Eine grüne Oase

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Die sechste Auflage des Gartenfestivals fand statt
Ausgabe Nr. 2528

 

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„Der Duft der Blumen ist weit süßer in der Luft als in der Hand.“ Der englische Philosoph und Essayist Sir Francis Bacon hat schon im 16 Jahrhundert gewusst, was schön ist. Er hätte sich bestimmt gewünscht am vergangenen Wochenende den Duft der zahlreichen Blumen auf dem Großen Ring in Hermannstadt einzuatmen. Die sechste Ausgabe des Gartenfestivals fand hier von Donnerstag bis Sonntag (27.-30. April) statt.

 

Blumenhändler aus dem ganzen Land boten ihre schönste und frischeste Ware an. Das Wetter spielte mit und kaum ein Besucher ging mit leeren Händen nach Hause. Sei es zur Dekoration des Balkons oder Pflanzen für den Garten, ja sogar Setzlinge und Bäumchen standen zum Verkauf. Und obwohl es zum Pflanzen eines Kirschbaumes etwas spät im Jahr ist, gingen einige Gartenbesitzer das Risiko ein. Immerhin kostete das Bäumchen nur 8 Lei und stammte aus der bekannten Baumschule in Ciumbrud. Die Anweisungen kamen vom Verkäufer kostenlos hinzu und lauteten ungefähr so: „Zuerst müssen Sie ein Pflanzloch ausheben, welches etwas größer sein sollte als der Wurzelballen. Dann setzen Sie den Baum gerade ein und füllen das Loch mit Muttererde, welche Sie anschließend festtreten. Am besten ist, Sie geben etwas Dung oder Kompost in das Pflanzloch – die Nährstoffe tun dem jungen Baum gut. Bei schwachen Setzlingen sollten Sie zur Stabilität einen Stützpfahl mit ins Pflanzloch stecken, an welchem Sie den Baum festbinden. Zum Schluss müssen Sie nur noch reichhaltig gießen.”

Am meisten gekauft wurden auch heuer die Geranien, Petunien und Stiefmütterchen. 15 Lei kostete eine Hängeampel mit Geranien verschiedener Farben. Für 20 Lei bekam man einen Topf voller Petunien, die es einfarbig in rot, rosa, violett, blau, weiß oder zweifarbig gemustert, mit Rand oder Auge, geadert oder besternt gab. Die Auswahl war riesengroß. Kräuterpflanzen wie Basilikum, Oregano, Schnittlauch und Thymian aber auch Tomaten- oder Paprikasetzlinge konnte man auf dem Großen Ring finden. Beliebt waren auch die Kisten mit Blumenzwiebeln. Tulpen, Gladiolen- und Narzissenzwiebeln gab es schon für 1 Leu das Stück. Vom Händler bekam man eine Plastiktüte und durfte sich eine bunte Mischung zusammenstellen. „In sandigen oder sehr lockeren Böden sollten die Zwiebeln der Gladiolen generell etwas tiefer gesetzt werden, um ihnen genug Standfestigkeit zu geben. Zudem können die Stängel bei Bedarf an feststehende Stäbe gebunden werden”, erklärt der Händler aus dem Kreis Argeș, der schon das zweite Mal beim Gartenfestival in Hermannstadt seine Blumenknollen verkauft.

Vor dem Brukenthalmuseum war der Stand der immergrünen Pflanzen. Palmen, geometrisch getrimmte Buchsbäume, Wacholder-Büsche, verschiedene Farne und Rasenteppiche – eine grüne Oase mitten in Hermannstadt. Natürlich konnte man hier auch verschiedene Gartenmöbel ausprobieren, von Holzbänken bis zu Gartenstühlen und Liegestühlen oder Hängematten. Manchmal hörte man das unverkennbare Geräusch einer Kettensäge oder eines Rasenmähers vom Stand der Gartengeräte. Und wer nach künstlichen Gartendekorationen suchte, wurde ebenfalls fündig: Gartenzwerge, Statuen und Springbrunnen hatten ihren Platz mitten auf dem Großen Ring.

Der Große Ring in Hermannstadt duftet nie so wunderbar wie beim Gartenfestival, das auch dieses Jahr ein voller Erfolg war.

Cynthia PINTER

 

Die Blumen wurden von Groß und Klein bestaunt.                                            

Foto: die Verfasserin

 

 

Veröffentlicht in Aktuelle Ausgabe, Gesellschaft.