Volle Bierkrüge beim CibinFest

Teile diesen Artikel

Ausgabe Nr. 2450
 

Das Hermannstädter Bierfest war wie immer ein Erfolg

500 Hektoliter Bier, 2.000 Plätze, 4 Tage und Unmengen Weißwürste und Bretzeln: Das diesjährige CibinFest hat am Großen Ring am Wochenende stattgefunden und war ein Efolg, denn trotz Regenwetter war das Zelt jeden Abend brechend voll. Für gute Laune sorgten abends die Österreicher von „Spatzen 2000”.

Für die meisten Gäste gehören nämlich die Spatzen zum festen CibinFest-Programm, und viele von ihnen ließen es sich nicht nehmen, laut mitzusingen. Außerdem ließ der inzwischen traditionelle Ruf „Zicke Zacke Hey Hey Hey” jedes Mal das Zelt beben. Für die rumänischen Fans gab es im Zelt sogar die neueste CD der Band zu kaufen.

Am Vormittag und am frühen Nachmittag sorgten auch lokale Bands für gute Laune, denn das CibinFest hat inzwischen eine eigene Blaskapelle, „Fanfara CibinFEST Sextet”. Die „Neppendorfer Blaskapelle” und „Sunetul Muzicii” rundeten das Angebot ab, und die typische Oktoberfestmusik begeisterte Groß und Klein – insbesondere allerdings Groß, denn viele Gäste tanzten abends auf den Tischen.

Und wenn man vom Angebot spricht, da kamen auch diejenigen auf ihre Kosten, die lieber vormittags feiern, denn da gab es ein bayrisches Frühstück, mit Weißwurst, einer Brezel und natürlich dem passenden Senf. Um diese Wurst kunstgerecht herstellen zu können, wurde ein Mitarbeiter von „Batrânul Sas” (der alte Sachse) nach Deutschland geschickt, um hier das passende Rezept zu erfahren und die richtige Herstellungsweise zu erlernen. Das Hermannstädter Unternehmen, das hauptsächlich Fleischprodukte herstellt und verkauft, war zusammen mit dem Restaurant Hermania für das Essen zuständig: sechs Hauptmenüs und verschiedene Kleinigkeiten gab es zu kaufen. Da man dieses Jahr am Tisch bestellen musste, gab es ein kleines gedrucktes Menü, das allerdings nicht so verlockend war, wie die Theken vom Vorjahr, an denen sich jeder Hungrige das schönste Schnitzel und die leckerste Bratwurst  auswählen konnte. Viele von ihnen fragten sich auch, wo die traditionellen Essiggurken und das Sauerkraut geblieben sind und vermissten das reichere Angebot des Vorjahres, auch wenn man diesmal durch die fehlenden Theken mehr Tische und Stühle aufstellen konnte.

Nicht nur die Bedienung bei Tisch war neu dieses Jahr, sondern auch die Einführung von Wertmarken, die man am Eingang des Zeltes kaufen konnte, für eine raschere Zahlung bei Tisch. So war es auch ganz leicht zu bezahlen, eine Wertmarke, ein Bier, 3-4 Wertmarken, ein Hauptgericht.

Das Bier kam von einem einzigen Hersteller, allerdings in mehreren Varianten, gezapft oder in Flasche, hell oder dunkel, mit oder ohne Alkohol, oder als Radler. Wie erwartet ließen sich die meisten jedoch  nicht beeindrucken und bestellten das gezapfte Bier, das in 400-ml-Plastikbechern gebracht wurde, weil es leider seit 1991 in Rumänien verboten ist, bei solchen Veranstaltungen Alkohol in Glas- oder Metallbehältern in der Öffentlichkeit zu servieren.

Auch das Fehlen der traditionellen Maßkrüge war allerdings kein Partyverderber, da musste man lediglich ein- oder zwei Mal mehr die Bedienung an den Tisch rufen.

So richtig eng war es im Zelt am Freitag und am Samstag Abend, und auch die reservierten Tische waren schon längst vor Festbeginn vergeben. Zur Freude der Organisatoren vom Verein „Events for Tourism” und „A1 Events” waren bei den Online-Buchungen sogar Ausländer dabei, ein Zeichen, dass das Hermannstädter Bierfest recht bekannt ist.

Übrigens,  die Bezeichnung „Oktoberfest” darf man in Rumänien offiziell nicht mehr für solche Feste benutzen, weil es als registrierte Marke bereits von einem anderen Bierfest benutzt wird. Diese Tatsache stellt weiter kein Problem für die Hermannstädter und Touristen dar, besonders da das CibinFest langsam zur festen Tradition wird und jeder weiß, was sich dahinter verbirgt. Die Verbindung zu dem berühmten Münchner Oktoberfest wurde eigentlich über die Gäste hergestellt, die Mützen, Fahnen und allgemein blau-weiße Fanartikel mitbrachten. Einige Gäste trugen sogar Dirndl und Lederhosen und schunkelten zum Takt. 

Das regnerische Wetter hielt keinen davon ab, ein Bier zu genießen, so dass die „Spatzen 2000” auch am letzten Abend des Festes vor unzähligen Gästen auftreten konnten.

Ruxandra STĂNESCU

 

Foto 1: Bürgermeisterin ad interim Astrid Fodor (links) und Barbara Schöfnagel (rechts) waren dabei, als Österreichs Honorarkonsul Andreas Huber (vorne links) das erste Fass angezapfte.            

Foto: Cynthia PINTER

 

Foto 2: Franz, Jürgen, Michi, Michael, Zdravko und Gernot (v.l.n.r.) – also die Spatzen 2000 sorgten für beste Laune und riefen zur Not auch ab und zu Assistentinnen auf die Bühne.

Foto: Sebastian MARCOVICI

 

Veröffentlicht in Aktuelle Ausgabe, Gesellschaft.