Immer wieder Brahms

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Zwei Konzerte der besonderen Art in Hermannstadt
Ausgabe Nr. 2509
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Hermannstädter Musikliebhaber dürfen sich glücklich schätzen. Sie werden regelrecht verwöhnt. Und das nicht nur zur Vorweihnachtszeit. Zwei Konzerte, die in der letzten Novemberwoche stattfanden, sollen im Weiteren ein Bild davon liefern, wie lebendig die Hermannstädter Musikszene ist.

 

Das Konzert für zwei Klaviere in C-Dur BWV 1061 von Johann Sebastian Bach brachten am 24. November im Thaliasaal zwei gestandene Pianistinnen und Hochschullehrerinnen von der Nationalen Musikuniversität Bukarest zu Gehör. Inna Oncescu war von der Hermannstädter Staatsphilharmonie eingeladen worden, als Solistin mit dem Orchester der Staatsphilharmonie im Thaliasaal aufzutreten. Sie ließ sich etwas Besonderes einfallen und lud ihre Kollegin Verona Maier, derzeit Prorektorin der Musikuniversität ein, mit ihr gemeinsam dieses Konzert zu bestreiten. Sie spielten beide zum ersten Mal gemeinsam, Verona Maier erstmals auf der Bühne im Thaliasaal. Allerdings kennen die Hermannstädter Musikliebhaber die Professorin für Tasteninstrumente und Kammermusik als einfühlsame Pianistin im Duo mit dem in Hermannstadt geborenen Bratschisten Marius Ungureanu.

Beide Pianistinnen sind Mitstreiterinnen der ACCUMM-Stiftung, die sich für die Förderung der Kammermusik und insbesondere der zeitgenössischen Musik einsetzt. Als solche bot Inna Oncescu im ersten Halbjahr in Bukarest Konzerte mit allen Klavierwerken von Claude Debussy, ein regelrechter Kraftakt.

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Das Konzert am 24. November wurde von Walter Hilgers (Deutschland) dirigiert und begann mit der Suite Nr. 2 in h-Moll BWV 1067 von Johann Sebastian Bach, mit der jungen Flötistin Lidia Marina als Solistin und endete mit der 1. Sinfonie von Felix Mendelssohn-Bartholdy.

Die beiden Pianistinnen ernteten begeisterten Beifall und belohnten das Publikum mit einer Zugabe, bei der sie den Walzer in As-Dur op. 39 (Nr. 15 der sechzehn Walzer) von Johannes Brahms zu Gehör brachten.

Brahms, dessen 120. Todestag 2017 gedacht wird, ist die von dem Musikerehepaar Monica Florescu und Makcim Fernandez-Samodaiev initiierte und betreute Kammermusik-Reihe gewidmet, die am 27. November mit dem zweiten Konzert im Spiegelsaal des Hermannstädter Deutschen Forums fortgesetzt worden ist.

Unter dem Motto „Die neue Generation“ hatten die Veranstalter den begabten Bukarester Nachwuchsgeiger Mircea Dumitrescu (18) eingeladen, mit ihnen zu konzertieren. Mircea Dumitrescu ist Schüler der 12. Klasse am George Enescu-Musik-Nationalkolleg und kam in Begleitung seiner Lehrerin Olivia Ioana Papa und dem Vertreter der Stradivarius-Stiftung nach Hermannstadt. Er hatte nämlich für das Konzert eine Stradivarius geliehen bekommen.

Zu Gehör brachte er mal im Duo mit Monica Florescu, dann als Solist oder im Trio mit den beiden Musikern Werke von Wolfgang Amadeus Mozart, Pablo de Sarassate, Fritz Kreisler und Johannes Brahms.

Das nächste Konzert der Kammermusikreihe bestreiten am 27. Januar 2017, 17 Uhr, die Musiker Elena Borz (Geige), Alina Stavar (Bratsche), Monica Florescu (Klavier) und Makcim Fernandez-Samodaiev (Cello) mit Werken von Robert Schumann und Johannes Brahms.

Beatrice UNGAR

 

Foto 1: Als Zugabe spielten die beiden Pianistinnen Inna Oncescu (rechts) und Verona Maier den Walzer As-Dur op. 39 Nr. 15 von Johannes Brahms.

Foto 2: Am 1. Sonntag im Advent begeisterte das Trio (v. l. n. r.) Mircea Dumitrescu (Geige), Monica Florescu (Klavier) und Makcim Fernandez-Samodaiev (Cello) das Publikum im Spiegelsaal.                        

Fotos: die Verfasserin

 

Veröffentlicht in Aktuelle Ausgabe, Musik.