Anlass zur Freude

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Ausgabe Nr. 2421
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Purimfest auch in Hermannstadt gefeiert

 

Mit „Hak Purim Sameach!” begrüßte man sich  herzlich am 5. März, bzw. 14. Adar des Jüdischen Kalenders, in dem Gemeindehaus der Hermannstädter jüdischen Gemeinde, wo das diesjährige Purimfest stattgefunden hat.

 Ein Tisch gedeckt mit allem, was das Herz begehrt, wenn der kleine Hunger vorhanden ist: von Früchten und Teigwaren bis hin zu Wein und Kaffee: alles da! Denn darum geht es ja beim Purimfest, so die jüdischen Gelehrten: „Man muss so viel Wein trinken, bis man nicht mehr unterscheiden kann, zwischen ‚Verflucht sei Haman‘ und ‚Gelobt sei Mordechai‘.“

Laut dem Buch Ester, welches im Judentum zu den fünf Festrollen der hebräischen Bibel zählt, versuchte Haman, der höchste Regierungsbeamte des persischen Königs, die gesamten Juden im Perserreich an einem Tag zu ermorden. Königin Ester und ihr Cousin und Adoptivvater Mordechai retteten jedoch die Juden vor den Persern, was Anlass zur Freude war und zum Purimfest führte.

Es wurde gegessen, getrunken und es wurden alte Geschichten über die Juden erzählt, wobei fast jeder noch etwas hinzufügen konnte oder eine andere Variante der Geschichte kannte. Mit einer positiven Stimmung wurde die Tatsache verdrängt, dass in Hermannstadt heutzutage nur noch wenige Juden leben, die meisten von ihnen alt und leider auch allein lebend. Trotzdem war die Atmosphäre ausgelassen, hier und da ein lautes Lachen oder ein von manchen geliebtes von anderen gehasstes „Damals, als wir noch jung waren …“. Das Fest endete nach ungefähr zwei Stunden mit vielen Umarmungen, Segenswünschen und Ausdrücken der Hoffnung auf ein baldiges Wiedersehen.

Andreea CROCE

Nadia Badrus (stehend) erzählte den Mitgliedern der Hermannstädter jüdischen Gemeinde von der Bedeutung des Purimfestes.

Foto: Beatrice UNGAR

 

Veröffentlicht in Aktuelle Ausgabe, Gesellschaft, Kirche.