2. Orgelkurs 2016 der Evang. Kirche A. B. in Rumänien
Ausgabe Nr. 2500
Vom 22. bis 25. September d. J. veranstaltete die Evangelische Kirche A. B. in Rumänien den zweiten Orgelkurs 2016 in Hermannstadt. Eingeladen waren alle, die sich für dieses Instrument begeistern lassen und gerne lernen wollen, es (besser) zu beherrschen. Die Stadtkantorin Brita Falch Leutert und Musikwart Jürg Leutert bildeten auch diesmal das Team, das den Unterricht wahrnahm und für die Organisation verantwortlich war.
Es fanden sich am Freitagabend acht eifrige StudentInnen aller Altersgruppen ein. Angemeldet waren fast doppelt so viele; durch Krankheiten und andere nicht beeinflussbare Umstände wurde die Schar verkleinert, was der Intensität des Unterrichtes jedoch keinen Abbruch tat. Ein frohes Wiedersehen nach dem Kurs im Vorsommer und das Zimmerbeziehen in den Gästezimmern des Landeskonsistoriums bildeten den Auftakt. Nach einem ersten Kursblock an der Orgel und dem Erklären des diesmaligen Kurszieles übten wir den Psalm 146 aus dem Senndorfer Cantionale ein. Das Neugelernte praktizierten wir gleich in der freitäglichen Komplet der Stadtpfarrkirche.
Am Samstagvormittag wurden die OrgelstudentInnen in zwei Gruppen aufgeteilt: Wir starteten sodann mit dem Erarbeiten des Kurszieles, nämlich dem musikalischen Gestalten des Hauptgottesdienstes am Sonntag in der evangelischen Kirche in Stolzenburg. Jeder Teilnehmer sollte mindestens ein Element (ein Lied, das Begleiten eines liturgischen Elementes und/oder eines freien musikalischen Beitrages) übernehmen. Der Unterricht fand in der Johanniskirche und auf der Empore der evangelischen Stadtpfarrkirche statt, das Üben an der Ferulaorgel und am Klavier der Stadtpfarrloge. Der Unterricht bestand somit in Literaturspiel und Choralbegleitung, möglichst individuell den Fähigkeiten und Interessen der TeilnehmerInnen angepasst.
Am Sonntagmorgen reisten wir in drei Autos nach Stolzenburg, um in einem letzten Schritt uns nun an eine „neue“, d. h. für die Kursteilnehmerinnen unbekannte Orgel zu gewöhnen. Johannes Hahn hatte sie 1773 erbaut und sie ist erst im August d. J. frisch restauriert und zur Freude der Zuhörer wieder eingeweiht worden. Die Teilnehmer schafften es mit Bravour, die ungewohnten Proportionen am Spieltisch, den neuen, schönen Klang und die kurze Oktave (einige Töne der untersten Oktave wurde zu Hahns Zeiten „ausgelassen“, daher sind die Tasten dieser Oktave nicht normal angeordnet) zu bewältigen. Die mitgebrachten Stücke mit salzigem und süßem Kuchen und der Stolzenburger Apfelsaft stärkte die Orgelspieler vor dem Auftritt und der Gottesdienst verlief fast fehlerfrei, zur Freude von Pfarrer Klaus Untch, der GottesdienstbesucherInnen, und aller Mitwirkenden.
Alle KursteilnehmerInnen verbrachten auch das zweite Mal dieses Jahr schöne, lehrreiche Tage in einer gut funktionierenden Gruppe. Mögen diese Tage immer mehr Früchte tragen in den Gemeinden, indem unsere allzu oft schweigenden Orgeln wieder öfter erklingen und aus ihrem Dornröschenschlaf geweckt werden.
Jürg LEUTERT
Teilnehmende und Dozenten sowie Helfer auf den Stufen der evangelischen Kirche in Stolzenburg.
Foto: Beatrice UNGAR