Ausgabe Nr. 2433
Streiflichter vom Heimattag in Dinkelsbühl
Der Verband der Siebenbürger Sachsen in Deutschland hatte über die Pfingsttage wieder zum alljährlichen Heimattag nach Dinkelsbühl eingeladen. Rund zwanzigtausend Teilnehmer waren aus Deutschland und Österreich angereist, einige Würdenträger auch aus Siebenbürgen. Das fröhliche und vielfarbige Fest der ausgewanderten Siebenbürger Sachsen stand unter dem Motto „Identität lohnt sich“. Dieses Thema wurde in zahlreichen Reden aufgenommen und angesichts so vieler Teilnehmer bei Großveranstaltungen, Aufführungen, Ausstellungen und von vielfältiger Wiedersehensfreude in zufriedener Zustimmung durch alle offiziellen Beiträge positiv bilanziert.
Der lange Festzug der sächsischen Trachtengruppen aus Orten in Deutschland und Österreich (auch unter den Namen und Fahnen ihrer siebenbürgischen Heimatgemeinden) und die stilgerecht und diszipliniert präsentierten Volkstanzgruppen waren die applaudiert überzeugende Bestätigung dafür.
Besondere Aufmerksamkeit und Teilnahme erfuhren die Gedenkveranstaltung „70 Jahre Deportation“ und die Preisverleihungen, beide in der würdigen evangelischen St. Paulskirche.
Der Siebenbürgisch-Sächsische Jugendpreis 2015 war dem Studentenverein Gutenberg aus Klausenburg zugesprochen worden. Er wurde von dessen studentischen Delegierten entgegen genommen.
Den Siebenbürgisch-Sächsischen Kulturpreis 2015 überreichte der Bundesverbands-Vorsitzende Dr. Bernd Fabritius, MdB, dem aus Hermannstadt angereisten 93-jährigen Professor Dr. Dr. h.c. Paul Philippi. Der zweite Preisträger, der Sänger Peter Maffay, war nicht erschienen.
Professor Philippi würdigte in seiner Dankesrede den in der Preisverleihung bestätigten Wandel in dem Jahrzehnte währenden Konflikt zwischen der Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen in Deutschland und Österreich einerseits und dem Demokratischen Forum der Deutschen in Siebenbürgen andererseits und erklärte einen sensiblen Burgfrieden bei Respektierung der jeweiligen historisch begründeten Zuständigkeiten. Der Preisträger wurde durch eine „standing ovation“ des Auditoriums gefeiert.
Aus Siebenbürgen ebenfalls angereist und offiziell beteiligt waren: Dechant Heinz Dietrich Galter, der bei der politischen Kundgebung vor der Schranne einen Pfingstgruß der Evangelischen Kirche A. B. in Rumänien aus Hermannstadt mitbrachte und Dr. Paul-Jürgen Porr aus Hermannstadt, der Vorsitzende des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien, der eine Dokumentationsausstellung über die Deutsche Minderheit in Rumänien eröffnete.
Ein Diskussionsvorschlag bei der abschließenden Podiumsdiskussion am Pfingstmontag fragte nach der Möglichkeit des Zusammenlegens der Sachsentreffen (Birthälm u. a. O.) mit den Dinkelsbühler Pfingstreffen. Das fand keine Zustimmung. Ganz im Sinne des Dinkelsbühler Mottos „Identität lohnt sich“!
Peter DEHMEL
Bernd Fabritius (rechts) beglückwünscht Dr. Paul Philippi, dem die Anwesenden einen Stehapplaus zollten.
Foto: Konrad KLEIN