Neu aufgestellt: Transilvania 2.0

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Der Samstagsmarkt bei der Transilvania-Halle wird erneuert
Ausgabe Nr. 2521
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Jeden Samstag wird bei der Transilvania-Halle ein Markt organisiert, der von den Hermannstädtern sehr geschätzt wird. Jetzt soll der Markt erneuert werden, der erste Schritt wurde bereits vergangenen Samstag durchgeführt, als die Verkaufstische hinter und an die Seite der Halle verlegt wurden. Weitere Schritte sollen demnächst gemacht werden. Zuständig für den Samstagsmarkt ist der Hermannstädter Kreisrat.

Der Markt wurde 2012 auf dem Vorplatz der Transilvania-Halle eröffnet, um hauptsächlich Produzenten aus dem Kreis Hermannstadt die Chance zu geben, ihre Ware zu verkaufen. Vom Originalplan ist man im Laufe der Jahre mehr oder weniger abgewichen, so dass eine Neuorganisierung nötig wurde. Diese Erneuerungen gehörten im Vorjahr zu den Wahlversprechen der inzwischen gewählten Kreisratsvorsitzenden Daniela Cîmpean, die in diesem Bereich den Tierarzt Maximilian Drăgan zu Rate zog. Dieser stellte einige der Erneuerungen vergangene Woche der Presse vor.

„Von Anfang an habe ich behauptet, dass der Transilvania-Markt ein sehr gutes Projekt ist”, erklärte die Kreisratschefin, „jedoch gab es bei der Umsetzung Probleme, so dass der ursprüngliche Plan, hier nur Produzenten und nicht Händler zuzulassen nicht berücksichtigt wurde. Dies wirkte sich auch auf die Qualität aus.”

Auch die nächsten Schritte stehen fest, so Cîmpean: Seit dem 11. März wurden die Tische umgestellt, am 15. März wird auf der Internetseite des Kreisrates (www.cjsibiu.ro) der neue Plan zur Debatte veröffentlicht, so dass man bis zum 25. März Vorschläge einreichen kann (judet@cjsibiu.ro). Dabei sind sowohl strukturelle, als auch funktionale Erneuerungen vorgesehen. „Zehn Tage reichen dafür aus, zumal wir uns mit Vertretern der Produzentenvereine und weiteren zuständigen Institutionen bereits drei Mal getroffen haben.” In der letzten Kreisratssitzung im März werden die Kreisräte abstimmen, ob diese Vorschläge angenommen werden oder nicht, danach können sich die Produzenten um einen Verkausstand bewerben.

Drei Bereiche wird der zukünftige Markt haben, Fleisch- Eier- und Milchprodukte, Früchte und Gemüse bzw. Säfte, Konserven und Handwerke. Alle Produzenten müssen sich den neuen Regelungen anpassen. Maximilian Drăgan: „Die Umstände haben sich seit der Eröffnung geändert, so müssen sich auch die Produzenten ändern.” Bevorzugt werden „Produzenten aus dem Kreis Hermannstadt, die z. B. gesunde Tiere haben, die ohne Antibiotika und Masthormone gezüchtet werden, oder Bauern, die Landwirtschaft ohne chemische Düngemittel oder Pestizide betreiben, die den Boden schonen und traditionelle Herstellungsmethoden bzw. traditionelle Rezepte benutzen. Das heißt nicht unbedingt Bio, denn dann würde kaum jemand auf dem Markt verkaufen – in Hermannstadt sind zur Zeit 10 bis 15 Bioproduzenten angemeldet – , aber so natürlich wie möglich sollten die Produkte doch sein”, so der Tierarzt. „Das am besten verkaufte Produkt in Rumäninen ist der Hermannstädter Käse, der auch am meisten kopiert wird und größtenteils nicht aus Hermannstadt stammt.”

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Ein Problem für diesen Markt könnte die kleine Anzahl der traditionellen Produzenten sein. Drăgan: „Angemeldet sind zur Zeit nur zwei Lokalproduzenten für traditionelle Produkte aus dem Kreis Hermannstadt, auch die Anzahl der anderen Produzenten – also für nicht traditionelle Produkte – ist nicht sehr groß. Dabei gibt es ausreichend Tierzüchter im Kreis Hermannstadt.” Man hoffe, dass sich mehr Produzenten anmelden, geplant wird auch eine passende Werbung für alle – gesprochen wird zur Zeit über eine Zusammenabeit mit der Hermannstädter Universität.

