Ausgabe Nr. 2387
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Aurelia L. Porter las im Erasmus-Büchercafé
„Mir ist es ein Anliegen, Rumänien mit literarischen Mitteln aus seinem Schattendasein zu holen und es in seinem wahren Licht zu zeigen. Für die meisten Deutschen ist Rumänien immer noch ein weißer Fleck auf der Landkarte, obwohl es so herrlich bunt und kulturell vielfältig ist – ein Schatz, den es zu bergen, zu zeigen und zu erhalten gilt." Mit diesen Worten beschreibt die Hamburgerin Aurelia L. Porter ihr Interesse an Rumänien, das inzwischen zu drei Romanen geführt hat.
Am 19. Juni las die Autorin aus dem jüngsten Band vor, „Nicolae. Jenseits der Wälder", der wie auch die zwei ersten Bände im 19. Jahrhundert spielt. Aus „Nicolas", dem Haupthelden des ersten Bandes, dessen Handlung im viktorianischen England angesetzt ist, wurde schon im zweiten Band Nicolae, da ab dann das Schicksal ihn in das damalige Fürstentum Rumänien verschlägt. Im dritten Band nun erweitert sich der Handlungsort um Siebenbürgen, wo Nicolae die deutsche Schule in Hermannstadt besucht. Einiges von dem, was er dort erlebt, erfuhren die Anwesenden bei der Lesung.
Laut der Autorin könne man „mit Sicherheit mit Band 2 in die Nicolae-Reihe einsteigen, ohne den 1. Band gelesen zu haben. In Band 2 muss sich Nicolae in eine ihm fremde Kultur und Mentalität einleben. Dazu gehören untrennbar mystische Stätten sowie der 'Aberglaube', aber auch einige historische Zusammenhänge. Durch Nicolae lernt der Leser ein für die meisten unbekanntes Land kennen.
Wer in Band 3 einsteigt, wird sich sicherlich gut unterhalten und von den einzelnen Geschichten berührt fühlen, doch dürfte es schwerer fallen, die Verflechtungen zu begreifen und die Handlungsmotive der in Band 2 bereits eingeführten Charaktere nachzuvollziehen.
Die große Rumänien-Saga beginnt definitiv mit Band 2, 'Nicolae – Hinter den Pforten'."
Aurelia L. Porter sagte in einem Interview mit Katerina Zemke im Juli 2013, Eigenpromotion sei für sie ein ganz schwieriges Thema: „Jedenfalls, wenn man nicht zum Marktschreier und Selbstdarsteller geboren ist. Doch: Wenn man bescheiden auftritt, wird man nicht wahrgenommen. Rasseln gehört zum Handwerk, das mir aber absolut nicht liegt. Trotzdem wünsche ich mir viele Leser, denn ich bin davon überzeugt, dass meine Familien-Saga diese mitnimmt in eine alte und doch vertraute Welt, die Emotionen und Neugierde weckt, Kultur und Werte vermittelt sowie den eigenen Blickwinkel in Frage stellt. Ich glaube fest an meine Romane. Denn Glaube hat mehr Kraft als Wissen. Das habe ich von Nicolae gelernt.”
Übrigens ist Aurelia L. Porter ein Pseudonym. Sie habe Aurelia als Vornamen gewählt, weil er so rumänisch klinge. Das L. kommt von Luminița und Porter ist ein englischer Nachname, der auf den Geburtsort von Nicolae anspielt.
Drei Bände der Nicolae-Saga liegen schon auf dem Markt, zwei weitere liegen im Manuskript vor. Man darf darauf gespannt sein.
Beatrice UNGAR
Aurelia L. Porter (Bildmitte) bei ihrer Lesung im Erasmus-Büchercafé in Hermannstadt.
Foto: die Verfasserin