Dank an die Sachsen

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Gedenktafel in Kelling/Câlnic feierlich eingeweiht

Ausgabe Nr. 2579

Dechant Wünsch  (2. v. l.), Erzbischof Irineu (3. v. l.) und Altbischof Klein (4. v. l.) beim Empfang der Gäste.                             
Foto: Kilian WÜNSCH

Am vergangenen Samstag wurde eine besondere Gedenktafel in Kelling enthüllt: auf Rumänisch und auf Deutsch wird hier den Siebenbürger Sachsen gedankt, die am 8. Januar 1919 in Mediasch der Vereinigung Siebenbürgens mit Rumänien zugestimmt haben.

 

Im Rahmen der Kellinger Tage zum orthodoxen Himmelfahrtsfest lud Akademiemitglied Prof. Dr. Marius Porumb, Präsident des Vereins „Ars Transilvaniae“ beim Institut für Archäologie und Kunstgeschichte der Rumänischen Akademie der Wissenschaften in Klausenburg, zu einer Kulturveranstaltung anlässlich der Hundertjahrfeier der Vereinigung Rumäniens ein. Diesem Verein ist 1995 das gesamte mittelalterliche Ensemble Kellings (nämlich die Gräfenburg, das evangelische Pfarrhaus und die evangelische Kirche) von der Evangelischen Landeskirche A. B. zur Nutzung übertragen worden. Seit mehr als 20 Jahren pflegt und restauriert der Verein die Baudenkmäler und Gartenanlagen; der Verein hat daran gearbeitet, dass im Dezember 2017 der Vertrag über die EU-Finanzierung zur baulichen Sicherung der evangelischen Kirche von Kelling durch Bezirksdechant Dr. Wolfgang Wünsch in Karlsburg unterzeichnet werden konnte. Neben dieser Pflege engagiert sich der Verein auch auf kulturellem Gebiet, mit Konferenzen, Tagungen, Ausstellungen und Konzerten.

In diesem Rahmen nahmen am 19. Mai Erzbischof Irineu aus Karlsburg, Kreisratsvorsitzender Ion Dumitrel und Altbischof Christoph Klein, der mit Dan Herciu und Hauptanwalt Friedrich Gunesch mit Gattin anreiste, als Gäste an der Feierlichkeit teil. Als offizieller Vertreter der Evangelischen Kirche A. B. in Rumänien drückte Bezirksdechant Dr. Wolfgang Wünsch in sehr persönlichen Worten seine Verbundenheit aus, ebenso wie Akademiemitglied Prof. Dr. Marius Porumb, der in seiner Rede „Siebenbürgen süße Heimat“ als gemeinsame Mutter sowohl der Sachsen als auch der Rumänen bezeichnete. Erzbischof Irineu aus Karlsburg verwies in seiner kurzen Ansprache auf die Bedeutung der Vereinigung Rumäniens für die Rumänen. Dann weihte er zusammen mit den anwesenden orthodoxen Priestern, vor allen dem orthodoxen Dechanten Ionel Arsu aus Mühlbach, die Gedenktafel ein.

Zur Freude aller sang der Chor „Voci Transilvane“ aus Klausenburg unter Leitung von Adrian Corojan wahrhaft „international“: die rumänische Nationalhymne und das Siebenbürgenlied auf Deutsch und Rumänisch; dann gab es in der Kapelle der Kellinger Burg ein kleines Konzert, angefangen mit dem Vaterunser in aramäischer Sprache, mit rumänischen religiösen und patriotischen Liedern, und einem deutschen Madrigal.

Am Abend waren alle Anwesenden zu einem festlichen Abendessen im Weinkeller des evangelischen Pfarrhauses geladen, wo der Chor noch weiter „Internationales“ im Sinne des Chor-Gründers Augustin Bena sang: Tschaikowsky, Italienisches, Rumänisches, bis zu „Kalinka“ auf Russisch. Die Freude an der Musik sprang auf alle über! Zum Abschluss ließen sich die späten Gäste noch von der märchenhaften nächtlichen Beleuchtung der Kellinger Burg verzaubern – zur Nacht der Museen!

Britta WÜNSCH

 

 

 

 

 

Veröffentlicht in Aktuelle Ausgabe, Kirche.