Rider aus 53 Ländern bei der 15. Auflage der RBR
Ausgabe Nr. 2587

Das Wasserbecken mit rutschigen Baumstämmen war eines der schwierigsten Hindernisse beim Prolog. Foto: Cynthia PINTER
Fahrbar aber extrem anstrengend. So sah der Hindernisparcours des diesjährigen Prologs von Red Bull Romaniacs aus, der am Dienstag, dem 24. Juli stattfand. 100 Tonnen Steine, 100 Tonnen Holz, hunderte von Reifen und Schwermaschinen-Bauteilen aus einer alten Industriehalle, wurden in 12 Sektionen errichtet, die bei den Enduro-Ridern auf den ersten Blick nur Angst und Schrecken auslösten.
Die härteste Enduro-Rallye der Welt, Red Bull Romaniacs (RBR), feiert diese Woche ihre 15. Auflage. Nach den heftigen Regenfällen der letzten Woche wird es matschig und rutschig in den Wäldern der Karpaten. Dieses Jahr wird bis Samstag, 28. Juli, in den Kreisen Hermannstadt, Hunedoara und Vâlcea gefahren. Insgesamt sind das 187 Kilometer für die Fahrer der Klasse Iron (Eisen) und 219 Kilometer für die Experten der Goldklasse.

Die Vorstellung der Rider auf dem Großen Ring. Foto: Cynthia PINTER
Begonnen hat der Wettbewerb offiziell am Montagabend mit der Präsentation der Rider auf dem Großen Ring. Zur Jubiläumsausgabe – gefeiert werden 15 Jahre RBR – fuhr jeder mit der Fahne seines Herkunftslandes auf den Anhänger eines LKWs, der als Bühne diente. Fahrer aus 53 Ländern sind an dem Wettbewerb vertreten. Nach der Vorstellung bekamen die Fahrer der Goldklasse die Gelegenheit den Prolog zu testen.

Riesige Reifen waren nur ein Hindernis beim Prolog. Foto: Cynthia PINTER
Prolog-Chef Andy Fazekas hatte einige Wochen vor dem Rennen erwähnt, dass er die „Mutter aller Prologe” bauen würde: fahrbar aber extrem herausfordernd. Nicht ganz zu Unrecht, denn von außen betrachtet, hätte sich beim besten Willen niemand ein motorradfeindlicheres Umfeld vorstellen können. Etwas anders stellte sich das Ganze dann im eigentlichen Rennen am Dienstag dar: Mit hohen Geschwindigkeiten und spannenden Zweikämpfen wurde den Zuschauern demonstriert, was derzeit im Hard Enduro Sport möglich ist. Vor allem ein mit Wasser und Baumstämmen gefülltes Becken (siehe Foto) wurde vielen zum Verhängnis. Die beste Leistung des Tages wurde vom Engländer Billy Bolt abgeliefert. Der fuhr beim Goldklasse-Finale wie entfesselt auf Platz Eins. Bolt siegte mit fast einer Runde Vorsprung auf Wade Young (Südafrika), dem Zweitplatzierten. Manuel Lettenbichler (Deutschland) und Taddy Blazusiak (Polen) waren bis etwa Mitte des Rennens die Favoriten auf den zweiten und dritten Platz und lieferten den Fans erstklassige Aktion. Als sie jedoch kurz steckenblieben, nutzte Wade Young seine Chance und zog vorbei auf den zweiten Platz. Lettenbichler und Blazusiak kamen danach mit nur einer Sekunde Differenz ins Ziel – zugunsten von Blazusiak, der sich damit den dritten Platz sicherte. Auch der amtierende Champion und 6-fache Gewinner der Red Bull Romaniacs, Graham Jarvis, lieferte eine faszinierende Performance – hielt sich aber mit dem Tempo auf der sicheren Seite. Nach dem Prolog, den er als Siebter beendete, sagte er: „Da liegt noch ein langes Rennen vor uns!”. Der Teilnehmer aus Rumänien war Norbert Levente Jozsa, der als 17. ins Ziel fuhr. Der Prolog am Dienstag wurde wie jedes Jahr von tausenden von Zuschauern auf der Unteren Promenade/Bdul. Corneliu Coposu verfolgt.

Riesige Steine wurden den Ridern in den Weg gelegt. Foto: Cynthia PINTER

Auf Wasser lässt es sich schwer Gas geben. Foto: Cynthia PINTER
Nun warten lange, anspruchsvolle Naturstrecken durch die Berge der Südkarpaten auf die Rider. Für viele Fahrer ist die Rallye der Höhepunkt der Saison und gleichzeitig die schwerste Prüfung. Die Verbindung aus ultimativem Fahrspaß und extremen Herausforderungen bringt die besten Extrem-Enduro Fahrer der Welt nach Hermannstadt. Das Finale findet am Samstag, ab 12 Uhr auf dem Hammersdorfer Berg mit einem „Hillclimb” statt.
Cynthia PINTER