Unbürokratische Hilfe

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Ausgabe Nr. 2411
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Stipendien für Studentinnen der Grundschulpädagogik

 

„Ich freue mich, hier in Hermannstadt anwesend zu sein, und Gutes zu tun” erklärte der Gründer und Vorsitzende der Michael-Schmidt-Stiftung in Rumänien, Michael Schmidt. „Ich freue mich, unbürokratisch und sofort zu helfen und bin weiterhin für solche Aktionen bereit”, erklärte der Vorsitzende im Rahmen der Feierlichkeiten zur Verleihung von Stipendien für sieben Studentinnen der Hermannstädter Lucian Blaga-Universität. Der Vorsitzende des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien, Dr. Paul-Jürgen Porr, bedankte sich für die Unterstützung im Bereich des deutschsprachigen Unterrichts.

 

Das war nicht die einzige Hilfeleistung der Michael-Schmidt-Stiftung für den deutschsprachigen Unterricht in Hermannstadt  dieses Jahr, denn erst im September schenkten die Michael Schmidt-Stiftung und die Bayerische Staatsregierung entsprechende Lehrmittel für die Schüler der Vorbereitungsklassen der 19 Schulen mit deutschen Abteilungen. Erneut hat nun die Stiftung auf die Bildung gesetzt, genauer gesagt auf die Bildung in deutscher Sprache, so dass sieben angehende Kindergärtnerinnen und Lehrerinnen Stipendien erhalten haben.

„Ich bedanke mich für die Möglichkeit, hier was Gutes zu tun”, sagte Michael Schmidt in seiner kurzen Ansprache und wünschte allen Anwesenden eine gesegnete Weihnachtszeit.

Seine Dankbarkeit für die Unterstützung der Studenten des Studienganges für Grundschul- und Vorschulpädagogik erklärte auch der Rektor der Universität, Ioan Bondrea.

Uwe Koch, Leiter des Kultur- und Minderheitenreferates der Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in Bukarest, sprach auch über die Notwendigkeit, dass private Initiativen dem Bildungssystem in Rumänien unter die Arme greifen und dort helfen, wo der rumänische Staat es nicht kann. Solche Aktionen sollen auch in Zukunft vermehrt von der Deutschen Botschaft in Bukarest unterstützt werden. 

Nicht nur zu wenig Lehrer, sondern immer weniger Lehrer stellen ein großes Problem dar, sagte der Vorsitzende des Siebenbürgenforums, Martin Bottesch. Der Beschluss des Deutschen Bundestages, finanzielle Mittel zur Unterstützung der Lehrer, die in deutschsprachigen Schulsystemen arbeiten, ist ein Schritt in die gute Richtung, um „das deutschsprachige Schulwesen in Rumänien zu erhalten, ich würde fast sagen zu retten”.

Die Unterstützung der Michael-Schmidt-Stiftung ist vielleicht ein guter Ansporn für die Jugend, ins Lehramt zu gehen. Und wenn die Bemühungen und die Unterstützung von mehreren Seiten kommt, kann man zuversichtlicher in die Zukunft blicken.

Ein großes Problem für das deutschsprachige Schulwesen ist tatsächlich der Lehrermangel, obwohl Hermannstadt in der glücklichen Situation ist, dass hier gleich zwei Hochschulen eine deutschsprachige Ausbildung für zukünftige LehrerInnen und KindergärtnerInnen anbieten: Zum einen ist es die akkreditierte Außenstelle der Klausenburger „Babeş Bolyai”-Universität, wo auch Quereinsteigern die Chance geboten wird, den Lehrerberuf zu ergreifen, da der Unterricht jeweils an den Wochenenden stattfindet, zum anderen die Abteilung  der Lucian Blaga-Universität, an der in den drei Jahrgängen insgesamt 33 Studentinnen – tatsächlich nur Frauen, wie schmunzelnd festgestellt wurde – in der Ausbildung sind. Diese Studiengänge für Grundschul- und Vorschulpädagogik haben seit mehreren Jahren die Lehrer- und Erzieherinnenausbildung an den pädagogischen Lyzeen ersetzt. Beide Abteilungen bieten reguläres Studium an, denn in Rumänien gibt es kein deutschsprachiger Fernstudium in diesem Bereich. 

Sieben Studentinnen aus Hermannstadt durften sich dieses Jahr über die Stipendien der Michael-Schmidt-Stiftung freuen, da sie so keine Studiengebühren zahlen müssen.

Über den Studiengang und die Aktivitäten und die Wichtigkeit des Studentenlebens sprach seitens der Hermannstädter Universität auch Liane Junesch, die am Ende der Veranstaltung auch die Studentinnen vorstellte. Und eine kleine Überraschung zum Naschen hatte sie gemeinsam mit ihren Studentinnen für die Gäste auch vorbereitet: Leckere und sehr schön verzierte Lebkuchenherzen durfte jeder Anwesende nach Hause mitnehmen.       

Ruxandra STĂNESCU

 

 

Michael Schmidt, der Vorsitzende der Michael-Schmidt-Stiftung (im Bild rechts am Rednerpult) bedankte sich bei den Anwesenden.       

Foto: Vlad POPA

 

Veröffentlicht in Aktuelle Ausgabe, Bildung.