Wasserski und Wakeboarding

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Projekt zur Neugestaltung des Bindersees vorgestellt

Ausgabe Nr. 2552

Das Projekt zur Neugestaltung des Bindersees stand am Dienstag der Vorwoche im Mittelpunkt einer öffentlichen Gesprächsrunde im Bürgermeisteramt von Hermannstadt. Unser Bild: Bürgermeisterin Astrid Fodor bei der Präsentation im Innenhof des Rathauses.              
Foto: Werner FINK

Das Projekt zur Neugestaltung des Bindersees zu einem Erholungsraum, wo möglicherweise in Zukunft u. a. auch Wasserski und Wakeboarding betrieben werden können, wurde am Dienstag, dem 17. Oktober, im Innenhof des Rathauses am Großen Ring von dem mit der Machbarkeitsstudie beauftragten Architekten Mihai Țucă im Rahmen einer öffentlichen Debatte vorgestellt. Das Projekt bringe Nutzen für die ganze Gegend, meinte Bürgermeisterin Astrid Fodor. Der Norden der Stadt sei vom Gesichtspunkt der Erholungsmöglichkeiten noch nicht entwickelt, mit diesem Projekt würde sich dies ändern.

 

 

„Ich würde es als ein Herzensprojekt Hermannstadts bezeichnen, weil der Bindersee 50 Jahre lang der Vergessenheit überlassen wurde“, sagte Mihai Țucă. „50 Jahre lang haben ihn die Bürgerinnen und Bürger der Stadt außer Acht gelassen, wo er doch ein Anziehungspol für die ganze Stadt werden könnte.“

Die Legenden, dass das Wasser ein Problem sei, sollen sich als falsch erwiesen haben, es sei analysiert worden. Außerdem habe man hier Enten vorgefunden und auch Krebse. Vor allem Krebse seien sehr anspruchsvoll, die Qualität des Wassers betreffend. Der Bindersee sei zwar ein künstlich entstandener See, die Vegetation habe sich aber gut und kohärent entlang einiger Flächen entwickelt, was beibehalten aber auch weiterhin vorangetrieben werden könne. Das Bild des Sees sei auf jeden Fall in allen Jahreszeiten ein sehr schönes.

Durch das Projekt beabsichtige man nun, Interessenten aus mehreren sozialen Schichten sowohl aus der Stadt als auch von außerhalb anzusprechen, so dass der Bindersee womöglich zu einem Anziehungspunkt in der Region werde. Im Großen stünde der Umriss des Sees zur Verfügung, mit einer etwas größeren Ausdehnung im Norden und einer schmaleren Fläche im Süden und Osten. Dies sei aber für den Zweck vollkommen ausreichend. Im Bebauungsplan soll die Fläche bereits als Grünfläche eingetragen sein, demzufolge müsse man da nichts ändern.

Im Westen der Fläche soll nun das einzige Gebäude, ein Pavillon mit verschiedenen Funktionen, die für die Ausübung von Sportaktivitäten nötig sind, entstehen. Hier sollen Garderoben, Räume für den Kartenverkauf, eventuell eine kleine Bar u.a. untergebracht werden. Weiter soll hier ein Steg für Wasserski und Wakeboarding gebaut werden. Den größten Teil des Sees soll nun das Kabel des Wasserskilifts rundherum einnehmen, diejenige Anlage, die das Fahren von Wasserski oder Wakeboard ermöglicht. Es sei ein System, das eine geringe Lärmbelastung verursache. Das System werde von einem leisen elektrischen Motor angetrieben.

Herbstliche Stimmung am Bindersee.                        
Foto: Werner FINK

Der dritte Abschnitt, das halb von der Vegetation bewachsene „Delta“, eine „sehr romantische“ Fläche, eignet sich für Spaziergänge. Ebenfalls hier beabsichtigt man auf dem See eine Fläche für Paddleboarding einrichten, zum Kanu fahren, natürlich nicht für den Leistungssport, sondern für Vergnügungsfahrten.

Der vierte Abschnitt, eine offene Fläche, soll dafür dienen, dass sich Menschen hier zusammenfinden können, u. a. das Geschehen auf dem See beobachten oder picknicken können.

Im Norden beabsichtige man einen Strand herzurichten, mit Sonnenschirmen, Liegestühlen, mit einem Teil für Aktivitäten wie Strandvolleyball, mit einem Abschnitt, wo Kinder spielen können, mit Garderoben. Da wäre auch der zweite Eingang zum See. Selbstverständlich soll eine gewisse Fläche im See für das Baden hergerichtet werden. Ein Miniwasservergnügungspark könnte auch entstehen.

Außerdem soll um den ganzen See herum eine Promenade mit entsprechender Straßenausstattung und –beleuchtung angelegt werden. Vorgesehen sind im Projekt auch etwa 100 Parkplätze sowie Solarzellenplatten auf Überdachungen, die einen Teil der benötigten Energie erzeugen sollen.

„Mir gefällt das Projekt sehr gut“, schlussfolgerte Bürgermeisterin Astrid Fodor. Über dieses Projekt werde diesem einheitlichen Raum von etwa fünf Hektar Oberfläche eine Serie von komplementären Funktionen verliehen, so dass hier alle möglichen Aktivitäten, die der Erholung dienen, ausgeübt werden können. Das Projekt soll sich auf etwa 13 Millionen Lei belaufen und wurde gestern in der Stadtratsitzung dem Stadtrat zur Genehmigung vorgelegt.

Werner FINK

Eigentlich sind es keine 50 Jahre her, seit der Bindersee in Vergessenheit geraten ist. In der damals den Namen Die Woche tragenden Hermannstädter Zeitung vom 25. August 1978 ist in dem Beitrag „Jetzt fahrn wir übern See, übern See…“ von Paul Thal zu lesen, dass Hermannstadt seit 1977 die „erste Binnenprovinzstadt“ sei, in welcher man im Sommer Wasserski betreiben könne… auf dem Bindersee: „Im August 1977 veranstaltete Georg Bordon mit seinen Kollegen eine Vorführung, zu der sich ein paar Tausend Neugierige eingefunden hatten. Nach kurzer Zeit hatte der Kleinbetrieb am Bindersee schon sein Stammpublikum.“ Dazu gehörte auch der Motorsportler Helmut Pancratz, der den Schaulustigen u. a. zeigte, wie man auf dem „Deckel“ (einem kreisrunden Brett mit Gummilaschen) Wasserski fährt… Unser Bild: Wasserski 1978 auf dem Bindersee. Foto: HZ-Archiv/Horst BUCHFELNER

 

 

 

 

 

 

 

 

Veröffentlicht in Aktuelle Ausgabe, Stadtentwicklung.