Ausgabe Nr. 2467
Badische Landesbühne Bruchsal mit „Die Grönholm-Methode" in Hermannstadt
Wie weit ist jemand bereit zu gehen, um eine bestimmte Stelle in einer multinationalen Firma zu kriegen? Sehr weit, so lautet die zutiefst ernüchternde, beunruhigende und aufwühlende Antwort, die in dem Stück „Die Grönholm-Methode" von Jordi Garcelan zu finden ist.
Im Saal saßen auch einige Brukenthalschüler, die schon am Tag davor in der Aula in den Genuss eines Treffens mit Schauspielern und Mitarbeitern der Gäste und der deutschen Abteilung des Radu Stanca-Nationaltheaters gekommen waren. Die beiden Bühnen pflegen schon seit einigen Jahren einen immer enger werdenden Kontakt, den der frühere BLB-Dramaturg Franz Csiky (er war von 1978 bis 1983 Dramaturg an der deutschen Abteilung des Hermannstädter Staatstheaters) mit Rat und Tat begleitet.
Bei dem Internationalen Hermannstädter Theaterfestival 2015 führte die BLB Franz Kafkas „Der Bau" auf, die Hermannstädter gastierten mit Frieder Schullers „Ossis Stein" im November 2015 in Bruchsal. Die Inszenierung von Lutz Hübners „Die Firma dankt" (Regie Theodor-Cristian Popescu) an der deutschen Abteilung in Hermannstadt zeugt auch von einer thematischen Annäherung der beiden Schauspielhäuser. Man darf auf weitere Projekte gespannt sein.
Beatrice UNGAR
„Hütchenspiel": In dem BLB-Gastspiel mit Jordi Garcelans „Die Grönholm-Methode" mussten die vier Protagonisten u. a. einen Hut aufsetzen und versuchen, die anderen drei davon zu überzeugen, dass sie ein Anrecht auf den einzigen Fallschirm haben, den es in einem brennenden Flugzeug gibt: Jessica Schultheis, Stefan Holm, Andreas Schulz und Maximilian Wex (v. l. n. r.).
Foto: Fred NUSS
Franz Csiky (1. v. l.) und BLB-Intendant Carsten Ramm (2. v. l.) bei dem Treffen mit Brukenthalschülern.
Foto: die Verfasserin