Neujahrsempfang von Bischof Reinhart Guib im Bischofspalais
Ausgabe Nr. 2512
„Aus gutem Grund evangelisch in Rumänien“ lautet das Motto des Evangelischen Kirchentages, der am 30. September d. J. in Kronstadt, der Wiege der Reformation in Siebenbürgen, stattfinden wird. Der Frage, was es heute bedeutet, evangelisch zu sein, geht der Jahreskalender der Evangelischen Landeskirche A. B. in Rumänien nach. Einen Vorgeschmack auf den Kalender boten Vertreter der Gemeindeverbände zum Abschluss des Neujahrsempfangs, zu dem Bischof Reinhart Guib am Dienstag in den Bischofspalais eingeladen hatte. Der Einladung gefolgt waren u. a. Vertreter der Evangelischen Kirche A. B. in Rumänien sowie der gewählten Kommunalbehörden, des Deutschen Konsulats Hermannstadt, des Departements für Protestantische Theologie an der Lucian Blaga-Universität und des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien.
Bischof Guib wünschte eingangs allen Anwesenden „ein für unsere Gemeinschaft erneuerndes Jahr“, ganz im Sinne der Jahreslosung aus Hesekiel 36,26: „Gott spricht: Ich schenke euch ein neues Herz und lege einen neuen Geist in euch.“ Man möge „guten Wünschen Raum geben“ wünsche er, sagte der Bischof und gab das Wort weiter.
In seinem Grußwort erinnerte Landeskirchenkurator Friedrich Philippi an die Veranstaltungen im verstrichenen Jahr, die dem Gedenken an Martin Luther und an Johannes Honterus gewidmet worden waren, aber auch an die Einstürze der Kirchtürme in Radeln und Rothbach.
Hermannstadts Bürgermeisterin Astrid Fodor nannte den Neujahrsempfang den „Auftakt der gesellschaftlichen Ereignisse unserer deutschen Minderheit im Jahr 2017″, zu denen als wichtigstes das Sachsentreffen Anfang August zählt, aber auch das Reformationsjubiläum. Fodor wies auch darauf hin, dass Hermannstadt zur Gastronomischen Region 2019 gekürt wurde, und forderte die Vertreter der deutschen Minderheit auf, sich mit Projekten zu beteiligen.
Auf das Nachwuchsproblem hingewiesen hat der DFDR-Landesvorsitzende Dr. Paul-Jürgen Porr, der die Hoffnung auf mehr Frieden äußerte angesichts der vielen Krisenherde weltweit, sowie die Besinnung auf die gemeinsamen europäischen Werte anmahnte. Man begehe heuer außer dem 500. Reformationsjubiläum auch das zehnte Jubiläum des EU-Beitritts Rumäniens sowie der Europäischen Kulturhaupstadt Hermannstadt und nicht zuletzt 50 Jahre seit der offiziellen Eröffnung des Astra-Freilichtmuseums im Jungen Wald.
Die Deutsche Konsulin Judith Urban brachte die traurige Nachricht vom Tod des Altbundespräsidenten Roman Herzog und sagte, der Satz nach der Jahreslosung in Hesekiel „Ich nehme das Herz von Stein aus eurer Brust und gebe euch ein Herz von Fleisch“, sei auch nicht zu vergessen.
Ein Malbüchlein des Renascendis-Vereins – „Comorile sașilor din Țara Făgărașului“ (Die Schätze der Sachsen im Fogarascher Land) – stellte die Leiterin des Departements für Protestantische Theologie, Renate Klein, vor. Klein sagte, wie wichtig Zeichen der Verbundenheit mit diesem Departement seien, „damit wir den Sinn unserer Arbeit nicht aus den Augen verlieren.“
Seitens der Frauenarbeit der Evangelischen Kirche A. B. in Rumänien wies die Vorsitzende Sunhild Galter auf einige positive Änderungen hin, wie eine neue Frauenreferentin in der Person von Margit Kézdi, einem neuen „verschlankten“ Vorstand und der Herausgabe eines Frauenkalenders.
Humorvoll gestaltete Bischofsvikar Daniel Zikeli sein Grußwort im Namen der Pfarrerschaft, bei dem klar wurde, wie wichtig das Lachen für die Gemeinschaftspflege ist. Das Singen auch, kann man hinzufügen. Denn mit einem gemeinsamen Singen endete der offizielle Teil des Empfangs.
Beatrice UNGAR
Tradition weitergeführt: Der Bischof der Evangelischen Kirche A. B. in Rumänien, Reinhart Guib (stehend) und seine Gattin Henriette Guib hatten auch zu diesem Jahresbeginn zu einem Empfang eingeladen. Dabei sprachen u. a. Landeskrichenkurator Friedrich Philippi (1. v. l.), Bischofsvikar Daniel Zikeli (2. v. r.) und Hermannstadts Bürgermeisterin Astrid Fodor (1. v. r.) ein Grußwort.
Foto: Fred NUSS