Ausgabe Nr. 2399
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Die kräftigsten Männer traten gegeneinander an
Die mächtigsten und kräftigsten Männer der Welt trafen sich in Hermannstadt. Nein, es hat kein UNO-Gipfeltreffen stattgefunden. Dennoch hatten diese Männer die Power, das Publikum auf dem Großen Ring zu begeistern. Eine Etappe der „Strongman Champions League“ fand zum ersten Mal in Rumänien, in Hermannstadt, statt. Acht der stärksten Menschen der Erde maßen ihre Kräfte in sechs Proben an zwei Tagen, am Samstag und Sonntag (20. und 21. September).
Die erste Kraftprobe hieß „Busziehen“. Dabei trug der Athlet ein Zuggeschirr, mit dessen Hilfe er einen Bus über eine bestimmte Strecke ziehen musste. Der Athlet, der die Strecke in der kürzesten Zeit bewältigt hatte, gewann. Auf dem Großen Ring regnete es in Strömen, was das Unterfangen noch schwerer machte, als es schon war. Einige Sportler rutschten auf dem nassen Kopfsteinpflaster aus. Keiner gab jedoch auf. Gleich schnell waren zwei Sportler, Matjaz Belsak (Slowenien) und Ervin Katona (Serbien), die den Bus in 19,72 Sekunden ins Ziel zogen.
Kraftausdauer und Kondition wurden bei der nächsten Disziplin, dem „Front hold” gefragt: 30 kg in jeder Hand, die Arme dabei gestreckt und in Schulterhöhe vor dem Körper halten und das so lange wie möglich. Auch hier war Ervin Katona mit 1 Minute der Beste.
Einen 150 kg schweren Baumstamm so oft wie möglich über den Kopf heben, war die letzte Kraftprobe des ersten Abends. Der 33-jährige Pole Krzysztof Radzikowski hievte den Stamm siebenmal in einer Minute und gewann somit diese Disziplin.
Am zweiten Wettbewerbstag blieben die Athleten von dem Regen verschont. Sofort ging es mit dem „Autoheben“ los. Ein 2,2 Tonnen schwerer Kleinbus musste gehoben werden, so dass die Hinterräder sich vom Boden lösten. In der Endposition mussten sowohl der Rücken als auch die Beine des Teilnehmers durchgestreckt sein und die Schultern nach hinten zeigen. Spektakulär war dieser Wettkampf anzusehen, dabei wurde der Weltrekord sogar zwei Mal gebrochen, denn Marius Lalas (Lettland) und Martin Wildauer (Österreich) hoben den Kleinbus zehnmal in einer Minute.
Die zweite Probe am Sonntag war der „Atlassib Frame Walk“. Ein 320 kg schwerer Stahlrahmen mit Rädern musste 30 Meter binnen 60 Sekunden getragen werden. Wer am schnellsten die Strecke zurückgelegt hatte, war der Sieger. Nicht alle Sportler schafften die ganze Strecke und Ervin Katona erlitt eine Muskelzerrung, die ihm schwer zu schaffen machte. Die beste Zeit machte Martin Wildauer.
Die letzte Disziplin war auch die bekannteste, die immer wieder bei „Strongman“-Wettbewerben gezeigt wird: „Atlas Steine“. Dabei werden runde Steine der Reihe nach auf einen Tisch gehoben. Die Steine wiegen 135, 165, 175 und 195 kg. Martin Wildauer hob alle Steine in 15 Sekunden und war somit der Beste.
Als Etappensieger in Hermannstadt ging Krzysztof Radzikowski hervor. Zweiter wurde Ervin Katona und dritter Martin Wildauer – der als Sieger und Träger des gelben Trikots den Wettkampf antrat. Das gelbe Trikot wurde nun an Ervin Katona weitergegeben, da letzterer die meisten Punkte erhielt.
An dem Wettbewerb in Hermannstadt nahmen acht Topsportler, die besten der Strongman-Liga teil. Hinzu kamen drei rumänische Sportler Alexandru Arginteanu, Vladimir Comoroski und Moutasem Srieh, die zwar den meisten Applaus vom Publikum bekamen, aber den niedrigsten Punktestand erhielten.
Andrei Dinu vom Verein „EcoSportTeam“, Hauptorganisator der „Strongman Champions League Rumänien“, verspricht für nächstes Jahr noch mehr Show und spektakulärere Kraftproben. Man darf gespannt bleiben.
Cynthia PINTER
Foto 1: Der Niederländer Alex Moonen.
Foto 2: Etappensieger in Hermannstadt war der Pole Krzysztof Radzikowski (hier bei der Probe „Atlas-Steine", die der Österreicher Martin Wildauer gewonnen hat).
Fotos: Cynthia PINTER