Der Krimi „Novemberwut“ von Ulrich Behmann beleuchtet einen echten Fall
Ausgabe Nr. 2581

Ulrich Behmann und sein Buch.
Der Kriminalroman „Novemberwut – Der Fall Kader K. – ein Verbrechen, das die Welt erschüttert hat“, geschrieben von Ulrich Behmann, dem Chefreporter der Deister- und Weserzeitung aus Hameln, erschien 2017 im CW Niemeyer Buchverlag. Der behandelte Fall ereignete sich im November 2016 in Hameln und ist keine Fiktion.
Das Buch handelt von der Kurdin Kader K. und wie es zu dem Mordversuch ihres Ex-Mannes kam. Auch was danach geschah und wie es weiter ging, erfährt man aus erster Hand. Ulrich Behmann schrieb das Buch in Absprache mit ihr und vielen weiteren Personen, die damals am Fall beteiligt waren. Aus der Sicht von Kader, dem Täter, Polizisten, Rechtsanwälten und Ärzten wird erzählt, so dass man vieles über den Fall erfährt, auch warum der Täter so gehandelt hat. „Die Dialoge wurden nach bestem Wissen und Gewissen nachgezeichnet. Nur selten vermischen sich in diesem Buch Realität und Fiktion“, heißt es auf der zweiten Seite, dies macht die Geschichte nur noch erschreckender.
Behmann verwendet eine einfache Schreibweise, dadurch lässt sich das Buch sehr gut lesen. Er bleibt sehr objektiv, urteilt nicht, das wäre in solchen Büchern völlig fehl am Platz. Der Leser hat die Möglichkeit, sich seine eigene Meinung über das Ereignis und die Personen zu bilden. Durch manchmal vorkommende Wiederholungen unterstreicht der Autor Charaktereigenschaften der Personen, welche wichtig für den weiteren Verlauf sind. Obwohl er immer sachlich schreibt, entsteht Spannung, da der Fall von sich aus sehr interessant ist und aus vielen Perspektiven berichtet wird. So erfährt man viele Details, die man sonst nie erfahren hätte.
Dieses Buch kann ich jedem empfehlen, der sich für Kriminalbücher interessiert. Beim Lesen vergisst man nicht, dass dieser Fall wirklich passiert ist. Das sorgt für Gänsehaut und Spannung, doch lässt mich auch die Empfehlung ab 16 Jahren aussprechen. Es ist kein Buch für Kinder.
Ich wollte das Buch gar nicht mehr weglegen. Von mir aus hätte Ulrich Behmann gerne weitere 100 Seiten schreiben können. Der Fall packt einen und lässt einen nicht mehr los, auch nach Ende des Buches denkt man viel über das Buch nach, möchte wissen, wie es weitergeht und was aus Kader und Cudi geworden ist. Wer sich einen gewöhnlichen Krimi mit viel Blut und Rätseln wünscht, sollte das Buch nicht lesen. Von Anfang an ist klar, wer der Täter ist. In diesem Buch erfährt man viel darüber, warum der Täter sich zu der Tat hat hinreißen lassen. Es ist eine Geschichte, die berührt, schockiert und auch zum Weinen bringt. Nicht für jedermann geeignet.
Rebecca KOLBE