Ausgabe Nr. 2411
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Das „Gong“-Theater für Kinder und Jugendliche feierte sein Jubiläum
65 Jahre alt ist das Gong-Theater für Kinder- und Jugendliche in Hermannstadt. Das Hermannstädter Puppentheater wurde am 21. Dezember 1949 zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Unter dem Namen „Țăndărică“ war es das zweite Puppentheater im Land nach dem gleichnamigen Puppentheater in Bukarest. Später wurde es in „Licurici“ (Glühwürmchen) umgetauft, diesen Namen behielt das Puppentheater bis 1997. Heute widmet sich das von der Stadt verwaltete „Gong“-Theater vor allem Kindern und Jugendlichen.
Begangen wurde die Feier im Rahmen des alljährlichen Festivals „Magic Show Fest“, das vom 11.-14. Dezember stattfand. Im Auftakt des Festivals, das heuer zum siebenten Mal veranstaltet wurde, trat Marian Râlea auf, der den Kindern zusammen mit mehreren Schauspielkollegen Weihnachtsgeschichten vorstellte.
„Die Schöne und das Biest“ des „Merlin“-Theaters aus Temeswar war am Donnerstagabend im Programm. Der Höhepunkt des Abends war das „Spielzeug-Konzert“ der Künstlerin Ada Milea. „Die Insel“ nach Gellu Naum galt als Inspiration für die Show, die halb aus Musik und halb aus Puppentheater bestand. Bobo Burlăcianu, der die Puppen handhabte, brachte die Kinder zum Lachen. Für den zweiten Teil der Show kamen Anca Hanu und Cristi Rigman auf die Bühne und das Puppentheater verwandelte sich in ein lustiges Konzert, das so gut ankam, dass das Publikum – die Vorstellung war übrigens ausverkauft – noch zwei Zugaben forderte und diese auch bekam.
Der zweite Festivaltag begann mit einer Vorstellung des Magiers Christianis. Der Dauergast des Festivals begeisterte auch heuer mit seinen Zaubertricks und den exotischen Tieren, die er in seinen Shows dabei hat. Unter dem Titel „Comedy Magic Show“ verzauberten die Amerikaner Tina Lenert und Mike Caveney das Hermannstädter Publikum am Freitagabend.
Weniger Zaubertricks gab es am Samstag zu sehen. Die beiden Vorstellungen „Familia Offline“ des Kulturvereins „Replika“ aus Bukarest und „Double Tree“ des polnischen Theaters „Pinokio“ gehörten eher in die Sparten Theater bzw. Puppentheater.
Mit einer Pantomime-Show begann der Sonntag und somit der letzte Abend des „Magic Show Fest“. Stefan Wabner und Rocco Menzel aus Deutschland schafften es als Roboter das Publikum zu überraschen. Weniger begeistert waren die Kinder, die nicht immer verstanden, was die beiden auszudrücken versuchten. Ada Lupu aus Bukarest spielte Puppentheater mit Händen und Füßen. Ihr Knie und manchmal sogar ihre Fußsohle dienten als Gesicht. Trotzdem langweilten sich die Kinder, vor allem weil keine richtige Geschichte daraus entstand. Sehr viel spannender war der Auftritt des Zauberkünstlers Magic Goldman aus Italien. „Abrakadabra“ und schwupps schaut eine Taube unter dem bunten Tuch hervor. Die Kinder waren begeistert und mancher Erwachsene fragte sich, wie der Zauberer den Tisch zum Schweben brachte.
Als krönender Abschluss des Magic Show Fest und der 65-Jahre-Feier galt der Auftritt der bulgarischen Künstler von „Fireter“, die auf Stelzen den Kleinen Ring eroberten. Als Außerirdische landeten sie in einem Spezialfahrzeug vor dem Schatzkästlein und jonglierten mit Fackeln und Keulen, sehr zur Freude der Zuschauer. Damit endete das letzte Festival des Jahres in Hermannstadt erfolgreich.
Cynthia PINTER
Foto 1: Eine Banane zauberte aus kleinen Bällen „Magic Goldman" aus Italien für einen Jungen aus dem Publikum hervor. Der Kleine ist offensichtlich begeistert davon.
Foto 2: Szenenbild aus dem „Spielzeug-Konzert" nach dem Stück „Die Insel" von Gellu Naum (v. l. n. r.): Cristi Rigman, Anca Hanu, Bobo Burlăcianu und Ada Milea.
Fotos: die Verfasserin