Ausgabe Nr. 2432
Otto Döhrn wird am 7. Juni in Großau gefeiert
Am 7. Juni dieses Jahres wird es in der Großauer Kirche einen Festgottesdienst geben, gefolgt von einem Gemeindefest, an dem Menschen aus über zehn Gemeinden erwartet werden. Der Anlass? Nun, es werden 25 Jahre seit der Gründung des Patenschaftsvereins Hamlesch, Braller, Michelsberg, Siebenbürgen e.V. begangen, aber auch der 60. Hilfstransport, den der Verein organisiert.
Damit eine Initiative so lange lebendig bleibt und so viele Früchte trägt, braucht es sehr engagierte Menschen dahinter. Und ein solcher, die ehrenamtliche Arbeit bis zur Selbstaufgabe leistender Mensch ist Otto Döhrn. Achtzehn Jahre lang und zwar bis 1995 war er Bürgermeister der Gemeinde Neuental in Deutschland. Trotz der vielen beruflichen und politischen Aufgaben war ihm auch die deutsch-französische Freundschaft und vor allem die Hilfe für Menschen in Siebenbürgen ein Anliegen. Nach 1990 organisierte und begleitete Otto Döhrn Hilfsprojekte nach Rumänien, aber auch in andere osteuropäische Länder.
Als Mitbegründer der Rumänienhilfe und des oben genannten Vereins hat er trotz starker gesundheitlicher Probleme immer wieder die Kraft gefunden um Hilfstransporte mit zu organisieren, mitzutragen und durchzuführen. Schwerpunktmäßig wurden Schulen, Krankenhäuser, Altenheime und Kirchengemeinden unterstützt.
So wurden Schulen in den Kreisen Hermannstadt, Harghita und Covasna mit Schulmöbeln, Sportgeräten, Beleuchtungsanlagen u. a. ausgestattet, mehrere tausend Kinder erhielten Schultaschen und Rucksäcke, Schulzubehör, Süßigkeiten und Spielzeug, 50 Kindern wurde auch ein zweiwöchiger Ferienaufenthalt in Deutschland ermöglicht.
Krankenhäuser und Kinderkliniken z. B. in Hermannstadt, Mühlbach, Hunedoara, Temeswar, Sankt Georgen/Sfântu Gheorghe oder Karlsburg erhielten Krankenbetten, fertig mit Matratzen und Bettzeug ausgestattet, Dialysegeräte und andere medizinische Geräte, Rollstühle.
Auch Altenheime in Siebenbürgen und dem Banat wurden mit Medikamenten, Hygieneartikeln, Pflegebetten und anderen Hilfsmitteln wie Rollstühle oder Rollatoren versorgt, die benötigt werden, um den Menschen ein angenehmeres Leben im Alter bieten zu können.
Aber auch die menschliche Seite kommt neben den rein materiellen Spenden nicht zu kurz. Durch Briefe, Telefonate, Postkarten und persönliche Besuche anlässlich der Hilfstransporte, lernen sich Geber und Beschenkte näher kennen, so dass schon richtige, tragfähige Freundschaften entstanden sind. Und nun ist es bald wieder soweit, dass im Buch der Freundschaft und Hingabe, die Otto Döhrn und seine Vereinskollegen für Rumänien und besonders Siebenbürgen hegen, eine neue Seite aufgeschlagen wird.
Sunhild GALTER
Otto Döhrn (links) mit dem Kurator Michael Ehrmann in Braller bei der Übergabe eines Traktors 2013.
Foto: Privat