Weltberühmte Violonistin besuchte Kinderheime
Ausgabe Nr. 2546
Seit bald 20 Jahren unterstützt die weltberühmte Violonistin Anne-Sophie Mutter Kinderheime in Rumänien. Am Samstag nach ihrem Konzert mit dem Pittsburgh Orchestra beim Enescu-Festival in Bukarest, stand sie zeitig auf und ließ sich zunächst in das Kinderheim in Viktoriastadt fahren, um sich vor Ort ein Bild zu machen, wie sich die Sachen hier weiterentwickelt haben, seit sie den Kindern einen Erweiterungsbau geschenkt hatte. Im Anschluss wurde sie im Kinderheim Orlat empfangen, das sie seit 2007 unterstützt. Wir blicken zurück:
Die Weihnachtsaktion 1997 der FAZ kam dem Kinderheim in Viktoriastadt zugute. Der Frankfurter Geschäftsführer von Dinner’s Club konnte die weltberühmte Violonistin Anne-Sophie Mutter für ein Benefizkonzert – 13. Februar 1998 in der Alten Oper in Frankfurt – gewinnen. Diese willigte ein mit der Bedingung, dass der Erlös der Aktion an ein rumänisches Kinderheim geht. Den Auftrag als Bauherr übernahm der Bezirksverband Frankfurt am Main des Deutschen Roten Kreuzes, der das Kinderheim seit 1990 unterstützt.
Gemeinsam mit der FAZ-Spendenaktion „F.A.Z.-Leser helfen Viktoriastadt“ brachte das Benefizkonzert 780.755 DM ein. Damit wurde ein Erweiterungsbau errichtet, der den Namen des 1995 verstorbenen Gatten der Violonistin, Dr. Detlef Wunderlich, trägt, und der Altbau saniert. Ende Oktober 1998 besuchte Anne-Sophie Mutter das Kinderheim und stellte fest, dass ihre Hilfe nur Jungen zugute komme. Nach dem Empfang im Römischen Kaiser in Hermannstadt wollte sie eigentlich mit dem Privatflugzeug wieder zurück nach München, der Flughafen war aber wegen Sturmwarnung gesperrt und so musste sie in Hermannstadt übernachten. Bei der nächtlichen Stadtführung sprach sie den damaligen Generalschulinspektor Klaus Johannis darauf an, ob er ein Kinderheim in Hermannstadt empfehlen könne. Johannis schlug Orlat vor, wo damals nur Mädchen untergebracht waren. Am 28. Oktober 2008 wurde hier der aus Mitteln des Benefizkonzertes vom 10. Februar 2007 (insgesamt 438.000 Euro) sanierte Gebäudetrakt im Beisein der Violonistin eröffnet. Inzwischen sind in der Einrichtung in Orlat auch Jungen untergebracht.
Bei ihrem Besuch in Orlat fühlte sich Anne-Sophie Mutter wie ein Fisch im Wasser und konnte sich kaum von den Kindern trennen. Auf jeden Fall werde sie wiederkommen, versprach sie und: „In drei-vier Jahren konzertiere ich in Hermannstadt.“
Beatrice UNGAR
Foto 1: Wie ein Fisch im Wasser fühlte sich die weltberühmte Violonistin Anne-Sophie Mutter unter der 100 Kindern im Kinderheim Orlat. Unser Bild: Spontan griff sie zu ihrer Geige und spielte mit der heimeigenen „CPO-Band“ Oh when the Saints“, zur Begeisterung der Kinder und des Bandleaders Radu Popescu.
Foto 2: Sogar beim Federballspiel mit den Kindern hatte die Violonistin ihre Geige dabei.
Fotos: Beatrice UNGAR