Für die Auswahl der Verkäufer, die auf dem Samstagmarkt zu finden sein werden, ist auf jeden Fall die Nähe zu Hermannstadt ausschlaggebend, den es ist wichtig, dass die Produkte aus einem Umkreis von maximal 75 Kilometer stammen. Nur wenn die dafür vorgesehenen Plätze von Lokalproduzenten nicht besetzt werden, können sich auch andere Produzenten bewerben, die allerdings für den Stand bezahlen müssen – für die Hermannstädter ist die Teilnahme kostenlos.

Neu ist auch die Präsentation der Produkte, so Daniela Cîmpean, denn jeder Produzent muss beim Stand eine genaue Beschreibung der Produkte haben. So kann ein Käseproduzent seinen Schafskäse nicht mehr verkaufen, wenn er dafür z. B. mehr Kuh- als Schafsmilch verwendet hat. Dies sei zum Beispiel leider üblich, so die Kreisratschefin, und das habe sie direkt von den Verkäufern auf dem Markt erfahren. Eingeführt werden sollen deswegen auch unangemeldete Untersuchungen und Analysen der Produkte, und wenn die Produkte der Beschreibung nicht entsprechen, darf der Produzent eine Zeit lang nicht mehr auf dem Samstagmarkt verkaufen. Überprüft werden allerdings nicht nur die Ware, sondern auch die Papiere und Betriebe. Der Hermannstädter Kreisrat ist bereits dabei, mit den zuständigen Ämtern, die für Kontrollen und Sicherheit der Lebensmittel und der Kunden zuständig sind, Kooperationsverträge zu unterzeichnen.

„Es ist wichtig, dass wir mit den Produzenten kommunizieren, damit wir uns gegenseitig kennen, wir wollen ihnen auch zum Beispiel sagen, welche europäischen Finanzierungsmöglichkeiten es für sie gibt, welche lokalen Aktivitäten wir organisieren, und anderes”, so Maximilian Drăgan.

Zur Zeit sind über 200 Verkäufer eingetragen, noch ist nicht gewiss, wie viele es sein werden. Auf jeden Fall sind nicht alle jede Woche auf dem Markt zu finden, da werden auch Veränderungen durchgeführt, damit die Organisatoren zum Beispiel rechtzeitig wissen, welcher Produzent an jedem Wochenende da sein wird. „Wichtig ist es aber letztendlich, dass die Produzenten aus dem Kreis Hermannstadt unterstützt werden, denn dadurch wird unser Projekt rechtfertigt“, so Daniela Cîmpean. „Und unser Projekt ist wichtig, auch im Hinblick auf das Jahr 2019, wenn Hermannstadt Europäische Gastronomische Region sein wird.”

Ruxandra STĂNESCU

 

Transilvania 2.0: Der Samstagmarkt an der Transilvania-Halle soll erneuert werden. Bis zum 25. März steht das neue Projekt unter http://www.cjsibiu.ro/transparenta-decizionala/proiect-regulament-piata-transilvania/ zur Debatte. Lesen Sie mehr dazu auf Seite 3. Unser Bild: Blick auf die Stände der Produzenten von Milch- und Fleischwaren.            

Foto: Fred NUSS

 

 

Hinter der Transilvania-Halle (rechts oben) befinden sich die Kühlvitrinen für den Verkauf von Milch-, Eier- und Fleischprodukte. Seitlich rechts werden die Tische aufgestellt wo Verkäufer von Dauerwurstwaren, Gemüse und Obst ihre Ware anbieten können. Gleich daneben, auf dem Parkplatz der Universität, dürfen die Verkäufer ihre Autos abstellen, damit sie leicht Zugang haben. Rund um die Transilvania-Halle ist ein befahrbarer Ring, der immer frei gehalten wird, so dass die Rettungskräfte immer und überall Zugang haben – eine Vorschrift des Inspektorates für Notsituationen. Auch die Treppe (links, unten) bleibt nun frei.  

Foto: Kreisrat Hermannstadt

 

 

Veröffentlicht in Aktuelle Ausgabe, Gastronomie, Gesellschaft.