Beiträge der Reformationstagung 2013 erschienen
Ausgabe Nr. 2483
Mitte Mai wurde in der Evangelischen Akademie Siebenbürgen das Buch „Reformation und Toleranz – Brücken über Jahrhunderte“ vorgestellt. Die Publikation enthält die Beiträge der Reformationstagung 2013. Eine Darstellung des konfessionellen Miteinanders, Nebeneinanders und Gegeneinanders nach der Reformation.
Nach drei Jahren sind die Beiträge der Tagung „Reformation und Toleranz – Brücken über Jahrhunderte“ erschienen. Bereits 2013 hatten sich Theologen und Historiker zur Diskussion des Themas in der Evangelischen Akademie Siebenbürgen zu einer Konferenz getroffen. Ein Beitrag zur Lutherdekade, die im kommenden Jahr 2017 feierlich zum Abschluss kommen wird. Am 13. Mai d.J. wurde in der EAS die Publikation zur Tagung vorgestellt. In insgesamt neun Beiträgen, die auf Deutsch und auf Rumänisch abgedruckt sind, befassen sich Theologen und Historiker mit dem konfessionellen Beieinander seit der Reformation. In seinem Grußwort wies Pfarrdechant Dietrich Galter, Vorstandsvorsitzender der EAS, darauf hin, dass es in der Geschichte nicht immer ein Miteinander, sondern auch ein Nebeneinander und manchmal ein Gegeneinander der Konfessionen war. Obschon das „Gegenüber“ immer Schwestern und Brüder in Jesus Christus waren. Mit Bezug auf Goethe stellte er fest, dass Toleranz, als Akzeptanz, als Nebeneinander, nur ein Schritt auf dem Weg zum Miteinander sein kann. Dass es immer mehr ein Miteinander zwischen Konfessionen wird, sei sein Wunsch für Siebenbürgen und die Welt. Gefördert wurde die veröffentlichte Publikation durch das österreichische Bundesland Kärnten. Als Vertreter waren Udo Puschnig und Wolfgang Platzer, von der Kärntner Landesregierung, mit einer Delegation aus Österreich, angereist. Auch Landler aus den Gemeinden Neppendorf, Großau und Großpold waren zur Präsentation erschienen. In ihrer Geschichte stellte die sogenannte Transmigration, wie Puschnig betonte, also die Umsiedlung aus den katholischen Gebieten in Österreich, zu den evangelischen Glaubensgeschwistern in Siebenbürgen, ein besonderes Beispiel für Reformation und Toleranz dar. Im Buch selbst kommen sowohl Vertreter der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien zu Wort – wie Bischof em. Christoph Klein oder Hermann Pitters –, aber auch Vertreter der Reformierten Kirche (Bischof Kató Bela), der Orthodoxen Kirche (Paul Brusanowski und Dorin Oancea), der Reformierten Kirche in Schweiz (Christof Sigrist) und der Roma-Minderheit in Rumänien (Dorin Cioabă). Außerdem beschäftigten sich Hellwig Valentin und Peter Karpf (Österreich) mit Kärnten „als Studienfall“ für Toleranz. Eine Betrachtung der „Toleranz und Religionsfreiheit im Donau- und Karpatenraum“ unternahm Karl Schwarz (Universität Wien) in seinem Aufsatz.
Derzeit ist das Buch über die Evangelische Akademie Siebenbürgen erhältlich und wird bald in den deutschsprachigen Buchhandlungen in Hermannstadt verfügbar sein.
Manuel STÜBECKE
Der EAS-Vorstandsvorsitzende, Dechant Dietrich Galter, (rechts) begrüßt die rund 40 Personen, die zur Buchvorstellung gekommen sind.