Treffen der deutschen Tanzgruppen aus Rumänien in Mühlbach
Ausgabe Nr. 2504
Ob siebenbürgisch-sächsische, banat-schwäbische oder andere traditionelle deutsche Tänze, die in Rumänien gern getanzt werden, wurde alles vergangenen Samstagnachmittag in Mühlbach von insgesamt 12 Tanzgruppen innerhalb einer Festvorstellung vorgeführt. Die Vorstellung war nämlich der Höhepunkt des Treffens der deutschen Tanzgruppen aus Rumänien, das vergangene Woche in Mühlbach von der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Jugendorganisationen in Rumänien (ADJ) veranstaltet wurde. In einem zweiten Teil des Programms zeigten die Teilnehmer, was sie während des Treffens neu gelernt hatten. Abgeschlossen wurde das Treffen mit einem Ball, wo ausgiebig bis in die Morgenstunden hinein gefeiert wurde.
Eröffnet wurde das Programm mit einer Tanzvorstellung der Gastgeber und zwar der Tanzgruppe aus Mühlbach. Die Moderatoren Roberta Hell und Andreas Guță stellten die Tanzgruppen kurz vor. Die Mühlbacher Jugendtanzgruppe sei 2008 von Anamaria Dahinten gegründet worden, verfüge gegenwärtig über 13 Paare und außerdem über eine Kindertanzgruppe mit zehn Paaren.
Die „Wilde Rose“ aus Neupalota wurde 2002 ins Leben gerufen, verfügt etwa über 20 Tänzer sowie eine Kindertanzgruppe und wird von Anamaria Szilágyi geleitet. Die „Billeder Heiderose“ wurde im vergangenen Jahr anlässlich des 250-jährigen Jubiläums der Gemeinde dergegründet. Alte und neue Mitglieder sollen sich dabei vereint haben, um die alte Tanztradition zu erhalten. Geleitet wird die Gruppe tatkräftig von Hansi Müller, der auch beim Ball von dem einen oder anderen Jugendlichen nach dem Tanzschritt gefragt wurde bzw. gebeten wurde, den einen oder anderen Tanzschritt zu zeigen.
Die Volkstanzgruppe „Sonnenschein“ aus Moinești wurde 2013 als Ergebnis des Deutschklub-Projektes am Spiru Haret-Lyzeum ins Leben gerufen, besteht aus etwa 8 Paaren und wird seitdem von Alina Popa geleitet und genießt die Unterstützung sowohl der lokalen Verwaltung, als auch des Altreichforums, des Deutschen Forums in Bacău und des Deutschen Forums in Moinești.
Die Tanzgruppe „Regenbogen“ aus Großwardein besteht aus etwa 14 Tänzern und wird von Ottilia Kellermann geleitet.
Die Tanzgruppe des Arbeitskreises „Banat-Ja“ wurde ca. 1994 in Arad ins Leben gerufen und wird seitdem mit Unterbrechungen von Adelheid Simon geleitet. Adelheid Simon ist die amtierende Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Jugendorganisationen in Rumänien und war die treibende Kraft bei der Veranstaltung dieses Treffens. Seit 2010 gibt es auch eine Kindertanzgruppe, die gegenwärtig etwa 50 Mitglieder hat.
Dabei war auch die „Edelweiss“-Tanzgruppe des Demokratischen Forums der Deutschen in Oberwischau, die 1992 gegründet wurde und von Horst Zavaczki geleitet wird.
Die Tanzgruppe des Jugendforums Hermannstadt zeigte dieses Mal „Hettlinger“ und „Vierspänner“. Die Tanzgruppe wurde 1991 gegründet, soll aus etwa 25 Paaren bestehen und wird von Vlad Popa geleitet.
Die Tanzgruppe „Gemeinsam“ des Deutschen Jugendforums Sathmar, die es etwa seit 20 Jahren gibt, war natürlich auch vertreten.
Die Tanzgruppe des Demokratischen Forums Schäßburg wird seit etwa 2003 von Andrea Rost geleitet und zählt rund 25 Mitglieder.
Die Tanzgruppe „Warjascher Spatzen“ soll erst 2014 gegründet worden sein und wird von Monica Lazea geleitet mit Unterstützung von Hansi Müller.
Die Tanzgruppe in Petersdorf bei Mühlbach soll mit Unterstützung der evangelischen Kirche und der Familie Lutsch im Jahr 2003 zustande gekommen sein und wird gegenwärtig von Christian und Gabriel Bota geleitet.
Dieses Jahr entschieden sich die Tanzgruppen aus Schäßburg, Mühlbach und Hermannstadt, die sehr beliebte Sternpolka gemeinsam aufzuführen.
Begrüßt wurden die Teilnehmer auch von Vizebürgermeister Adrian Bojdan und von dem DFDR-Geschäftsführer Benjamin Józsa.
In dem zweiten Teil der Festvorstellung zeigten die Teilnehmer fünf neue Choreografien die sie im Laufe des Treffens in fünf Arbeitsgruppen während insgesamt 6 Stunden mit viel Vergnügen einstudiert hatten. Unter der Leitung von Doris Thomits wurden zeitgenössische Tänze einstudiert. Renáta Zámbori aus Arad hatte ungarische Tänze gelehrt. Raul Alin Răvășică und Alina Burdulea hatten ihrer Arbeitsgruppe rumänische Tänze beigebracht und Andreea Morar und Hansi Müller serbische Tänze. Auf lateinamerikanische Tänze hatte sich die Gruppe von André Stanciu spezialisiert.
In diesem Jahr waren übrigens alle Regionen vertreten. „Die Idee dabei ist, einander kennenzulernen, und das natürlich nicht nur im Rahmen des Tanzgruppentreffens. Seit wir das Treffen gestartet haben, gibt es nämlich Kooperationen zwischen den verschiedenen Tanzgruppen und genau das ist aus meiner Sicht Sinn und Zweck der Veranstaltung“, sagte Adelheid Simon.
Vor vier Jahren sei das Treffen wiederbelebt worden. Nach zwei erfolgreich veranstalteten Treffen in Arad und in Sânmartin bei Großwardein musste nun die Teilnehmerzahl begrenzt werden. „Das kann man Erfolg nennen. Wir waren so weit, dass wir die Gruppen beschränkt haben auf Anzahl der Teilnehmer. Die Gruppen durften mit maximal 8 Paaren kommen, weil wir weder finanziell noch logistisch mehr hätten bewältigen können“, sagte Simon.
Der Samstagabend wurde mit einem feuerigen Ball abgeschlossen, wobei die Millich-Band aus Fünfkirchen es verstand, die Stimmung unter den fast 200 Teilnehmern anzuheizen. Eine „erfolgreiche Veranstaltung muss man feiern“, schlussfolgerte Hauptveranstalterin Adelheid Simon, wobei die Teilnehmer gerade dabei waren, den gemeinsam einstudierten Tanz, „Backspolka“ genannt, miteinander zu tanzen.
Werner FINK
Foto 1: Die knapp 200 Tänzerinnen und Tänzer aus Siebenbürgen und dem Banat stellten sich vor dem Lucian Blaga-Kulturhaus in Mühlbach, wo das Treffen stattgefunden hat, zum Gruppenbild auf.
Foto 2: Gemeinsam führten siebenbürgische und Banater Tanzgruppen auch serbische Volkstänze auf.
Foto 3: Die Millich-Band aus Fünfkirchen/Pécs heizte die Stimmung bei dem Abschlussball an.
Fotos: der Verfasser