Trotz Regen gelaufen

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Ausgabe Nr. 2383
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Der Halbmarathon für die NGOs hat stattgefunden

 

Das Hermannstädter Halbmarathon wurde beendet, trotz Regen haben Hunderte von Hermannstädter für ein Sozialprojekt ihr Bestes gegeben und sind gelaufen. Jetzt müssen auch die Sponsoren ihr Versprechen einhalten und das versprochene Geld überweisen.

 

„Ich bin hundemüde, das war sehr schwer”, sagt ein Mädchen und wischt sich mit der Hand die Stirn ab. Sie ist 400 Meter gelaufen. Sie schnauft laut – das Mädchen ist keine 5 Jahre alt und drängelt sich mit den Kollegen beim Finish, denn dort gibt es schöne Tonmedaillen für alle Teilnehmer. Jetzt hat sie die gleiche Medaille wie ihr Papa, der allerdings eine längere Strecke gelaufen ist, aber für das gleiche Projekt. Die Medaille soll die Kinder dazu ermutigen, mehr Zeit im Freien zu verbringen.

Das war eines der 21 Projekte,  für die gelaufen wurde, es gab nicht nur eine Halbmarathonprobe, sondern auch verschiedene Staffetten, für diejenigen, die keine 21 km-Lauf bewältigen konnten, aber doch mitlaufen wollten.

Wer sich das Laufen gar nicht zumutete, konnte einen Läufer oder ein Projekt finanziell unterstützen. Dabei haben die NGOs auch richtig Werbung gemacht. Die meisten Projekte waren für Kinder gedacht, die Organisatoren von der Gemeinschaftsstiftung werden in einigen Wochen bekannt geben, welches Projekt das meiste Geld eingesammelt hat, denn das Projekt ist so aufgebaut, dass die Sponsoren auch per Kilometer Geld versprechen, um somit die Läufer zu ermutigen, längere Strecken zu wählen.

Erstmals hat man die Anzahl der Projekte auf 20 festgelegt, kurzfristig haben die Organisatoren ein weiteres Projekt angenommen, zugunsten der Überschwemmungsopfern in Serbien, das in den letzten Wochen vom Unwetter stark betroffen wurde.

Unterstützen konnte man das Laufprojekt auch als Volontär. Außerdem hat der Verein Tonal aus Hermannstadt eine neue Methode gefunden, zu unterstützen: Es hat nicht nur die Trophäen für die Gewinner bereit gestellt, sondern auch rund 1.800 Medaillen und Broschen verschenkt, eine Unterstützung von rund 2.000 Euro: „Gerade diese Tage haben wir 10 Jahre seit der Eröffnung der Werkstatt gefeiert, und das war unser Geschenk an die sozial eingestellten Hermannstädter. So konnten alle Läufer – ob Klein oder Groß – eine Erinnerung nach Hause nehmen, denn in diesem Fall war die Teilnahme wichtiger als das Gewinnen. Wichtig war es auch für die Unterstützer, dass sie auch was bekommen, und deswegen haben wir für sie Broschen hergestellt. Wir sind auch eine NGO und wissen genau, wie wichtig es ist, Unterstützer zu finden”, so der Leiter des Vereins, Mugur Frăţilă, der auch die Tonal-Mitglieder psychologisch betreut.

Mir einer schönen Erinnerung gingen die Teilnehmer auch nach Hause, wenn auch klitschnass, nur die kleine Läuferin musste am Ende ein bisschen weinen, als ein älteres Kind ihr im Park die Medaille wegnahm. Da musste Papa einspringen und seine eigene Medaille verschenken, so dass das Familienglück heil blieb.

Ruxandra STĂNESCU

 

 

Als die Kinder liefen, war es nicht mehr regnerisch und so hatten sie auch Spaß daran. Am schönsten fanden sie natürlich die Preisverleihung, bei der jedes Kind eine Medaille bekam.                           Foto: Mugur FRẰŢILẶ

Veröffentlicht in Aktuelle Ausgabe, Gesellschaft, Sport.