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Streiflichter vom 17. Sibiu Opera Festival
Opern und Operetten, eine Ballettaufführung, Chorkonzerte und vieles andere mehr standen auf dem Programm der 17. Auflage des Hermannstädter Opernfestivals (Sibiu Opera Festival), das in diesem Jahr vom 9. bis 28. September von der Hermannstädter Staatsphilharmonie organisiert worden ist.
Zum Auftakt gab es am 9. September im Thaliasaal eine Operngala mit Werken von Mozart, Verdi, Donizetti und Puccini, gesungen von Adela Zaharia (Sopran), Mihai Urzicana (Tenor) und Bogdan Taloș (Bass), begleitet von dem Orchester der Hermannstädter Staatsphilharmonie unter der Stabführung von Marijn Simons.
Es folgte am 14. September eine Operettenabend mit der „Lustigen Witwe“ von Franz Lehar im Ion Besoiu-Kulturzentrum, mit Orchester, Chor, Ballettensemble und Solisten der Rumänischen Nationaloper Temeswar. Puccinis Oper „Tosca“ brachte am 16. September ebenfalls im Ion Besoiu-Kulturzentrum das Ensemble der Ungarischen Nationaloper Klausenburg auf die Bühne.
Eines der beeindruckendsten Konzerte des Festivals war am 20. September die Aufführung des „Requiems” von Giuseppe Verdi. Selten kann man im Thaliasaal 160 Leute auf einmal auf der Bühne sehen – da passen tatsächlich so viele hin, der Chor stand nämlich auf der Empore über dem Orchesterraum -, diesmal war es der Fall. Passend zum Stück war auch, dass der Dirigent David Crescenzi aus Italien kam. Mühe- und notenlos dirigierte er das 60-köpfige Orchester der Hermannstädter Staatsphilharmonie, den 100-köpfigen Akademischen Rundfunkchor aus Bukarest (Chordirigent Ci-
prian Țuțu) und die vier Solisten. Star des Abends war ohne Frage die phantastische serbische Sopranistin Dragana Radakovic, zu ihr gesellten sich Carmen Topciu (Mezzosopran), Ștefan Pop (Tenor) und Gelu Dobrea (Bariton/Bass) und ließen die Publikumsherzen höher schlagen.
Am Tag danach trat ein weiterer Chor im Thaliasaal auf, genauer gesagt der Kinderchor „Symbol” der Rumänischen Patriarchie, Dirigent Jean Lupu und Hauptdirigentin Luminița Guțanu Stoian. Schön war das Konzert nicht nur für Kinder, sondern auch für Erwachsene, viele von ihnen konnten Werke rumänischer Komponisten erkennen, die man nicht sehr oft live zu hören bekommt.
Gleich zwei Vorstellungen mit dem Ballett für Kinder „Don Quijote“ bot die Bukarester Komische Oper für Kinder am 23. September auf der Bühne des Thaliasaals.
Am letzten Tag des Festivals fand im Thaliasaal die Gala der Preisträger des Vox Artis-Gesangwettbewerbs statt. Das Orchester der Hermannstädter Staatsphilharmonie dirigierte Juan Cantarell, der Vorsitzende der Jury. In diesem Jahr wurde kein erster Preis vergeben. Den zweiten Preis erhielten ex aequo die Sopranistinnen Stella Kavvadia (Griechenland) und Leah Gordon (Kanada), den dritten Preis der Schweizer Roger Krebs (Bass). Ruxandra STĂNESCU