Ausgabe Nr. 2450
2016 feiert Hermannstadt 825 Jahre seit der ersten urkundlichen Erwähnung
Die erste urkundliche Erwähnung Hermannstadts geht auf die Gründung der Propstei des heiligen Ladislaus der „Ecclesia Theutonicorum Ultrasilvanorum" in „Cibinium" durch den ungarischen König Bela III. und deren Bestätigung durch Papst Coelestin III. als freie Propstei zurück. Dies war auch eine Zusage an die ab ca. 1150 angesiedelten „Hospites", dass sie ihre kirchlichen Angelegenheiten frei regeln können. Die Gründung von „villa Hermani" (Hermannsdorf) wird um 1141, also fünfzig Jahre zuvor, angesetzt.
1991 feierte die siebenbürgisch-sächsische Kirche 800 Jahre mit einer großen Ausstellung im Brukenthalpalais. Die „Geburtsurkunde" der „Kirche der Deutschen jenseits der Wälder" nimmt schon in diesem Jahr der Verein „Sibiu 1191" zum Anlass, einige Veranstaltungen für das 825. Jubiläum der Stadt Hermannstadt vorzubereiten. Unter dem Titel „825 Sibiu-Infinite Love 1191-2016".
Am Freitag luden die Veranstalter diesbezüglich zur ersten Pressekonferenz auf der Sagstiege, eines der wohl ältesten Orte der Stadt, ein. Răzvan Pop von der Kulturdirektion des Kreises Hermannstadt, stellte das Projekt vor und betonte, Hermannstadt sei nach Weißenburg/Alba Iulia die zweite in Siebenbürgen erwähnte Siedlung und man habe die Sagstiege als Treffpunkt gewählt, weil wohl von hier aus die ersten Verwaltungsmaßnahmen ausgegangen seien.
Bürgermeisterin ad interim Astrid Fodor begrüßte die Initiative des Vereins, sagte aber, dass man das Kulturjahr 2016 nicht explizit unter die 825 Jahre seit der ersten urkundlichen Erwähnung von Hermannstadt stellen werde, um die Palette der Projektanträge nicht einzuschränken.
Geplant sei, so Claudiu Gavrea, ein Fotowettbewerb zur Gestaltung eines Kalenders für das Jubiläumsjahr 2016, der dann kostenlos an Hermannstädter und Touristen abgegeben werden soll. Nähere Auskünfte unter claudiu.gavrea@gmail.com
Beatrice UNGAR
Der Direktor der Kulturdirektion des Kreises Hermannstadt und Mitglied im Verein Sibiu 1191, Razvan Pop, Hermannstadts Bürgermeisterin ad interim Astrid Fodor und Laura Dobrota vom Verein Sibiu 1191, bei der Präsentation des Projektes vor Vertretern der Hermannstädter Presse auf der Sagstiege.
Foto: Sebastian MARCOVICI