„Die Kirche ist kein Unternehmen“

Teile diesen Artikel

Ausgabe Nr. 2410
 >

Bischof Reinhart Guib als Referent beim Männerfrühstück der EAS

 

 

„Wie ein Unternehmen dürfen wir als Kirche nicht auftreten", resümierte  Bischof Reinhart Guib. Dieser war, wie im vergangenen Jahr, zum letzten Männerfrühstück des Jahres in die Evangelische Akademie Siebenbürgen eingeladen worden. Er referierte über ein Jahr voller Professionalisierungsprozesse und formulierte Wünsche für das kommende Jahr 2015.

Mehr die Nähe zu Gott und zu den Menschen zu suchen, sei nicht nur Ziel der Jahreslosung, sondern auch der Fahrplan für das kommende Jahr, versicherte Bischof Reinhart Guib seinen Zuhörern beim Männerfrühstück in der EAS. Derzeit seien dafür 38 Gemeindepfarrer im Amt und in 31 Gemeinden würde jeden Sonntag Gottesdienste gehalten werden.

Zwei Ordinationen, also Einführungen von Pfarrern in ihr Amt, sind zudem im Jahr 2014 durchgeführt worden. Zuletzt die Heltauer Vikarin Adriana Florea, die rund eine Woche vor dem Männerfrühstück, am Ersten Advent, in Kronstadt als Pfarrerin eingeführt wurde.

Um auch den Gemeinden in der „Extrem-Diaspora", die derzeit nur etwa vierteljährlich Gottesdienst feiern können, die Möglichkeit für einen regelmäßigen Gottesdienst zu erhalten und die Pfarrer zu entlasten, ist für das kommende Jahr eine gemeinsame Lektorenausbildung in Kooperation mit der Evangelischen Kirche Kurhessen-Waldeck (Deutschland) geplant. Damit sollen weitere kirchliche Mitarbeiter für den Predigtdienst professionalisiert  werden. Ebenfalls wird es dann für kleinere Gemeinden eine Gottesdienstordnung als Handreichung für Kuratoren und Lektoren geben.

Auch die Gottesdienstagende auf Rumänisch befindet sich in der Übersetzung.

Bischof Guib sprach ebenfalls über das Motto des kommenden Jahres der EKR  — „Das Jahr der Bildung". Die Nachfrage nach deutscher Bildung steige, dies zeige sich gerade in den Städten. Damit es auch an professionellen Pädagogen dafür nicht mangele, wolle die Kirche weiter motivieren, ermutigen und dafür werben, damit sich junge Menschen für diese Berufe entscheiden.

„Diakonie beginnt im eigenen Haus", betonte Guib. Trotz aller Professionalisierungsprozesse müsse das soziale Profil der Kirche klar sein. Es ginge nicht darum, Profite zu generieren. Ein Auslagern der Verwaltung käme daher nicht in Frage.

Daher verwies Guib abschließend auf die Jahreslosung 2015 (Römer 15, 7):  „Nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat, zu Gottes Lob."

Manuel STÜBECKE

 

Der EAS-Vorstandsvorsitzende Dietrich Galter, Bischof Reinhart Guib und der Unternehmer Michael Kothen, der Initiator und Koordinator der Veranstaltung (v. l. n. r.).

Foto: der Verfasser

 

Veröffentlicht in Aktuelle Ausgabe, Kirche.