„Hilfe zur Selbsthilfe“

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Ausgabe Nr. 2453
 

Anträge für Senior Experten-Unterstützung einreichen!

 

Der Senior Experten Service (SES) ist in Rumänien nur noch etwas mehr als ein Jahr lang tätig. Bei einem Besuch in der Redaktion der Hermannstädter Zeitung forderte Katja Gulitzki, SES-Projektleiterin für Mittel- und Osteuropa, auf, noch soviele Projekte wie möglich zu machen und dabei die Unterstützung von Senior Experten anzufordern. Katja Gulitzki selber ist als Angehörige der deutschen Minderheit in Kasachstan geboren und im Alter von 10 Jahren nach Deutschland ausgewandert.

  „Ganz wichtig ist, dass wir in Rumänien nur noch nächstes Jahr tätig sein werden. 2017 gibt es keine finanzielle Unterstützung mehr für Rumänien, da Rumänien ein EU-Land ist und infolgedessen die Unterstützung dann abläuft”, betonte Katja Gulitzki, die seit etwa drei Monaten zuständig ist für alle SES-Projekte die in Rumänien durchgeführt werden. „Deswegen gibt es noch nächstes Jahr die Chance, so viele Projekte wie möglich zu machen”. Die Unterstützung von Senior Experten kann dabei für verschiedene Bereiche beantragt werden. Unterstützt werden vorwiegend kleine und mittlere Unternehmen, öffentliche Institutionen, Kommunen, Ausbildungseinrichtungen oder internationale Organisationen.

Der SES ist die Stiftung der Deutschen Wirtschaft für internationale Zusammenarbeit und hat den Sitz in Bonn. Er leistet mit ehrenamtlichen Fachleuten, die das aktive Berufsleben beendet haben, „Hilfe zur Selbsthilfe“ in verschiedenen Ländern, vor allem in Asien, Europa und Afrika. „Unsere Seniorexperten helfen den Leuten vor Ort sich selbst zu helfen, das heißt zum Beispiel in Klein- und Mittelunternehmen unterstützen sie im Bereich Prozessoptimierung oder Entwicklung neuer Marketingstrategien”, erklärte Katja Gulitzki.

Die Senior Experten sind dabei ehrenamtlich tätig. Der Auftraggeber in Rumänien übernimmt grundsätzlich nur die Kosten am Einsatzort, darunter Unterbringung, Verpflegung des Senior Experten. Im Falle von Kosten wie Projektbearbeitungskosten, Reisekosten u.a.  kann in bestimmten Fällen eine Unterstützung durch Mittel des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung erfolgen.

Ins Leben gerufen wurde der SES 1983. In Rumänien ist der SES seit 1991 aktiv, wobei seit dem hier über 1.000 Projekte durchgeführt wurden. Vertreter gibt es gegenwärtig in Sathmar, Klausenburg, Botoşani und Bukarest.

Genauere Informationen kann man unter www.ses-bonn.de nachlesen, wo auch die Kontaktdaten der verschiedenen Repräsentanten in Rumänien zu finden sind. Kontaktieren kann man aber auch Katja Gulitzki persönlich und zwar unter E-Mail k.gulitzki@ses-bonn.de

Auf ihrer Dienstreise in Rumänien besuchte Gulitzki  unter anderem auch das Technologische Lyzeum in Heltau, wo gegenwärtig der Senior-Experte Nikolaus Joachim Thiel die Schule in der Qualifizierung der Lehrkräfte im Bereich Elektrotechnik sowie bei der Verbesserung der Ausstattung der Schule unterstützt. Außerdem soll die Schule einen weiteren Experten angefordert haben.

Katja Gulitzki (unser Bild) stammt übrigens selber aus Arkalyk,  einer kleinen Stadt in Kasachstan. Im Alter von zehn Jahren ist sie mit ihrer Familie nach Deutschland ausgereist. Deutsch lernte sie erst in Deutschland. Die Großeltern sollen ihrerseits mit ihren Eltern und später untereinander Deutsch gesprochen haben, konnten allerdings die Sprache wegen der damaligen vorherrschenden Verhältnisse in der damaligen Sowjetunion nicht an ihre Kindern weitergeben. In der Familie wurde deshalb Russisch gesprochen.                       

Werner FINK

 

Im Foto: Katja Gulitzki.

Foto: Werner Fink

 

 

Veröffentlicht in Aktuelle Ausgabe, Soziales.