Dieses war der erste Streich

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Ausgabe Nr. 2462
 

Max und Moritz auf der Bühne des Gong-Theaters

 

„Ach, was muss man oft von bösen/Kindern hören oder lesen!/Wie zum Beispiel hier von diesen,/Welche Max und Moritz hießen;“ 56 Jahre seit der Premiere der Bildergeschichte „Max und Moritz“ in Hermannstadt, nahmen sich die Schauspielerinnen und Schauspieler des Gong Kinder- und Jugendtheaters wieder des bekannten Kinderbuches von Wilhelm Busch an. Am 25. Juni 1959 betraten die Spitzbuben Max und Moritz erstmals die Bühne in Hermannstadt. Am 20. Dezember 2015 begeisterten die frechen Bengel schon wieder das zahlreich erschienene Publikum.

 

Klein und Groß fand sich vier Tage vor Weihnachten im Saal im obersten Stockwerk des Gong-Theaters ein, um der Premiere, diesmal in der Regie von Mirela Bucur, beizuwohnen. Obwohl der Saal meistens genügend Sitzgelegenheiten bietet, mussten diesmal zusätzliche Stühle herbeigeholt werden, um den Bedarf zu decken. Kinder, Eltern und Großeltern saßen gespannt auf den Stühlen und warteten auf den Beginn der Inszenierung eines der meistverkauften Kinderbücher der Welt.

Als erster betrat Wilhelm Busch, alias Andrei Hansel, höchstpersönlich die Bühne und ergriff das „Vor“-Wort. Gleich darauf stürmten zwei hyperaktive Burschen die Bühne: Max, gespielt von Mircea Corcoveanu und Moritz, interpretiert von Daniela Dragomir. Nicht von Busch war die Mutter (Angela Paskuy), die Max und Moritz – in dieser Inszenierung sind die beiden Brüder – zu Gehorsam und Bravsein auffordert. Doch die strenge Mutter hilft auch nicht weiter. Die Streiche nehmen ihren Lauf, mit der Witwe Bolte „die das auch nicht gerne wollte“, dem Meister Böck „Schneider, Schneider, meck, meck, meck!“, dem Lehrer Lämpel dessen „größte Freud'/Ist doch die Zufriedenheit!“ und dann noch Onkel Fritze mit „der spitzen Zipfelmütze“. Und dann kam der letzte Streich. Doch nicht „fein geschroten und in Stücken“ kommen die beiden Lausebengel aus der Mühle heraus sondern lebendig und als alte Männer. Ein frohes und weniger grausames Ende, als erwartet. Damit wars „vorbei mit der Übeltäterei“.

Die Kinder im Saal aber vor allem die Erwachsenen genossen die Vorstellung. Für einige Kinder war die Sprache wieder ein Hindernis und die Übersetzung ihrer Eltern nötig. Mitgespielt haben Gabriela Mitrea, Adrian Prohaska (Lehrer Lämpel) und Claudia Stühler. Für Kostüme waren Claudia Benchea und Diana Ribana und für das Bühnenbild Adrian Vlad zuständig.       

Cynthia PINTER

 

Foto 1: Szenenfoto mit (v. l. n .r.) Daniela Dragomir (Moritz), Mircea Corcoveanu (Max) und Adrian Prohaska (Lehrer Lämpel).

 

Foto 2: Szenenfoto mit (v. l. n .r.) Andrei Hansel (Wilhelm Busch),  Mircea Corcoveanu (Max) und Daniela Dragomir (Moritz).   

Fotos: die Verfasserin

 

 

Veröffentlicht in Aktuelle Ausgabe, Theater.