei Aufführungen erfolgreich absolvieren konnten.
Im Mittelpunkt des Konzertes stand Marc-Antoine Charpentiers Mitternachtsmesse („Messe de Minuit“). In guter französischer Tradition, Weihnachten mit ausgelassener Fröhlichkeit zu feiern, verarbeitete Charpentier in seinem 1694 komponierten Werk zehn alte französische Weihnachtslieder, die der Messe neben tänzerischem Schwung auch reizvolle Lautfarben verleihen. Als Solistinnen traten die Sopranistinnen Melinda Samson (Hermannstadt) und Gabriela Schlandt (Kronstadt) gemeinsam mit der Mezzosopranistin Elisa Gunesch auf. Chor und Kammerorchester führten eingangs die Kantate „Das neugeborene Kindelein“ von Dietrich Buxtehude und die Motette „Lobet den Herrn, alle Heiden“ von Johann Sebastian Bach auf.
Eine kleine aber feine Premiere gab es auch im Spiegelsaal des Hermannstädter Deutschen Forums sozusagen zwischen den beiden Aufführungen des Hermannstädter Bachchores. Im Rahmen der Kammerkonzertreihe „Florescu-Fernandez & friends“ traten erstmals nur Nachwuchsmusikerinnen und Nachwuchsmusiker der Klassen III-VII aus Hermannstadt und Petroșani vor das Publikum.
Die Pianistin und Veranstalterin Monica Florescu stellte jede/n vor und führte durch das Programm.
Beatrice UNGAR