Vorzeigebeispiel für Städtepartnerschaften

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Ausgabe Nr. 2443
 

25 Jahre Städtepartnerschaft mit Hermannstadt und Zalaegerszeg gefeiert

 

Im Klagenfurter Rathaus wurde Freitagnachmittag die jeweils 25-jährige Städtepartnerschaft mit Hermannstadt/Sibiu (Rumänien) und Zalaegerszeg (Ungarn) gefeiert. Dabei gab es das Bekenntnis, die Partnerschaftskontakte noch weiter auszubauen.

Auf ein Vierteljahrhundert gelebte und gepflegte Partnerschaft kann die Landeshauptstadt Klagenfurt mit Hermannstadt und Zalaergszeg zurückblicken. 1990 wurden die Partnerschaftsverträge von den damaligen Bürgermeistern unterzeichnet, die Kontakte begannen aber meist schon Jahre vorher.

Mit Astrid Fodor und Zoltán Balaicz konnte Bürgermeisterin Dr. Maria-Luise Mathiaschitz ihre Amtskollegen erstmal in Klagenfurt begrüßen. Wie Mathiaschitz betonte, geht die Gründung der Städtepartnerschaften einher mit dem großen politischen Umbruch in Osteuropa. „Wobei Klagenfurt schon immer ein Vorzeigebeispiel bei Städtepartnerschaften mit Gemeinden aus dem ehemaligen Ostblock ist“, sagte die Bürgermeisterin, die als Beispiel auch Dessau, Czernowitz, Rzeszow, Nova Gorica und Duschanbe anführte.  „Diese Städtepart nerschaften haben für mich eine historische Bedeutung“, so Dr. Mathiaschitz, die zum Festakt im Rathaus u. a. auch einen der beiden Vizebürgermeister von Hermannstadt, Virgil Popa oder den Honorarkonsul von Ungarn in Kärnten, Ing. Wolfgang Röhrs, begrüßen konnte.

„Städtepartnerschaften tragen zum Abbau von Vorurteilen bei, das haben wir alle hier in den letzten 25 Jahren bewiesen. Daher freuen wir uns auf die nächsten 25 Jahre, die ebenso erfolgreich verlaufen sollen“, betonte die Klagenfurter Bürgermeisterin abschließend.

Für Bürgermeisterin Astrid Cora Fodor war die Landlerhilfe aus Klagenfurt und Kärnten im Jahr 1989 der Startschuss zur Städtepartnerschaft. Der erste Bürgermeister aus dem Ausland, der nach der Wende Hermannstadt besuchte, war  im Januar 1990 Klagenfurts Bürgermeister Leopold Guggenberger, unter dem Motto „Kommt zurück nach Europa". Für die Bürgermeisterin selbst war Hermannstadt immer ein verschlafenes Städtchen im rumänischen Zentralraum. „Erst mit Bürgermeister Klaus Johannis, der nun Präsident von Rumänien ist, erwachten wir aus dem Dornröschenschlaf“, so die Bürgermeisterin ad interim, die nun mehr Kontakte auf kulturellem Sektor anregte. „Unser beider Kulturszene kann dabei nur profitieren“, sagte Astrid Cora Fodor. Immerhin war Hermannstadt 2007 auch Europäische Kulturhauptstadt.

Bereits in den 1980er-Jahren gab es zwischen Zalaegerszeg und Klagenfurt die ersten Kontakte. „Es waren Leopold Guggenberger und Lajos Kustos, die den Samen der Städtepartnerschaft pflanzten“, so Bürgermeister Zoltán Balaicz. Mittlerweile ist die Städtepartnerschaft in vielen gesellschaftlichen Bereichen fest verankert. „Nach 25 Jahren sollten wir uns aber nicht entspannt zurücklehnen, sondern die Ärmel hochkrempeln und weiter an den guten Beziehungen und an dem Ziel eines vereinten Europas arbeiten“, schloss Balaicz.

Musikalisch eingestimmt wurden die Gäste im Rathaus vom Männerchor Klagenfurt Annabichl, nach dem Festakt besuchte man gemeinsam den „Altstadtzauber“.

Beim Festakt am Freitag wurde von Bürgermeisterin Dr. Maria-Luise Mathiaschitz und Bürgermeisterin Astrid Cora Fodor auf die vielfältigen bisherigen Aktivitäten hingewiesen. Besondere Erwähnungen fanden dabei der humanitäre Bereich mit der „Kärntner Landlerhilfe“ als Vorreiter, gegenseitige Besuche von Kulturgruppen sowie die evangelische Gemeindepartnerschaft mit unter anderem regelmäßigen Jugendbegegnungen. Bürgermeisterin Fodor regte für die Zukunft vor allem einen Ausbau der kulturellen Beziehungen im Ausstellungs-, Museums- und Theaterbereich sowie beim Know-how-Austausch zum Erhalt von Kulturerbe an.

 Anwesend waren beim Festakt der Honorarkonsul von Ungarn, Ing. Wolfgang Röhr, vom Honorarkonsulat von Rumänien in Vertretung von Honorarkonsul Ing. Gaston Glock Dipl.-Ing. Agripa Popescu und Simona Regenfelder. Weiters gesichtet wurden der Obmann der „Kärntner Landlerhilfe“, Franz Wiedermann, und der Kurator der evangelischen Pfarrgemeinde Klagenfurt Johanneskirche und Landesbedienstete, Mag. Udo Puschnig, sowie zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter des öffentlichen Lebens und von Vereinen.

Die Delegation besuchte am Freitag den im Umfeld der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt am Wörthersee angesiedelten „Lakeside Science & Technology Park“, eines der Vorzeigeprojekte im Bundesland Kärnten. Am Abend erfolgte die Eröffnung des „Altstadtzaubers“ der „Stadtrichter zu Clagenfurth“. Dies ist eine Art Stadtfest mit internationalen Musikgruppen, Straßenkünstlern sowie einem großen Flohmarkt in der Klagenfurter Innenstadt.

Am Samstag erfolgte ein Gespräch im Honorarkonsulat von Rumänien über die bestehenden Aktivitäten sowie zukünftige Projekte. Dabei wurde auch auf die Bedeutung der beiden Honorarkonsulate in Hermannstadt und Klagenfurt am Wörthersee verwiesen. Die Honorarkonsuln Andreas Huber sowie Ing. Gaston Glock bringen sich aktiv in die grenzüberschreitende Zusammenarbeit ein und wollen ihre Rolle noch verstärken.

StadtPresse/Klagenfurt

Udo PUSCHNIG

 

 

Die beiden angereisten Bürgermeister präsentieren die Gastgeschenke, Glasteller mit den jeweiligen Stadtwappen und dem Datum der Jubiläumspartnerschaftsfeier (v. l. n. r.): Vizebürgermeister Jürgen Pfeiler, Stadträtin Ruth Feistritzer, Bürgermeister Zoltán Balaicz, Bürgermeisterin Dr. Maria-Luise Mathiaschitz, Bürgermeisterin ad interim Astrid Fodor, Vizebürgermeister Christian Scheider und Stadtrat Frank Frey.                                  

Foto: Wolfgang BURGSTALLER

 

Veröffentlicht in Aktuelle Ausgabe, Politik.