ifm-Werk bei Großau feierlich eröffnet
Ausgabe Nr. 2484
Vergangenen Donnerstag wurde die neue 6.300 Quadratmeter große Produktionshalle der ifm efector srl nicht weit vom Kreisverkehr an der Ausfahrt aus Hermannstadt Richtung Großau bzw. Salzburg nach weniger als einem Jahr nach der Grundsteinlegung eingeweiht. Produziert werden hier bereits Induktive Positionssensoren, ein Produkt, das die Geburtsstunde von ifm vor vielen Jahren begleitete. Geplant ist allerdings, auch weitere Produkte nach Hermannstadt zu verlagern sowie die Mitarbeiteranzahl zu erhöhen.
„Ich bin außerordentlich zufrieden damit, dass es den Mitarbeitern hier vom ersten Tag an gelungen ist, ifm-Qualität zu produzieren. Es gab bisher noch keine einzige Kundenreklamation über ein Produkt, das hier produziert worden ist”, sagte Vorstandsvorsitzender und CTO der ifm Stiftung & Company KG Martin Buck. Zuverlässigkeit und Lieferfähigkeit seien wichtig. Wenn ein Kunde Sensoren einsetze, dann würden solche vor allem in Maschinen verbaut und wenn ein Sensor ausfalle, dann würde die Produktion sofort zum Stehen kommen. „Unsere Kunden sind also darauf angewiesen, dass wir unsere Produkte sehr schnell nachliefern und Ersatz liefern können”, sagte Buck und fügte hinzu: „Ich bin sehr zufrieden damit, dass wir mit Hermannstadt einen Standort haben, der uns die richtigen und zuverlässigen Rahmenbedingungen dafür liefert. Sowohl die Stabilität der politischen Rahmenbedingungen, als auch der Arbeitsmarkt und die Transportlogistik sind für uns eine wichtige Grundlage, das Geschäft hier weiter zu entwickeln.“
Ein gewöhnlicher Bürger, der mit Steuerungen und Sensoren nicht in Berührung kommt, merkt vielleicht nicht, dass heutzutage die ganze Welt mit Sensoren und Steuerungen funktioniert und eigentlich alles mit Hilfe von solchen Produkten hergestellt wird. Ob beim Herstellen von Fahrzeugen in der Automobilindustrie oder beim Erzeugen von Windenergie werden überall Sensoren und Steuerungen eingesetzt. Wenn beispielsweise ein Produkt in der Lebensmittelindustrie, innerhalb einer Fabrik, auf Förderbändern transportiert wird, da wird die Position erfasst und identifiziert, möglicherweise mit Hilfe von ifm-Produkten.
Ifm ist ein in zweiter Generation geführtes Familienunternehmen. Gegründet wurde es 1969 von Robert Buck und Gerd Marhofer, wobei sich Buck mit der technischen Seite befasste und Gerd Marhofer mit der Vermarktung. So ist die Aufteilung auch bei den Söhnen Martin Buck und Michael Marhofer geblieben, die inzwischen die Leitung übernommen haben.
ifm ist in 70 Ländern aktiv, bedient über 130.000 Kunden, beschäftigt 5.500 Mitarbeiter und erwirtschaftet einen Jahresumsatz von etwa 720 Millionen Euro. Obwohl ifm auch Einbrüche während den Wirtschaftskrisen hatte, soll ifm nie betriebsbedingte Kündigungen aufgrund von Umsatzrückgängen ausgesprochen haben.
Seit der Gründung ist das Unternehmen im Durchschnitt jährlich um 10 Prozent gewachsen. Bis vor fünf Jahren wurde ausschließlich in Deutschland produziert, da aber der Vertrieb im Ausland erfolgreich war und der Umsatzanteil im Ausland deutlich stärker gestiegen ist, entschloss man sich für eine Internationalisierungsstrategie. Es wurden fünf weitere technische Standorte außerhalb von Deutschland gegründet. Die Standorte in den USA wurden mehr als verdoppelt, es wurde ein Standort in Polen aufgebaut, in Singapur wurde eine technische Gesellschaft gegründet und in Indien wird inzwischen Software für den Konzern entwickelt.
„Es ist unser Ziel, dass jeder unserer Geschäftsbereiche bis 2020 technische Gesellschaften im Ausland betreibt“, sagte Martin Buck. Mit technischen Gesellschaften seien sowohl Entwicklung, als auch Produktion gemeint. „Um aber unser Ziel bis 2020 zu erreichen und unser Wachstum im Ausland stattfinden zu lassen, ist dieser Standort hier ein ganz wichtiger Baustein”, unterstrich Buck. „Ohne diesen Standort könnten wir das Ziel kaum erreichen”.
Noch vor wenigen Wochen sei die Entscheidung getroffen worden, Produktionslinien für Drucksensoren nach Hermannstadt zu verlegen und die ersten Vorbereitungen dazu sollen bereits angefangen haben. Außerdem soll hier auch eine Entwicklungsabteilung aufgebaut werden. Dafür sollen in den nächsten fünf Jahren weitere 250 Mitarbeiter angestellt werden.
Klaus Unger, Geschäftsführer der ifm efector GmbH und ifm efector srl bedankte sich bei den Partnern sowie bei der Bürgermeisterin von Hermannstadt Astrid Fodor und beim Bürgermeister von Großau Ioan Seuchea für die Unterstützung. Als Gast dabei war auch Judith Urban, Konsulin der Bundesrepublik Deutschland in Hermannstadt. Werner FINK