„Sicher nicht nur ein Ort zum Sterben“

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Ausgabe Nr. 2443
 

Auf dem Gelände des Dr. Carl Wolff-Altenheims entsteht ein Kinderhospiz

 

Vor zwei Jahren sei es nur eine Idee gewesen und der Vorstand des „Dr. Carl Wolff"-Vereins sei von vornherein hinter dieser Idee gestanden: Ein Kinderhospiz in dem früheren Gebäude des Diakonischen Werks der Evangelische Kirche A. B. in Rumänien auf dem Gelände des Dr. Carl Wolff-Altenheims in Hermannstadt einzurichten, sagte die Heimleiterin Ortrun Rhein beim ersten Spatenstich am Freitag der Vorwoche.

 

Das Gebäude zwischen Waisen- und Hopfengasse gehört der Evangelischen Kirche A. B. in Rumänien und beherbergte zeitweilig die Friedrich Müller-Schule für Heilerziehungspflege und die Bavaria pro Romania-Stiftung. Am Freitag der Vorwoche fand der erste Spatenstich statt.

Davor gab es einen bürokratischen Hürdenlauf: das Gebäude hatte die EKR auf unbegrenzte Zeit dem Bayerischen Sozialministerium für die Einrichtung und den Betrieb der Friedrich Müller-Schule zur Verfügung gestellt, nun musste die Zweckbestimmung verändert werden. Dies gelang dank des Einsatzes des Aussiedlerbeauftragten Hartmut Koschyk und des Bayerischen Sozialministeriums. Für die Finanzierung der notwendigen baulichen Veränderungen gab es eine erfolgreiche Spendenaktion der „Sternstunden" des Bayerischen Rundfunks, die von MdB Bernd Fabritius und seinem Bruder Uwe Fabritius über die Bavaria Pro Romania-Stiftung initiiert und vermittelt wurde. Desgleichen half der Verein „Helft uns Leben" der Kichengemeinde St. Petri aus Hannover. Das Bauprojekt wurde relativ kurzfristig erstellt und nun liege auch die Baugenehmigung seitens der Stadt vor, sagte Rhein. Ausgewählt wurde auch die Baufirma. Es handelt sich um Balor Cons, die u. a. auch die Mansardierung der städtischen Kinderklinik durchgeführt hatte.

Zum Projekt sagte Rhein, hier werde „ein Haus entstehen, in dem Kinder und Eltern, die unter dem Druck eines unabwendbaren Ereignisses stehen, Geborgenheit und Trost erfahren sollen", fügte aber auch hinzu: „Ein Kinderhospiz ist Vieles, aber sicher nicht nur ein Ort zum Sterben. So will dieses Kinderhospiz ein Ort sein, wo das Lachen nicht erstirbt, wo Kinder Schmerzlinderung erfahren und Eltern sich in der Trauer nicht verlieren."

Die Umbauarbeiten segnete der Bischof emeritus Christoph Klein, den ersten Spatenstich führten Bernd und Uwe Fabritius, Hartmut Koschyk und Christoph Klein durch. Ebenfalls anwesend waren u. a. die Vizebürgermeisterin Corina Bokor und die stellvertretende Generalschulinspektorin Christine Manta-Klemens.    B. U.

 

Ortrun Rhein bei ihrer Ansprache. Der Schutt stammt von der früheren Außentreppe, wo jetzt ein Fahrstuhl angebaut werden soll.

Foto: Beatrice Ungar

 

 

Veröffentlicht in Aktuelle Ausgabe, Soziales.