Ausgabe Nr. 2425
Hermannstädter Kreisräte konnten Ergebnisse der Investitionen besichtigen
Die Renovierungsarbeiten bei der Geburtenklinik, sowie bei der Reha-Klinik und der Neurochirurgischen Klinik des Kreiskrankenhauses Hermannstadt wurden abgeschlossen und am Montag im Beisein der Vertreter des Gesundheitsministeriums und des Kreisrates offiziell eröffnet.
Der Kreisratsvorsitzende Ioan Cindrea, im Beisein des Staatssekretärs Iulian Chiriac, des Präfekten Ovidiu Sitterli und des Krankenhausmanagers Dr. Vasile Spinean präsentierten den Besuchern die drei modernisierten Kliniken, wobei auch die verschiedenen Arbeitsetappen erklärt wurden. Ioan Cindrea erklärte, dass in den letzten drei Jahren rund 100 Millionen Lei in die drei Krankenhäuser, die vom Kreisrat betrieben werden, investiert wurden, wobei etwa die Hälfte davon aus dem eigenen Haushalt stammte, der Rest kam durch versschiedene nationale und internationale Programme.
Die Arbeiten bei der Hermannstädter Geburtenklinik wurden völllig beendet, die Finanzierung dafür von 26 Millionen Lei haben das Gesundheitsministerium, die Weltbank und die Europäische Investitionsbank übernommen. Die Besucher hatten die Chance, die Klinik zu besuchen und zu bewundern, denn jetzt hat die private Geburtenklinik im gleichen Hof auch richtige Konkurrenz. Viele der Besucher kannten die alte Klinik mit den teilweise haarsträubenden Erinnerungen und kamen eigentlich auch nicht mehr aus dem Staunen heraus. 45 Salons mit zwei Betten und ein Salon mit einem Bett hat nun die Klinik, jeder mit eigenem Bad, dazu kommen sechs Geburtensäle, 3 OP-Säle und mehrere Salons für Frühgeburten und intensive Therapie. Auch die Ärzte und die Medizinstudenten dürfen sich über diese Renovierungsarbeiten freuen, denn jetzt verfügen auch sie über mehrere Räumlichkeiten in der insgesamt rund 5.000 Quadratmeter großen Klinik. Dr. Vasile Spinean erklärte, dass seit den Sanierungsarbeiten – die Klinik wurde in Etappen wieder geöffnet – mehr Frauen aus dem Kreis Hermannstadt und aus den Nachbarkreisen hier entbinden wollen, die volle Kapazität der Geburtenklinik sei allerdings nicht erreicht.
Die Arbeiten an der Geburtenklinik dauerten länger als vorgesehen, weil nach dem Brand in einer Geburtenklinik in Bukarest vor knapp fünf Jahren, bei dem sechs Neugeborene ums Leben kamen, auch in Hermannstadt die Renovierungspläne geändert wurden. Dabei wurden insbesondere die Sicherheismaßnahmen bei Brandgefahr verstärkt.
Die Rehabilitationsklinik verfügt jetzt nicht nur über renovierte Behandlungszimmer samt Apparatur und Salons, sondern auch über ein Schwimmbecken, das seit 28 Jahren nicht mehr benutzt wurde. Die Renovierung der 100 Jahre alten Klinik hat 6,46 Millionen Lei gekostet, die Fonds kamen vom Hermannstädter Kreisrat. Die Chefärztin Dr. Florina Popa erklärte, dass nun alle Verfahren für die Rehabilitation der Kranken durchgeführt werden können, denn in den letzten Jahren mussten die Ärzte ihre Empfehlungen anpassen.
Die Besucher konnten am Montag auch die renovierte Neurochirurgische Klinik des Kreiskrankenhauses besuchen, samt der Apparatur in den zwei OP-Sälen, die für Luftdruck und somit für mehr Keimfreiheit sorgen soll. 5,95 Lei hat der Kreisrat für die Arbeiten an dieser Klinik vorgesehen. Chefarzt Dr. Vincenţiu Săceleanu erklärte den Besuchern, wie die Apparatur funktioniert, die sehr wichtig ist für den nächsten Schritt der Klinik: Hier sollen bereits ab diesem Jahr Knochentransplantationen durchgeführt werden.
Saniert wird ab diesem Jahr die HNO-Klinik, die vorgesehenen Arbeiten kosten rund 5,8 Millionen Lei. Danach ist die Klinik für Infektionskrankheiten mit Renovierungsarbeiten in Wert von 6,9 Millionen Lei dran. Außerdem soll die Sauerstoffanlage erneuert werden, die Arbeiten sollen rund 2,9 Millionen Lei betragen. Dazu gehört nicht nur eine neue Anlage, sondern auch ein neues Gebäude auf dem Platz der alten Anlage und auch neue Sauerstoffrohre, die jedes einzelne Bett des Krankenhauses erreichen sollen, so wie es die europäischen Normen vorsehen.
Drei Krankenhäuser werden vom Hermannstädter Kreisrat betrieben: Das Hermannstädter Kreiskrankenhaus, das Psychiatriekrankenhaus und das Lungenkrankenhaus. Die Hauptinvestitionen gingen in den letzten Jahren an die Notaufnahme und die Geburtenklinik, es wurden allerdings Arbeiten auch in mehreren Kliniken des Kreiskrankenhauses und in dem Psychiatriekrankenhaus durchgeführt.
Durch ein weiteres Programm des Kreisrates wurden auch kleine „medizinisch-soziale Einheiten” in 13 Dörfern wiederbelebt, in Zusammenarbeit mit den lokalen Bürgermeisterämtern. 45.000 Lei pro Jahr erhält jede dieser Einrichtungen vom Kreisrat.
Auch in der Zukunft soll weiterhin in die Gesundheit investiert werden, verspricht Ioan Cindrea, dabei sollen nicht nur alte Kliniken des Kreiskrankenhauses bzw. die beiden weiteren Krankenhäuser saniert, sondern auch eine neue Traumatologieklinik soll gebaut werden. Die Investition dafür beträgt etwa 20 Millionen Euro, das Geld könnte durch nationale Programme oder durch ein Darlehen von den Banken erhalten werden.
Keine der Kliniken soll während der Sanierungsarbeiten komplett geschlossen werden, auch bisher war es nicht der Fall.
Was die begonnenen Arbeiten betrifft, die durch das Gesundheitsministerium finanziert werden, werde das Gesundheitsministerium die entsprechenden Mittel pünktlich überweisen, versprach Staatssekretär Iulian Chiriac, so dass man zügig arbeiten kann.
Ruxandra STĂNESCU
Drei Kliniken des Hermannstädter Kreiskrankenhauses wurden am Montag nach eingehenden Sanierungsarbeiten feierlich wieder eröffnet. Unser Bild (v. l. n. r.): Präfekt Ovidiu Sitterli, Staatssekretär Iulian Chiriac, Kreisratsvorsitzender Ioan Cindrea, Klinikchef Dr. Adrian Stretean und Generaldirektor Dr. Vasile Spinean beim Durchschneiden der symbolischen Schleife in der Geburtenklink.
Der Brutkasten für Zwillinge steht nur seit wenigen Tagen in der Klinik, ist allerdings schon in Betrieb.
Fotos: Ruxandra STĂNESCU