Ausgabe Nr. 2471
Kerzer Landwirtschaftsverein zog Bilanz
Bei der Vollversammlung des Kerzer Landwirtschaftsvereins am Dienstag der Vorwoche legte dessen Vorsitzender Dipl.-Agronom Martin Szegedi einen kurzen Tätigkeitsbericht im Namen des Vorstands vor. Daraus ging hervor, dass im Jahr 2015 nicht mehr die Speisekartoffeln sondern die Sojakultur die wichtigste Einnahmequelle war. Auf 27 Hektar wurden 2.000 Kilogramm pro Hektar geerntet. Dieser Ertrag sei zwar nicht der beste, sagte Szegedi, aber er brachte die größten finanziellen Erfolge.
Der Landwirtschaftsverein hatte auf 107 Hektar Ackerboden verschiedene Kulturen gepflanzt. Darunter Herbstweizen (13 Hektar), Sommerweizen (1 Hektar), Gerste (10 Hektar), Hafer (8 Hektar), Mais (9 Hektar), Kartoffeln (11 Hektar), Senf (18 Hektar), Buchweizen (6 Hektar) und Triticale (4 Hektar). Triticale (Triticosecale Wittmack, engl. triticale) ist übrigens eine Kreuzung aus weiblichem Weizen (Triticum aestivum L. – und männlichem Roggen (Secale cereale L.). Der Name setzt sich aus Triticum und Secale zusammen. Eine umgekehrte Kreuzung nennt man Secalotricum.
Die verzeichneten Erträge seien nicht „ausgezeichnet aber allgemein zufriedenstellend oder gar schwach", sagte Szegedi. Besonders schwach war die Weizenernte mit 3.715 kg pro Hektar beim Herbstweizen und 2.500 Kilogramm pro Hektar beim Sommerweizen. Dazu beigetragen habe die Dürrezeit, die den Weizen zur Frühreife gezwungen habe. Eine andere Erklärung dafür, warum der Weizen so früh reif gewesen ist, habe man nicht. Auf jeden Fall musste man schon am 7. Juli mit der Ernte beginnen. Das gleiche gelte auch für die Triticale-, Senf- und Gerste-Kulturen. Hier wurden auch relativ niedrige Durchschnittsernten erzielt: 2.000 Kilogramm pro Hektar bei Triticale, 560 Kilogramm pro Hektar bei Senf und 3.180 Kilogramm pro Hektar bei Gerste. Unbefriedigend sei die Maisernte ausgefallen, man suche einen anderen Saatgut-Lieferanten, sagte Szegedi.
Mit einer Durchschnittsernte von 29.072 kg Kartoffeln pro Hektar konnte man auch sehr zufrieden sein, doch der Marktwert drückte die Einnahmen. Besonders schwierig gestalte sich die Auszahlung der EU-Subvention. Man wisse nicht, wieviel man erhalte und auch nie, wann. Trotzdem sei der Landwirtschaftsverein gut aufgestellt und man habe für die Ernte des Jahres 2016 im Herbst 2015 6 Hektar mit Herbstweizen und 16 Hektar Triticale gesät. In diesem Jahr wurden schon Sommerweizen und Gerste ausgesät, nächste Woche sind die Kartoffeln an der Reihe.
Beatrice UNGAR
Zum Abschluss der Veranstaltung gab es wie gewöhnlich ein geselliges Beisammensein, bei dem Martin Szegedi und Pfarrer Michael Reger den anwesenden Damen Blumen schenkten.
Foto: Fred NUSS