Ausgabe Nr. 2466
Kammermusik mit dem Ensemble „Quarto D`Oro"
Am Sonntagabend strahlte ein goldener Schein aus der Sakristei der Hermannstädter evangelischen Stadtpfarrkirche, der wohl nicht nur von den Heizlampen ausging: „Quarto D`Oro", das junge Quartett aus Klausenburg, spielte barocke Kammermusikstücke aus verschiedenen Ländern.
Doch nicht immer ist für die Musiker das „leicht Verdauliche“ so leicht zuzubereiten, meinte Maximilian Braisch mit einem Schmunzeln: Die Polyphonie der Musik aus dem siebzehnten Jahrhundert hat es in sich: Vier selbstständige Stimmen miteinander in Ausgleich zu bringen, ist eine hohe Kunst! Das Konzert endete mit drei „Old Scots Tunes“ – alte schottische Volkslieder aus der Sammlung des Italieners Francesco Barsanti.
Die Internationalität, die bei diesem Programm ins Auge fällt, kommt nicht von ungefähr. Schließlich hat der Kopf des Quartetts, Maximilian Braisch, durch sein Doppelstudium noch andere Sachen in Waage zu halten: Ein Masterstudium der Alten Musik in Stuttgart und parallel dazu noch ein Fagottstudium in Klausenburg! Hier äußert sich der gekonnte Umgang mit den Kontrapunkten also auch im restlichen Leben.
2015 gründete sich die Gruppe der Musikstudenten in Klausenburg. Seitdem haben sie schon bei einem Kammermusik-Wettbewerb einen ersten Preis gewonnen, der bei dieser hohen Qualität an Kammermusik nicht der letzte bleiben wird. Möge ihnen das Gold in ihrem Namen weiterhin hold sein…
Jeremias LEIMCKE
Das Ensemble „Quarto d'Oro" in der Sakristei: Miriam Marinescu, Renáta Gebe-Fügi, Maximilian Braisch und Aranyi Kövári.
Foto: Fred NUSS